Das Branchenmagazin Develop enthält in der aktuellen Ausgabe ein Special zu Valve, über einen Teil davon haben wir bereits
berichtet, weitere interessante News dazu werden noch folgen. So wie diese hier. Denn in dem Gespräch, das der Journalist mit Valve-Chef Gabe Newell geführt hat, kam auch das Episodenmodell zur Sprache. Dieses wurde nach außen hin als Verkürzung der Entwicklungszeiträume kommuniziert und obwohl es bei weitem nicht so schnell ging wie erhofft, mussten Fans nicht wieder sechs Jahre auf das nächste Abenteuer von Gordon Freeman warten, sondern bekamen bereits nach rund anderthalb Jahren Nachschub. Seit 2007 war damit allerdings vorerst Schluss.
Gabe Newell ging es dabei in erster Linie um seine Mitarbeiter, die er nach dem Mammutprojekt Half-Life 2 nicht noch einmal so belasten wollte. Doch nun scheint man auch das Episodenmodell aufgegeben zu haben: "Wir haben die Episoden-Phase durchschritten und bewegen uns nun immer kürzeren Zyklen zu." Damit meint er etwa die häufigen Content-Updates von Team Fortress 2. Für Newell ist dies das Modell der Zukunft. "Spiele als Service", nennt Valve das. Obwohl es nicht klar ausgesprochen wird, kann man aus der Wortwahl herauslesen, dass das nächste Half-Life-Spiel, dessen Existenz erst vor kurzem wieder
bestätigt wurde, wohl nicht Episode Three heißen wird.
Zitat: Original von Gabe Newell Team Fortress 2 ist unsere höchste Frequenz mit der wir arbeiten mit vergleichsweise schnellen Updates. Uhm, Half-Life ist offensichtlich die langsamste! [lacht] Wobei, von außen betrachtet sieht es aus als würde es bei Half-Life mit überhaupt keiner Frequenz laufen. [lacht]
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In welcher Form und vor allem wann es erscheint ist weiterhin unklar. Ein Half-Life 3 als Vollpreisspiel ist durchaus denkbar, denn Newell sagt, dass sie verschiedene Strategien verfolgen. Neben den häufigen Veröffentlichungen ist man auch weiterhin an großen Projekten interessiert. Durch die verschiedenen Vorgehensweisen würde man das Risiko minimieren. Das Episodenmodell sieht er übrigens nicht unbedingt als Misserfolg, es war ein Teil um die Entwicklungszyklen zu verkürzen und nun würde man noch einen Schritt weiter gehen.
Warum also trotzdem auch weiterhin auf große Mammutprojekte setzen, wie es möglicherweise das nächste Half-Life sein könnte? Die Begründung von Gabe Newell ist genauso unspektakulär wie pragmatisch: "Weil wir es können."