Zur Zeit gibt es auf dem Half-Life Portal etwas wenig zu berichten, was nicht zuletzt daran liegt, dass Valve gerade seinen jährlichen Firmenurlaub in Hawaii verbringt.
Ungefähr so. Das ist übrigens aus dem Valve-Handbuch für neue Mitarbeiter, das letztes Jahr von dem Entwickler veröffentlicht wurde und die besondere Firmenstruktur des Unternehmens sowie die "Jeder tut was er will"-Politik hervorhebt. Wir haben über diese unkonventionelle Philosophie schon oft berichtet, etwa
hier,
hier oder
hier.
Doch egal wie oft wir davon berichten und wieviele unterschiedliche Mitarbeiter von Valve dies unabhängig voneinander bestätigen: Es gibt immer wieder große Skepsis und Ungläubigkeit in den Kommentaren. Nur wieso? Warum um alles in der Welt sollte Valve lügen und völlig ohne Not so eine Geschichte erfinden? Was hätten Gabe Newell & Co davon? Was ist das Motiv? Verkaufen sie deshalb auch nur ein einziges Exemplar von einem Spiel mehr? Oder auch nur einen zusätzlichen Hut im TF2-Ingame-Shop? Die meisten Spieler wissen davon gar nichts und allen anderen ist es relativ egal. Für die zählen gute Produkte, nicht wie sich Valve intern strukturiert.
Es gibt also nichts zu gewinnen, wenn man so etwas erfinden würde. Aber vielleicht sind die Spieler ja gar nicht die Zielgruppe für das Märchen, vielleicht möchte man damit einfach neue Mitarbeiter anwerben. Nur wie soll das gehen? Man bringt eine Spitzenfachkraft dazu bei seinem Arbeitgeber zu kündigen und bei Valve anzuheuern, weil man mit einer managementfreien Struktur wirbt und sobald er eingestellt ist schnappt die Falle zu und es heißt: "Haha, reingelegt. Du musst jetzt das machen was der Boss vorgibt." Mal abgesehen davon, dass die Person auch einfach wieder gehen und das ganze publik machen könnte (was Valve öffentlich völlig lächerlich erscheinen lassen würde), ist allein die Idee von so einem Unterfangen ein wenig verrückt.
Also nein, auch das ist kein Motiv. Wenn man alle anderen Optionen ausschließen kann, es keinerlei Motiv gibt und ein Mitarbeiter nach dem anderen an dieser Aussage festhält, wieso kann man dann nicht einfach akzeptieren, dass es vielleicht wirklich so ist? Wieso muss man unbedingt Gründe finden, wieso nicht sein kann was nicht sein darf? Nur weil man es selbst noch nie so erlebt hat oder es sich in der Praxis nicht vorstellen kann? Natürlich wird etwas mehr dahinter stecken und es wird nicht immer alles so perfekt laufen, wie verkürzt in Interviews und auch im Handbuch dargestellt wird, aber dass es dieses managementfreie System, bei dem die Mitarbeiter selbst entscheiden woran sie arbeiten, bei Valve tatsächlich gibt, davon bin ich absolut überzeugt. Um diese Haltung einzunehmen, muss man kein Fanboy sein, bei einem Fehlen von Motiven, unabhängig voneinander getätigten Aussagen und einem riesigen PR-Desaster gebietet das schlicht die Logik.