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Special
Die letzten Stunden von HL2
28.11.2004 | 18:30 Uhr | von fero
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Home Stretch
John Guthrie betritt das Büro im Juli 2004
Mittlerweile wurde der Spielinhalt versiegelt. Kleinere Veränderungen werden vorgenommen, aber der Löwenanteil der Arbeit betrifft Bug-Testen und das Spiel immer und immer wieder zu testen. Guthrie verbringt momentan mindestens acht Stunden am Tag damit, durch das Spiel zu spielen. Basierend auf der Anzahl an Bugs im System - um die 1000 - schätzt Newell, dass sie Mitte August fertig sein könnten. Aber er neigt dazu, dieses Datum wieder zu verwerfen, weil das Physik Gameplay schwierig zu testen ist. Es ist ein großer Schritt nach vorne für dieses Genre, aber eine Albtraum aus Sicht des Bug-Testens.
Da ist immer noch das Menetekel: Half-Life 2 wird in einigen Wochen fertig sein. Der Gedanke, das Spiel fertigzumachen, macht Newell verständlicherweise nervös. Aber an diesem Juli-Nachmittag scheint er auch um sein Team besorgt zu sein. "Wir haben wirklich zerkaute Leute bei diesem Projekt", gibt er zu, während er durch die Lobby läuft, "man kann Leute richtig fertigmachen, mit einem Projekt wie diesem." Dann fügt er noch eine bedenkliche Fußnote hinzu: "Manchmal kommen sie nie zurück." Heute sollte Newell eigentlich kein Wässerchen trüber können, da das Spiel
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eintausend Bugs vom "Fertigsein" entfernt ist. Stattdessen sieht er fast missgelaunt aus, läuft schnell in sein Büro und schließt direkt hinter sich die Tür. Newell ist wirklich um das Wohlergehen seines Teams besorgt.
Er hat auch noch andere Sache im Kopf: Ein ausgedehnter Rechtsstreit zwischen Valve und seinem Publisher, VU Games, der nun seit fast zwei Jahren geht. Ende 2002 verklagte Valve VU Games, weil VU Games angeblich illegalerweise Counterstrike Lizenzen an Internetcafés auf der ganzen Welt verkaufte. Etwas später verklagte VU Games Newell and Valves COO Scott Lynch (und deren Frauen), u.a. deshalb, weil sie nicht unablässig an Half-Life 2 arbeiten würden und weil Newell gedroht hat, die Entwicklung bremsen, wenn Vivendi Valve nicht mehrere Millionen Dollar zahlen würde. Aber der Knackpunkt von Vivendis Rechtsstreit war Steam, Valves digitale Vertriebsplattform. VU Games behauptet, dass Steam ihr Recht untergraben würde, Valves Spiele zu veröffentlichen und zu verkaufen.
Die Formalitäten dieses Falls füllen tausende Seiten von Behauptungen, Gegenbehauptungen und eidesstattlichen Aussagen. (Valve hat ein Team von sieben Anwälten, die jeden Tag an dem Fall arbeiten; Newell sagt, er hat Millionen in Anwaltskosten gesteckt.) Aber was Newell heute beschäftigt ist, dass VU Games Half-Life 2 möglicherweise erst sechs Monate, nachdem es Gold geworden ist, ausliefert. "Sie haben uns gedroht, Half-Life 2 für sechs Monate zurückzuhalten", bestätigt Newell.
Die "Wand der Herzen" half dem Team, das Bug Testing für die Küstensektion des Spiels zu vollenden Der Rechtsstreit gegen VU Games hat große Bestürzung bei Valve ausgelöst. Aber das Team wusste, dass es weitermachen musste, um Half-Life 2 fertigzustellen. Und Ende September sieht es doch so aus, als ob die Entwicklung endlich zu einem Ende kommen würde.
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