Für viele ist HDR nur eine Abkürzung für einen komplizierten englischen Fachausdruck (High-Dynamic Range), den man eigentlich genauso gut durch ein kurzes englisches Wort ersetzen könnte: Bloom.
Das HDR viel mehr als "Glühen" kann, verraten die Details auf einer offiziellen E3-Info-CD, die der
GameStar-Redaktion zur Verfügung stand.
Hier alle HDR-Techniken im Einzelnen:
- Blooming
Von Designern verwendet um einen "verschommenen Effekt" an den hellen Kanten einer Szene zu erstellen, und so die Überbelichtung einer Kamara zu simulieren. Dieses Feature gibt es in verschiedenen Programmen und wurde oft als eine volle HDR-Implementation missverstanden.
- HDR-Skybox
Erstellt durch das Zeichnen verschiedener Belichtungen des Himmels, um eine Echtzeit-Anpassung zu ermöglichen. Für Lost Coast wurden über 16 Variationen der HDR-Skybox erstellt.
- HDR-Cube-Maps
Werden von der Engine unter Verwendung der HDR-Skybox in Verbindung mit HDR-Lichtquellen und HDR-Light-Maps erstellt. HDR-Cube-Maps erlauben eine genauere Reflexion eines Objektes.
- HDR-Wasserreflektion/-brechung
Wo die Reflektion einer Lichtquelle extrem hell ist, tauchen "heiße weiße" Punkte in Verbindung mit "Blooming" auf dem Wasser auf. Ein ähnlicher Effekt kann beobachtet werden, wenn man unterwasser nach oben in die Sonne schaut.
- HDR-Lichtbrechung
HDR-Licht läuft durch lichtbrechende Materialien und übernimmt relevante Eigenschaften dieser Materialien, z.B. wenn das Sonnenlicht durch das Glas im Lost-Coast-Kloster fällt und farbiges Licht auf die Wände wirft.
- HDR-Light-Maps
Durch einen "Radiosity"-Prozess erstellt, der Lichtreflektion und globale Beleuchtung berücksichtigt. Dies kann im Lost-Coast-Kloster beobachtet werden, wo auf der den Fenstern gegenüberliegenden Wand von der Sonne bestrahlt wird.
- HDR-Lichtquellen
Unkomprimierte Lichtwerte liefern eine größere Menge an Lichtwerten, von denen Designer in allen Szenen gebrauch machen können.
- Belichtungskontrolle
Die Anpassung des "Auges" erlaubt es in dunklen Szenen und in überbelichteten Arealen eine unterschiedliche Sichtbarkeit von Details.
Das hört sich nach einem ordentlichen Schritt in die Zukunft der Source-Engine an. Man kann wohl auf Lost Coast und Aftermath allein schon wegen der Grafik gespannt sein.
Kann man nur noch hoffen, dass noch mehr Inhalte dieser "Info-CD" ans Tageslicht treten.