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Forum > Community > Art Board > "Stasis" - Geschichte in Co-Produktion 2 Bewertungen - Durschnitt: 5
Status: Offen
68 Beiträge
Letzter Beitrag Seiten (5):  « 1 [2] 3 4 5 »


Autor Beitrag
# 16
Lamarr  (33)
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Ichthyosaur
10.035 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Bei dem Begriff "Stasis" habe ich nicht direkt an HL gedacht, auch wenn die Situaten aus dem neuesten Kapitel nicht HL-untypisch ist. Warum die Geschichte so heißt, wird man später noch erfahren.
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Forum Member since 2004[/font]
CS:GO Server: 194.97.164.191:27015
06.09.2006, 22:28 Uhr Anzeigen
# 17
X-Ray  (34)
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Headcrab
0 Punkte
Dabei seit: 04.03.2006
16 Beiträge
Jo echt klasse Geschichte!! :gut: Mach weiter so :ja:, wollte eigentlich nur fragen, wann du die Fortsetzung rausbringst, freu mich schon!!
10.09.2006, 21:55 Uhr Anzeigen
# 18
Lamarr  (33)
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Ichthyosaur
10.035 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Vielen Dank für deine positive Kritik!
An der Fortsetzung wird momentan gearbeitet, sie wird vorraussichtlich Dienstag erscheinen.
Gut Ding will Weile haben. ^^
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CS:GO Server: 194.97.164.191:27015
11.09.2006, 02:03 Uhr Anzeigen
# 19
Lamarr  (33)
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Ichthyosaur
10.035 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
So, hier geht es weiter. Neufeld hat gute Arbeit geleistet, denke ich. ^^
Wir bemühen uns, unsere Schreibstile so aufeinander abzustimmen, dass man keine Unterschiede bemerkt.


Doch je näher er dem grellen Licht kam und je intensiver er die Wärme spüren konnte, die von diesem Licht auszugehen schien, desto bewusster wurde ihm, dass dies sicher nicht das „Licht am Tunnels“ sein würde und dass er sich ganz und gar nicht in Todesnähe befand, dem Tod vielleicht nie ferner gewesen war. Das Licht schien das Leben selbst zu sein, von welchem eine unglaubliche Energie ausging und ihm war, als setzte sich das durchdringende Weiß in Wahrheit aus Millionen von einzelnen Farben zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Wärme, die Kraft und die Helligkeit waren für Walter zwar äußerst beeindruckend, doch kam mit ihnen auch weiterhin kein Gefühl des Glückes, sondern viel mehr der Gedanke einer Bedrohung auf - ganz so, wie das Leben oft auf ihn wirkte. Und als das Farbenmeer, dessen Bestandteile nun klar und deutlich zu erkennen waren, ihn schließlich in sich aufsog, da fühlte er sich wie unmittelbar vor einem schweren Aufprall.
Doch der Aufprall blieb aus, stattdessen fand sich Walter mit vor Erschreckung zuckenden Armen und Beinen auf dem gestampften Erdboden der hölzernen Hütte wieder, in der er sich zum Schlafen hingelegt hatte. Zunächst gelang es ihm nicht, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Er hatte keine Ahnung wo und warum er sich hier befand, doch der erste Gedanken, der ihm nach über einer Minute schreckhaften Umsehens kam, war, dass er unbedingt schnell von hier aufbrechen musste. Er wollte gerade seine Arme auf den Boden stützen, um sich das Aufstehen zu erleichtern, doch erstaunlicherweise klappte das Erheben völlig mühelos, fast wie fremdgesteuert. Auch das Laufen erschien ihm geradezu automatisiert, gezielt, aber bedächtig, trat er aus dem Haus. „Das eben war kein Traum, das war viel mehr…“, er betrachtete die Feldlandschaft. Die Sonne hatte ihren Stand noch immer kein bisschen verändert, hüllte aber dennoch alles in ein unwirkliches, farbloses Licht. Inzwischen war ihm natürlich wieder klar geworden wo und in welcher Situation er sich gerade befand, doch es war ihm eigentlich gleichgültig; wichtig war nur, dass er nun von hier verschwinden würde und dann wäre auch alles andere geregelt. Einen Meter war er bereits weiter gegangen, als er auch wieder an den Schrank und seine verschlossene Türen denken musste. „Was soll's, mach ich die Schlösser halt kaputt. Aber ich will wissen, was da drin ist.“ Walter drehte um.
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Forum Member since 2004[/font]
CS:GO Server: 194.97.164.191:27015
12.09.2006, 21:38 Uhr Anzeigen
# 20
CmP  (32)
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Bullsquid
2.473 Punkte
Dabei seit: 12.08.2006
737 Beiträge
hehe, jetzt gibt es ein Roboter, die Geschichte ist immernoch spannend.
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[Beitrag wurde 1x editiert, zuletzt von CmP am 15.09.2006, 19:57]
14.09.2006, 21:06 Uhr Anzeigen
# 21
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.035 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Weiter gehts. ^^ Und zwar möglichst zügig, so lange sich der Schulstress noch in Grenzen hält... :rolleyes:


Walter drehte um.
Da er unter Zeitdruck stand, wollte er zunächst zur rabiatesten Methode, dem Eintreten der kleinen Schranktüren, greifen, entschied sich dann jedoch spontan, doch noch einmal zu gucken, ob es wirklich eine Verriegelung gab. Walter ging leicht in die Knie. „Wenn da irgendein Ramsch drin ist, lasse ich den hier. Aber wahrscheinlich ist da eh nichts.“ Laute und deutliche Selbstgespräche wirkten ungemein beruhigend, eine Tatsache die ihm bereits aus den vielen Jahren des Alleinlebens bekannt war, doch nie war er froher gewesen eine menschliche Stimme zu hören, auch wenn es nur seine eigene war, als in den letzten Stunden. Er griff nach der linken Schranktür und einerseits zu seinem Erstaunen, andererseits zu seinem Entsetzen ließ sie sich spielend leicht öffnen. Was er sah, überraschte ihn jedoch weniger, das Fach war leer, wenn man von der enormen Staubschicht absah.. Er zweifelte, ob es sich überhaupt lohnen würde nach dem anderen Fach zu sehen, doch nun unverrichteter Dinge wieder zurückzugehen, wäre eine Dummheit.
„Ein Kreuz!“ Walter staunte nicht schlecht als er auch das rechte Schrankfach, ähnlich einfach wie das linke, geöffnet hatte und ein kleines, seltsames Holzkreuz zu Gesicht bekam. Der horizontale Balken war nicht viel länger als ein Bleistift, und nicht dicker als Walters kleiner Finger. Das Kreuz war vollkommen schlicht, völlig ohne Verziehrungen oder Verschönerungen. Obwohl es nichts Besonderes zu sein schien, traute Walter sich zunächst nicht, es aus dem Schrankfach zu nehmen. Es war nicht nur die Tatsache, dass das Kreuz mit seiner makellosen, glänzenden Holzoberfläche irgendwie fehl am Platze wirkte, sondern auch ein Umstand der Walter stutzig machte: Es lag kein Körnchen Staub darauf.
„Das muss einer vor kurzem hier hingelegt haben.“, kombinierte Walter und überwand endlich die Starre, die ihn bis jetzt davon abgehalten hatte, das Kreuz an sich zu nehmen.
Mit leicht zitternden Fingern schloss er seine Hand um das kantige Objekt, das dort lag, wie wenn es vor Stunden für ihn persönlich hinterlegt worden wäre. Seine Finger zogen Spuren im Staub. Doch im selben Moment zuckte er zurück. Ihm war, als hätte er im Moment der Berührung einen elektrischen Schlag erhalten.
„Eine Entladung. Das kommt vor.“, beruhigte er sich selbst. Gegen dieses Phänomen hatte er regelrecht eine Phobie entwickelt, weswegen er es in Kaufhäusern tunlichst vermied, an Metallregale oder ähnliches zu fassen. „Jetzt mach schon. Nimm das Ding besser mit, man weiß ja nie wozu es gut ist.“ Die Selbstgespräche wurden langsam zur Gewohnheit.
Endlich nahm Walter das Kreuz aus dem Schrankfach. Es fühlte sich völlig anders an als erwartet. Das Holz war so glatt, als hätte man es mit feinstem Schmirgelpapier bearbeitet und außerdem war es eiskalt. Walter, der durch seine Modellbauefahrung schon oft mit den verschiedensten Hölzern gearbeitet hatte, wusste, dass sie nie kühler als Raumtemperatur waren, im Gegensatz zu Metall oder Stein.
„Womöglich bilde ich mir das nur ein, weil meine Finger so kalt sind. Ich zittere ja!“ Erneut betastete er das Kreuz und diesmal kam es ihm zu seiner Erleichterung völlig normal vor. Einzig die Glätte der Oberfläche erschien ihm weiterhin suspekt. „Wieso kam mir das Ding nur so kalt vor? Halluziniere ich schon oder was?“
Grimmig steckte er den Fund in die Tasche, wo er deutlich zu spüren war. Davon ließ er sich jedoch nicht stören, sondern ging nun zielstrebig aus der Hütte hinaus, diesmal jedoch mit dem festen Vorsatz, nicht mehr zurückzukehren.
Er bemerkte, wie unbehaglich ihm beim Anblick der Sonne wurde, die sich eindeutig noch nicht bewegt hatte. „Oh man Gott“, sagte er, den Blick gen Himmel gerichtet, „wo bin ich hier nur herein geraten. Es wird Zeit, endlich aus dieser Gegend zu verschwinden, auch wenn ich mir die Füße dabei wund laufen muss.“
So setzte er voller Entschlossenheit seinen Weg fort, in der gleichen Richtung, wie er ihn bis zur Hütte gegangen war. Er drehte sich nicht einmal mehr um, als die Hütte hinter ihm kleiner wurde, auf keinen Fall wollte er noch einmal einen Blick für sie verschwenden. Stattdessen schaute er die Landschaft an, die vor ihm lag. Sie unterschied sich kaum von der, die er bisher durchquert hatte: Hügel, Felder, brachliegendes Ackerland und Wiesen. Die Hütte war sein einziger Angelpunkt zur Zivilisation gewesen, und genau dieser wurde am Horizont immer kleiner, desto weiter Walter sich von ihr fortbewegte. Obwohl der Drang groß war, schaute er nicht zurück.
Voller Anstrengung mühte er sich einen steilen Hügel hinauf, weil er von oben eine besonders gute Rundumsicht erwartete. Der Aufstieg war nicht einfach, da das Gras sehr hoch stand und nicht selten einen abgebrochenen Ast verbarg, der Walter zum Straucheln brachte. Als er letztendlich oben ankam, war er erschöpft und fühlte sich ausgelaugt, wenn auch nicht hungrig oder durstig. Er lehnte sich zur Erholung an einen abgestorbenen Baum, der auf dem Gipfle des Hügels stand und wie ein grotesker Finger in den Himmel zeigte. Er hatte ihn überhaupt nicht bemerkt, auch nicht aus der Ferne, was wohl an seiner grauen Farbe lag, die typisch für totes Holz war. In Verbindung zum blaugrauen Himmel ergab sich vom Fuße des Hügels betrachtet kaum Kontrast.
„Moment Mal… Was ist das?“ Verblüfft betrachtete Walter den Stamm des abgestorbenen Baumes, von dem die Rinde zu großen Teilen abgefallen war. Auf dem grauen Holz zeichneten sich zwei dunkle, Maserungen ab, die den Eindruck von schmalen, schlitzartigen Raubtieraugen erweckten. Um das Bild zu perfektionieren, fand sich direkt darunter ein kleiner, abgebrochener Aststutzen, der wie eine verkrümmte Hexennase aussah und eine dunkle, angemoderte Stelle im Holz, die aussah, wie ein weit aufgerissenes Maul.
„So etwas habe ich noch nie gesehen.“ Walter hatte schon von so genannten „Baumgesichtern“ gehört, aber selbst nie eines entdeckt. Hier handelte es sich allerdings eindeutig um solch eine Seltenheit, die sich ihm sofort einprägte. „Es sieht ein bisschen aus wie ein Hundekopf…“, murmelte er, ohne den Blick von dem faszinierenden Baumgesicht abwenden zu können.
Er griff in seine Hosentasche und holte das seltsame Kreuz noch einmal zum Vorschein. Bedächtig hielt er es neben den Baum. Nun wechselten seine Blicke immer wieder zwischen Baum und Kruzifix. „Es wurde aus dem Holz eines toten Baums geschnitzt." Bedeutungsvoll klang der Satz in Walters Ohren nach, auch wenn er keinerlei Belege für seine Annahme hatte. Vielleicht verursachte dieser Satz auch gerade deswegen eine leichte Gänsehaut bei ihm. Und als er seinen Blick zwischen den beiden Objekten schweifen ließ, stieß ihm auf den weiten, leeren Feldern hinter dem Baum etwas Unglaubliches in die Sicht. Etwas bewegte sich. Walter kniff die Augen zusammen.
Ein Traktor!
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[Beitrag wurde 1x editiert, zuletzt von Lamarr am 20.09.2006, 21:20]
20.09.2006, 21:20 Uhr Anzeigen
# 22
CmP  (32)
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Bullsquid
2.473 Punkte
Dabei seit: 12.08.2006
737 Beiträge
Also, ich finde die Geschichte immer noch sehr gut, ehm ne frage wer liest hier die Geschichte noch, ausser ich?
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20.09.2006, 22:03 Uhr Anzeigen
# 23
Lamarr  (33)
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Ichthyosaur
10.035 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
bestgamer hat sie sich mal per Mail schicken lassen, und ab und zu postet noch ein anderer Leser. ^^ Du könntest ja Werbung machen. :D
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20.09.2006, 22:43 Uhr Anzeigen
# 24
DeadlyShadow  (35)
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Headcrab
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186 Beiträge
die geschichte is echt geil würde mal ne website machen damits noch weiter verbreitet wird.... so nen tipp neben bei... :D
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:akimbo: !!!Das Leben ist ein Spiel in dem du nicht lebend rauskommst!!!! Das Leben ist ein scheiss Spiel, aber hammer Grafik ^^:akimbo2: !!!Alles Scheisse, alles Dreck, eine Bombe alles weg!!!!:atomrofl:
25.09.2006, 19:45 Uhr Anzeigen
# 25
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.035 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
9

„Das kann nicht sein!" Er kniff die Augen noch stärker zusammen und es war kein Zweifel möglich. Der Traktor existierte, ebenso wie die winzige Figur, die Walter als Fahrer ausmachen konnte. Krampfhaft versuchte er das kurze Blinzeln seiner Augen zu unterdrücken, zu groß war die Angst, der Traktor könnte innerhalb der Millisekunden des Nicht-Sehens verschwunden sein. Ebenso fürchtete er, dass auch nur die Spur eines Zweifels, oder die Annahme, es könne sich um eine Optische Täuschung handeln, dafür sorgen würden, dass seine möglichen Retter sich in Luft auflösten
Einen kurzen Moment noch zögerte er, dann rannte Walter mit verkrampft geradeaus gerichtetem Blick los in Richtung des Treckers, welcher sich offenbar kaum nach rechts oder links bewegte. Noch war es ein kleiner Punkt auf einem weit entfernten Feld, welches brach lag und von dem Traktor gerade umgepflügt wurde, aber es war ein großer Fleck in Walters denken, der alles andere verdrängte. Wie von Sinnen sprintete Walter immer weiter auf das landwirtschaftliche Fahrzeug zu, das – wie er jetzt erkannte – grün war und exorbitant große Räder besaß.
Bei jedem Atemzug schien sich seine Lunge mit Feuer zu füllen, schwarze Punkte tanzten ihm vor den Augen, aber er konnte und wollte nicht inne halten. Obwohl es völlig irrational war befürchtete Walter, der Traktor könnte spontan davon fahren und sich so seiner Reichweite entziehen, was natürlich völlig absurd war – selbst mit Schrittgeschwindigkeit hätte er locker nachsetzen können. In Walters Denken spielte sich ein schleichender Prozess ab, den er selbst nicht bemerkte, teilweise sogar verdrängte: Durch die nicht abreißende Kette unerklärlicher Begebenheiten erschien ihm jedes Stück rationale Denken weniger greifbar und wackeliger, wie ein Gebäude, dessen Fundament langsam zerfressen wird, sodass es jeden Moment einstürzen könnte. Vernunft galt jetzt nichts mehr, wo er sich in Maisfeldern von einem nicht definierbaren Etwas bedroht fühlte, wo er in Hütten übernachtete und außerkörperliche Erfahrungen durchlebte hatte.
Dieser Traktor stellte das vielleicht letzte Bindeglied zu einer vernünftigen Erklärung und Auflösung des ganzen Schlamassels da: Sicher würde ihm der Fahrer sagen, wo er sich befand und wie er wieder zurück zu seiner Siedlung kam – vielleicht würde er ihn sogar ein Stück mitnehmen. Kurzum, er würde ihn zurück in die Zivilisation geleiten, wo in wenigen Tagen alles wieder vergessen sein würde.
Sollte jedoch irgendetwas dazwischenkommen, so war sich Walter sicher, würde er hier draußen wahnsinnig werden. So, wie die unbarmherzig stechende Sonne an seinen körperlichen Kräften zehrte, nagte die Einsamkeit und Verzweiflung an seiner geistigen Gesundheit.
Die Antwort auf all das war: Rennen. Schneller und schneller. Seine Sicht verschwamm, aber der Traktor war mit seinem leuchtenden Grün nach wie vor vorhanden. Und Walter war ihm ein bedeutendes Stück näher gekommen. Jetzt schien er sich nicht mehr zu bewegen, sondern stand still in der Mitte eines kleinen Feldes, dessen braune Erde gerade von seiner Pflugschar umgewühlt worden war.
Auch erkannte er jetzt den Fahrer genauer: Er hatte eine Glatze und trug ein kariertes Hemd. Mehr Details konnte er noch nicht ausmachen, aber sein Ziel war nur noch 20 Meter entfernt. Jetzt, wo es endlich zum Greifen nahe war, fielen die Zweifel mit einem Schlag von Walter ab. Wie hatte er sich nur einreden können, ein ganzer Traktor könne verschwinden? Lächerlich! Dies hier vor ihm war ein solider Landwirt, der gerade eine Pause machte und sich im Fahrersitz zurück gelehnt hatte. Endlich konnte Walter sich eine Verschnaufpause gönnen. Er hörte auf zu rennen, und trabte nur noch mit mäßiger Geschwindigkeit. Die Punkte vor seinen Augen verschwanden, aber das Stechen in den Lungenflügeln blieb. Dieses kleine Übel nahm er jedoch nur zu Gerne in kauf, jede Sekunde früher, in der er den Traktor erreichte, entsprach einer um eine Sekunde früheren Erlösung.
Walter hielt inne, nahm seine Kräfte zusammen und rief: „Hallo, Sie!“ Er wollte den Landwirt nicht in seiner Mittagspause erschrecken, indem er ganz ohne Vorwarnung neben seinem Fahrzeug auftauchte. Daher winkte er auch mit beiden Armen, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Fahrer des Traktors drehte seinen Kopf und fing an zu lachen, in dem Moment als er Walter erblickte. Dieser war ganz schön verdutzt, da er eine ganz andere Reaktion erwartet hatte.
„Wieso lacht der so? Liegt es an meiner Erscheinung?“, mutmaßte er. „Egal. Hauptsache, er kann mir sagen, wie ich hier raus komme. Mit schnellen Schritten und schmerzenden Beinen ging Walter weiter auf den Traktor zu, denn er wollte dir Unterhaltung lieber aus der Nähe weiterführen. Das lockere Erdreich unter seinen Schuhen fühlte sich an wie Sand, es war schwer, voranzukommen.
Dann plötzlich hielt Walter inne. „Was.. Was war das denn jetzt?“ Ihm war mitten im Laufen so gewesen, als würde ihn eine Unsichtbare Hand sanft aber bestimmt zurückweisen.
„Das liegt wohl daran, dass ich so gerannt bin. Ich habe überhaupt keine Kraft in den Beinen…“ Eine erneute Lachsalve seitens des Landwirts riss ihn aus seinen Gedanken. Dieser Mann auf dem Traktor wurde ihm immer unsympathischer.
Mit noch mehr Entschlossenheit trabte er wieder los, aber kam nicht weit. Diesmal schien die unsichtbare Kraft noch stärker. Es war, als würde man in einem Fluss gegen den Strom schwimmen, was umso beschwerlicher wurde, umso näher man seinem Ziel kam. Mit aller Kraft stemmte sich Walter dagegen. Es war nichts zu sehen, keine hauchdünne Plane, die einer zur eigenen Belustigung gespannt haben könnte, kein Hitzeflimmern, das eine „unheimliche Macht“ verraten könnte oder sonstige transparenten Hindernisse – all dies war nicht vorhanden und sowieso in Walters Gedanken fern der Realität.
Mit diesem Gedanken kam in Walter wieder die Angst hoch, den Verstand zu verlieren. Regungslos stand er da und starrte den Landwirt an, der sich in einem Lachanfall auf seinem Traktorstuhl wälzte.
„WAS GIBT ES DA ZU LACHEN, SIE IDIOT?!“, schrie Walter und bereute es im selben Augenblick. Seinen einzigen potentiellen Retter zu beleidigen schien nicht sehr klug. Dieser zeige sich davon allerdings völlig unbeeindruckt und lachte weiter.
„OK… Das kriegen wir schon noch hin…“, flüsterte Walter und grinste das erste Mal seit vielen Stunden; ein Grinsen das allerdings alles andere als fröhlich war.
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CS:GO Server: 194.97.164.191:27015
01.10.2006, 21:28 Uhr Anzeigen
# 26
W4d5Y  (32)
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Hound Eye
160 Punkte
Dabei seit: 08.02.2005
378 Beiträge
Wow, das ist ja ein reiner Horrorfilm. Aber ein HL-setting wäre geil, so wie bei den Testsubjekten von Aperture Science! so sieht die Geschichte nämlich aus^^
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Z0mg! The cake is a lie!!!
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Früher gab es Leute, die mich wegen meinem selbstverherrlichendem Egoismus verachtet haben.
Heute weiss ich, dass sie alle unter meinem Niveau sind.|_______|:spinner:===:uglycatch:===:spinner:|_______|
Heil dir im Siegerkranz! Die Ehre gebührt dem Kaiser!
**zweiter offizieller Tokio Hotel Hasser**
04.10.2006, 14:15 Uhr Anzeigen
# 27
DeadlyShadow  (35)
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Headcrab
0 Punkte
Dabei seit: 27.06.2006
186 Beiträge
geht die geschichte bald ma weiter??? oder hast aufgehört??
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21.07.2007, 11:20 Uhr Anzeigen
# 28
Z.E.R.O.  (30)
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Shock Trooper
6.500 Punkte
Dabei seit: 24.12.2005
1.962 Beiträge
Bitte macht die Geschichte nach euren eigenen Vorstellungen! Lasst euch nicht beeinflussen. :)
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26.07.2007, 16:35 Uhr Anzeigen
# 29
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Barnacle
501 Punkte
Dabei seit: 28.06.2007
227 Beiträge
Bitte macht schnell weiter!ich freu mich nähmlichschon sehr drauf!:arbeit:
Krasse Story. :clap: :clap: :clap:
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"If everyone demanded peace instead of another television set, then there'd be peace." -John Lennon
31.08.2007, 17:53 Uhr Anzeigen
# 30
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.035 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Endlich ist es soweit!! Endlich habe ich einmal Zeit und Lust gefunden, mich wieder an "Stasis" zu setzen und weiter zu machen! In der letzten halben Stunde ist eine Wordseite quasi aus meinen Fingern "geflossen", es geht also endlich weiter!!
Noch heute abend werde ich das neue Kapitel posten!
Tut mir wirklich leid, dass ich so lange gebraucht habe. Aber mit vollem Einsatz zu schreiben, ist besser, als halbherzig etwas hinzuschludern.. ;)
Bleibt dran! :D


10

Diesmal blieb die Schwärze, und kein Licht kam. Sie umfing Walters Geist, der jetzt schlief und nicht wach war, wie beim letzten Mal, als er sich in der Hütte etwas ausruhen wollte und dann weggedämmert war, in diesen seltsamen Zustand, den Walter nicht so einzuordnen vermocht hatte.
Dann das Erwachen.
Zuerst fühlte Walter die Schmerzen in seinem Körper, in jedem Muskel, so schien es ihm. Dem Schmerz nach zu urteilen, besaß er davon mehr, als er jemals für möglich gehalten hätte. Er stöhnte und schlug die Augen auf. Sofort begriff er, dass er am Boden lag, auf einem lehmigen, gestampften Grund. Er ließ seinen Blick umherschweifen, soweit es seine eingeschränkte Perspektive zuließ. Alles was er sah, war ein von schummrigem Licht durchfluteter Raum, mit einem Tisch. Es musste sich um einen Tisch handeln, denn Walter erkannte in seinem näheren Sichtfeld die Beine, die er wegen der schlechten Sichtverhältnisse nicht ganz scharf fixieren konnte und darüber ein dunkles Rechteck, das ihm schien wie ein Stück aus dem Himmel herausgeschnittene Nacht. Hinter dem Tisch stand ein dunkler Schemen bewegungslos im Schatten. Der Umriss eines Menschen!
Walter erschrak zu Tode und zuckte zusammen. Dann erkannte er, dass es sich nur um einen Schrank handelte, ein einfacher Schrank, der unten breit war und nach oben hin schmaler wurde. Und zwei kleine Türchen aufwies.
Und plötzlich Begriff Walter, welcher Schrank das war. Mit einem Ruck setzte er sich auf, und sah sich hektisch um.
„Nein… NEIN!! Das.. kann einfach-“ Das letzte Wort ging in einen tierischen Schrei über, in dem all das Entsetzen, all die Resignation und all die Anstrengung lag, die Walter in der vergangenen Zeit erlebt hatte – Stunden? Tage? Wochen? – und auch Begreifen lag darin.
Der Ort an dem er sich befand war kein anderer, als der, den er vor noch nicht allzu langer Zeit am Horizont erblickt hatte, voll Hoffnung erreicht und voll Enttäuschung wieder verlassen hatte. Es war der verlassene Holzschuppen, wo er das seltsame, makellose Kreuz in einem der Schrankfächer gefunden hatte.
Endlich stand Walzer zur Gänze auf. Er ballte die Fäuste und seine Fingernägel gruben sich schmerzhaft in seine Handballen.
„WAS IST PASSIERT!? WIESO BIN ICH WIEDER HIER! WO WAR ICH ZULETZT?“, schrie er voll Wut und Verzweiflung in die Hütte, in deren Inneren es immer noch brütend heiß war. Nur war es jetzt viel dunkler; das durch die trüben, verschmutzen Fenster fallende Licht erleuchtete den Raum nur unzureichend.
Die Ursache dafür erkannte Walter im nächsten Moment, was ihm sofort einen weiteren Schlag in die Magengrube versetzte. Die morsche Holztür, die er bei seinem ersten Besuch aus den Angeln getreten hatte, um überhaupt erst in die Hütte hineinzugelangen, war wieder fest verankert in ihren rostigen Scharnieren, als wäre nie etwas gewesen.
„Jemand muss hier gewesen sein! Jemand muss die Tür wieder eingesetzte haben! Das heißt… Ich bin doch nicht alleine!“ Doch die Freude, die in Walter hochstieg, sowie der damit verbundene Hoffnungsschimmer, verwandelte sich umgehen in erneutes Entsetzen. Vor Walters innerem Auge machte sich das Bild der Tür breit, wie sie da zertrümmert zersplittert am Boden gelegen hatte.
„Das kann gar nicht sein.“, flüsterte er und brachte es damit auf den Punkt. Allerdings war die Tür nach wie vor da vor seinen Augen und jetzt erkannte er sogar den kleinen Holzriegel, der ihm vor dem Eintreten den Zugang verwehrt hatte. Es war vollkommen unmöglich, dass er noch ganz war! Walter wusste doch noch genau, wie er sich gewaltsam Zutritt verschafft hatte! Und dabei war die Tür definitiv zu Bruch gegangen, daran war nicht zu rütteln.
Doch genauso gut war ihm mittlerweile klar, dass es keinen Sinn machte, die Wahrheit zu verleugnen.
Er wendete seinen Blick von der unmöglichen, wie durch Zauberhand wieder erneuerten und wieder eingesetzten Tür ab und begab sich zu dem Schrank, den er für einen Momenten für einen stillen Beobachter gehalten hatte. Mitten in der Bewegung hielt er jedoch inne, als sein Blick auf die Holzplatte des Tisches fiel.
„Habe ich hier nicht mit der Hand über den Tisch gewischt?“ Auf dem Tisch war nichts davon zu sehen, er war überzogen von einer, wie es schien, über Jahrhunderte angewachsenen Staubschicht überzogen und nichts deutete darauf hin, das Walter etwas daran verändert haben könnte.
„War das etwa auch nur ein Traum? Ist das hier alles ein Traum?“ Walter erschauerte über die Brüchigkeit der eigenen Stimme. Dann schüttelte er den Kopf, in der Hoffnung, der Gedanke würde von ihm abfallen, was er aber nicht tat.
„Nur ein Traum, nur ein Traum…“ Wie ein Mantra hallte es in seinem Kopf vor sich hin.
Er zwang sich, von dem Tisch loszukommen und wand sich dem Schrank zu. Eine weitere Überraschung bot sich ihm, nur dass es mittlerweile kaum eine Überraschung mehr war. Die Schranktüren, die er aufgezogen hatte, waren wieder verschlossen, als hätte kein Mensch in diesem jahrhundert sie jemals angetastet.
Walter dachte an das Holzkreuz, das in seiner Tasche war. Das dort sein musste. Er konnte es nicht in der Hosentasche spüren und er traute sich nicht, sich zu vergewissern. Was, wenn er mit der Hand in seiner Hose tastete und nichts finden würde? Was, wenn er die Schranktüren wieder aufzog und hinter der einen das Kreuz erneut finden würde?
Würde das ausreichen, um wahnsinnig zu werden? Wäre das der berühmte letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt?
Langsam schob Walter seine zitternde Rechte in die Hosentasche.
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Forum Member since 2004[/font]
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[Beitrag wurde 1x editiert, zuletzt von Lamarr am 11.09.2007, 20:34]
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