In einem Punkt hast du halbwegs recht, Esports im allgemeinen wird nur angeschnitten. Jedoch ist zu diesem Zeitpunkt auch das erste Turnier mit einem solch hohen Preisgeld, LoL hat erst in Season 2 nachgezogen.(Siehe Link)
Ein Selbstvermarktungszweck ist natürlich nicht abzustreiten, jedoch denke ich nicht, dass es hierbei nur darum geht. Sonst wären einige negative Aspekte nicht drin gewesen.
Ich fand einige Typen in der Doku auch grenzwertig, jedoch hat Valve das alles gezeigt, weil es einfach Teil des ganzen ist.
Valve versucht Esports voranzutreiben, mit hohen Preisgeldern und eben auch mit dieser Doku. Das ist zunächst erstmal etwas gutes! Dass hierbei nicht die gesammte Szene gezeigt wird liegt vor allem daran, dass sie sich das garnicht als Ziel gesetzt haben und mit diesem Preisgeld auch den Beginn von etwas neuem zeigen wollten. Preisgelder in dieser Größenordnung gab es vorher nicht.
Wenn man schon über Valve meckert, dann bitte auch über LoL, weil die es (Zusammen mit Gametrailers.com) nicht anders machen. Die Kritik von dir trifft viel eher auf das hier zu:
Ich kann mich nur wiederholen - dieser Film *ist* reinste PR. Es gibt keine kritischen Aspekte, die am Ende nicht wieder relativiert werden. Selbst an das kitschige Zusammenkommen mit der Ex wurde für den Herren der Arena gedacht. Ich kenne mindestens drei WoW-Gamer, wo es weitaus dramatischer ausgegangen ist. Und mir kann keiner erzählen, dass es unter den DOTA-Spielern nicht ähnliche Schicksale gibt. Aber durch den Fokus auf die besten Spieler gibt es eh keinen repräsentativen Querschnitt - daran ist Vavle auch überhaupt nicht interessiert. Die wären ja bescheuert, würden sie ihr bestes Pferd im Stall mit Dreck bewerfen.
Für DOTA-Spieler ist das natürlich ein tolles Filmchen, aber wer etwas Fundiertes erwartet hat, wie etwa "The Last Hours Of Portal 2" oder so, der wird meine persönliche Enttäuschung nachvollziehen können. Und ich kann es anders als die "Meet The..."-Commercials nicht mal an Leute weitergeben, die mit Zocken nichts am Hut haben. Sind die TF2-Filmchen noch amüsante CGI-Animationskunst, wäre es mir wirklich peinlich, meine Bekannten könnten glauben, ich hätte irgendetwas mit den DOTA-Kids gemeinsam.
Ich kann mich nur wiederholen - dieser Film *ist* reinste PR. Es gibt keine kritischen Aspekte, die am Ende nicht wieder relativiert werden. Selbst an das kitschige Zusammenkommen mit der Ex wurde für den Herren der Arena gedacht.
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Joo, da musste ich als Dota-Outsider auch kräftig mit den Augen rollen.
Was soll das sonst sein? Eine Aufarbeitung des DOTA-Phänomens oder des e-Sports? Ein LOL wird natürlich mit keinem Wort erwähnt und natürlich reiten die drangsalierten DOTA-Helden am Ende dem Sonnenuntergang entgegen, finden ihren Clan, gewinnen ein Turnier oder was auch immer.
Also sollte deiner Meinung nach Valve kostenlose Werbung für seine Konkurrenten machen?
Wenn man aufarbeitende Ansprüche hätte, kann man ein LoL oder HoN(?) natürlich nicht ignorieren. Alleine schon um die Historie des Genres zu beleuchten. Aber selbst dafür ist kein Platz.
Man muss sich immer fragen wo liegt die Grenze einer Sportart im Esport. Sieht man es als großes ganzes, oder grenzt man jedes einzelne Spiel voneinander ab.
Valve versucht Dota 2 als eigene "Sportart" zu etablieren. Mit Preisgeldern, die sie größtenteils selbst und durch die Community erwirtschaften.
Dass dort kein Platz für andere Esport Titel ist, ist doch nur verständlich.
Das einzige Problem was ich mit der Doku habe ist, dass am Ende alle ihr Leben wieder im Griff haben und dass alles nur halb so wild war.
Das verschleiert doch sehr den Aspekt, dass Leute süchtig sind, ihr Leben ruinieren usw.
Trotzdem denke ich nicht, dass davon irgendetwas inszeniert war, sondern, dass es das Filmteam nur etwas zu sehr zeigen wollte, dass es jetzt wieder allen gut geht.
Anonsten haben sie den Kern der Sache gut getroffen, sie wollten den Wettkampf und die Leidenschaft dahinter darstellen was ihnen auch gut gelungen ist. Dazu gehört eben auch Aufopferung, gerade wenn Sportarten nicht anerkannt oder gefördert sind (Ausnahme China und Korea denke ich mal).
Man muss sich nur mal reinziehen, dass sich der deutsche Staat jede einzelne Olympiamedaillie mehrere Millionen Euro hat kosten lassen. Im Esport gibts keinen Cent, bis man Erfolg hat. Und selbst dann nur durch Sponsoren, Turniereinnahmen und mittlerweile verdienen einige auch sehr gut durch Twitch.tv etc.
Der Weg dorthin wird aber immer schwieriger (und in Zukunft noch mehr), weil man als Amateur ersteinmal dieses Hindernis überwinden muss.
Und genau das hat man gut gesehen.
[Beitrag wurde 1x editiert, zuletzt von Daves am 25.03.2014, 11:27]
Wenn man aufarbeitende Ansprüche hätte, kann man ein LoL oder HoN(?) natürlich nicht ignorieren. Alleine schon um die Historie des Genres zu beleuchten. Aber selbst dafür ist kein Platz.
Valve hat zum Film vorher schon gesagt, worum es gehen wird. Sie haben zur ersten Weltmeisterschaft einen Film gedreht, in dem es eben um diese Weltmeisterschaft, Dota als aufkommendes Spiel des professionellen E-Sport und drei Pro-Spieler gehen sollte.
Mit der Erwartung bin ich jedenfalls in den Film gegangen. Und genau das was angekündigt wurde, haben wir doch jetzt am Ende auch bekommen, oder nicht?
Kleine Anmerkung noch zum Thema competetive TF2:
In der ESL soweit ich weis nicht mehr vertreten, dafür allerdings in kleineren community Liegen, zB etf2l hat ca. 3 seasons pro jahr, 6on6 und 9on9. Desweiteren gibts wireplay und UGC, zumindest in Amerika auch noch ESEA. Price Pool pro season liegt aber eher so bei 1-3k, also nicht vergleichbar
Außerdem ist tf2 auf den Insomnia lans vertreten.