Die Kernenergie ist schon seit gut zwanzig Jahren eine "Brückenenergiegewinnung", irgendwann muss auch mal Schluss sein!
Stimmt natürlich, aber so ganz ohne weiteres kann man das jetzt nicht kopflos machen.
Absolut richtig.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Der Wirkungsgrad kommerzieller Solarzellen liegt so um die 20% (also wird ein Fünftel der von der Sonne ankommenden Energie umgewandelt). Das heißt aber nicht, dass die daraus gewonnene Energie verloren ginge oder nicht ausreiche.
Doch, 80% geht u.a. als thermische Energie an die Umgebung verloren. (Oder hab ich was falsch verstanden?).
Jap. Diese 80% gehen nicht als thermische Energie an die Umgebung verloren, die kommen so oder so von der Sonne hier an ohne Solarzelle würden 100% an thermischer Energie ankommen, die Solarzellen können eben 20% davon in elektrischen Strom umwandeln.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Es gibt in Deutschland bereits Orte, die allein durch Solarenergie mehr als nur ihren eigenen Bedarf decken können.
Ist ja schön und gut, aber das ist (leider) bei weitem nicht die Mehrheit.
Das stimmt leider.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Die Argumente deiner ersten beiden Absätze ist eigentlich komplett richtig - einziger Schwachpunkt: Diese Argumente sind leider schon über zwanzig Jahre alt.
Ändert das Alter etwas am Wert der Argumente? Dafür hätte ich doch gerne Belege, denn ansonsten sind die Argumente nicht widerlegt
Wenn man seit über zwanzig Jahren von den Problemen bestens Bescheid weiß und seither immer noch nichts getan hat, ja. Heißt ja im Prinzip auch nicht, dass sie falsch sind; lediglich hätte sich da längst etwas tun sollen.
Beispiel: Angenommen jemand hätte eine schlimme Krankheit, die im Laufe von 20 Jahren langsam aber sicher zum Tod führen wird. Es bestünde die Möglichkeit über Medikamente, die aber noch nicht so sehr wirksam sind, diese Krankheit allmählich aufzuhalten und anschließend eine Heilung erzielen zu können. Das Medikament ist aber äußerst teuer... so teuer, dass man lange am überlegen ist, ob und wie man sich das vielleicht leisten kann (oder welche Kasse es evtl. bezahlen würde *g*). So vergeht viel Zeit... und irgendwann kann es dann schließlich zu spät sein.
-> Irgendwann braucht es dringend Taten, wenn diese ausbleiben und zu spät kommen, nützen sie nichts mehr.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Zu den Nachteilen: Deutschland muss bereits jetzt Strom aus dem Ausland zukaufen. Mit dem Ausstieg ist ohnehin zwingend verbunden, dass die durch Abschaltung der AKWs (die schon immer Stück für Stück abgeschaltet werden sollten) wegfallende Energie sofort durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden soll.
Nur die sofortige Ersetzung ist leider nicht möglich....
Richtig, das streite ich auch nirgends ab
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Wer denkt einen Ausstieg einzig und allein mit dem Abschalten der AKWs durchzuziehen oder dies glaubt, es wäre die Absicht von den bisherigen Regierungen gewesen, hat einen riesigen Denkfehler gemacht. Das Gegenargument, die Nachbarländer würden dafür im Grenzgebiet neue AKWs aufbauen und den Strom an uns verkaufen, zieht somit nicht mehr.
Tut mir Leid, aber ich verstehe den Zusammenhang zwischen "das Argument zieht nicht mehr" und dem ersten Satz (in diesem Zitat) nicht.
Die Befürchtung, dass die Nachbarländer mehr AKWs bauen während wir abbauen, ist soweit ausgesetzt, da es wohl kaum Ziel einer Regierung sein wird, den Strom den man selbst nicht mehr herstellt, vom Nachbarn zu kaufen. Ich würde ja auch nicht alle meine Brötchen verkaufen, nur um anschließend vom Nachbarn welche kaufen zu müssen Da seh ich lieber selbst zu, dass ich so zügig wie möglich lerne, die Teile selbst zu backen
Wenn die wirklich so hirnlos sein sollten, dann stimmt das Gegenargument prinzipiell natürlich, denn woher sollen wir's denn holen? Aber für dermaßen saublöd halte ich die Politiker dann doch irgendwie nicht.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Ich glaube auch eher, dass viele, die dieses Argument anbringen denken: "Warum sollen ausgerechnet wir damit anfangen? Soll's doch jemand anderes machen." Wenn jeder so denkt, wird sich nie was ändern, weil dann alle auf den anderen warten - solange, bis es zu spät ist.
Nein, zumindest ich denke das nicht so.
Aber hier gings ja nicht darum, dass jeder seine AKWs abschalten soll, sondern es ging darum, dass das Argument "wenn wir abschalten, sind wir wenigstens sicher" seine Gültigkeit verliert.
Dich wollte ich damit auch gar nicht ansprechen, sry
dem zweiten Satz stimme ich absolut zu. Das ist ein Irrglaube, den uns Tschernobyl eigentlich damals schon widerlegt hat.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Wenn wir den Ausstieg konsequent und korrekt durchführen und die damit wegfallende Energie lückenlos ersetzen können, werden wir auch nicht vermehrt aus dem Ausland zukaufen müssen.
Da sind wir wieder bei unserem Problem: Der Platzbedarf und der Bedarf an vieler solcher Anlagen, was wiederum lange Bauzeiten in Anspruch nimmt. Das bedeutet ja wiederum, dass man so schnell keine AKWs abschalten kann. Deswegen ist hierfür die Lösung wieder Forschung bzw. Forschungsinvestitionen, denn wenn die Wirkunsgrade der verschiedenen Techniken erneuerbarer Energien erhöht sind, so sinkt damit logischerweise der Platzbedarf.
Richtig, das ist wirklich eine sehr harte Nuss, die es aber zu knacken gilt.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Insgesamt wäre es natürlich wünschenswert wenn mehrere Länder mitziehen würden... wozu haben wir denn eine EU *hust*
Allerdings, wie Recht du doch hast. Am besten sollte da jeder mitziehen, das wäre international (bzw. UN-weit) am effektivsten.
WORD!
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Endlagerung: Wo soll das bitte sein? Man kann nicht auf viele Jahrtausende vorhersagen, wo nie ein Mensch sein wird. Mal abgesehen davon, dass es auf diesem Planeten doch mehr Lebewesen als nur den Menschen geben soll und diese Lebensfomren sind nicht immun gegen radioaktive Strahlung. Selbst wenn es einen solchen Ort geben sollte; es gibt ja immer wieder Vorschläge wie Sibirien in Russland... wenn ich einen solchen Ort in meinem Land hätte und andere Länder ihren Giftmüll bei mir lagern wollen... da würde ich eine ganze Menge Geld verlangen!
Ein gravierender Fehler: Isotope, deren Halbwertszeit kürzer ist, strahlen keineswegs weniger. Sie zerfallen sehr viel schneller, das heißt umgekehrt aber wieder, dass die Strahlungswerte umgekehrt proportional dazu ansteigen. Mal angenommen, wir könnten bei unseren 4500 Tonnen Abfällen die Halbwertszeit auf "nur" 10 Jahre herunterdrehen können: Bei einer gerundeten Molmasse von 250g/mol wäre dies eine Stoffmenge von 18 Millionen Mol. Nach einem Jahr wären 9 Millionen Mol (bzw. 2.250 Tonnen) zerfallen, 17.307 Mol (bzw. 4 Tonnen) pro Woche usw... also 6,6g/s würden zerfallen. Das wären wiederum 0,0264 mol, also etwa 15.898.080.000.000.000.000.000 Atome. Das wäre eine Strahlung von knapp 16 Trilliarden Becquerel! Und das 10 Jahre lang! Dann ist aber lediglich die Hälfte zerfallen. In weiteren 10 Jahren zerfällt vom Rest wieder die Hälfte und wieder und wieder,... (nach 330 Jahren wäre immer noch mehr als ein Gramm übrig, die Strahlung bleibt aber insgesamt um die 1000 Jahre gefährlich)
wäre praktisch gewesen, aber so stark strahlte noch nicht einmal Tschernobyl
Sobald man doch erst einen wie erwähnt gut geeigneten Platz hat, dann gibt es solche Probleme nicht, denn dann wäre der Standort ja nicht gut geeignet. Natürlich, man kann nichts vorhersehen, aber ich meine, wenn man den Müll tief unter die Erde mit guter Abschirmung versetzt, dann wirds wohl niemanden stören und die Strahlung uns nicht. Alpha- und Beta-Strahlung wird uns sowieso nicht stören, da diese nur eine geringe Reichweite haben. Die Gamma-Strahlung kann zwar einige Kilometer zurücklegen (in der Luft, versteht sich!), aber durch Abschrimung (egal wie dicik oder dünn) und die Erde an sich wird das deulich verringert (und vielleicht kommts auch durch die Schwerkraft nicht nach oben, aber das nur eine Vermutung). Sollte uns doch Gamma-Strahlung erreichen, brauchen wir nichts (oder herzlich wenig) zu befürchten, da diese kaum Schaden anrichtet, erst Recht, wenn nur einige wenige Gammateilchen zu uns durchgedrungen sind. Das geht in der natürlichen Hintergrundstrahlung unter, außerdem regeniert unser Körper die ionisierten Zellen viel schneller.
Gamma-Strahlung hat eine schier endlose Reichweite, die Schwerkraft ist ihr herzlich egal; gut sie wird mit der Zeit schwächer, aber abschirmen kann man sie nicht - nicht einmal mit Blei. Die wäre zwar nicht sofort tödlich, aber man würde einen Anstieg der Krebserkrankungen feststellen, da unser Immunsystem leider doch nicht immer gewinnt. Die Strahlung ionisiert keine Zellen, sondern Bestandteile der Zellorganellen, genau genommen Moleküle. Eines dieser Moleküle ist die DNA.
...achja... hab vergessen, dass das Herstellen anderer Isotope in diesem Sinne eigentlich nichts anderes ist, als Kernspaltung .
Zitat: Original von Zockerfreak112
Wie erwähnt, bei der Standortsuche darf nicht wie damals bei Asse II gepfuscht werden, da die Regierung damals schnell einen Standort brauchte.
Eine mögliche Lösung wäre ein weltweites, internationales Endlager, dann kann die "Gefahr" auf einen Punkt konzentriert werden, am dem keine Menschen Leben.
Und wenn du Lebewesen als Argument nimmst: Klar, sie haben auch ein Recht auf Leben, aber wenns um meine Rasse geht (Menschen), dann hat die auch höhere Priorität. Und wenn der Standort gut ist, dann werden keine Tieren sterben, höchstens ein paar anaerobe kleine Tierchen, die mir dann herzlich egal sind - wenn sie überhaupt Schaden nehmen.
Die Schlamperei mit den Endlagern ist zweifelsfrei eine Sauerei, stimmt.
Wegen ein paar "unwichtigen Tierchen etc. wäre es schon nicht unbedingt schlimm. Das hierbei aufkommende Problem ist halt, dass die Wege die Nahrungskette sehr undurchschaubar sind. Wer frisst diese Kleinstlebewesen vielleicht? ... und wer frisst die? usw. Irgendwann trifft's uns vielleicht doch.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Der Weltraumaufzug ist zwar nett, aber damit ist der Müll bei weitem nicht genug weit entfernt.
Wenn der Müll erstmal "oben" ist, dann wird schon dafür gesorgt, dass er eine Bahn annimt, auf der es kein Wiedersehen mehr mit dem kleinen blauen Planeten Erde gibt.
Ich sehe in etwas anderem ein Problem:
Unzwar, wenn andere intelligenten Rassen an unsere Haustür klopfen und uns sagen, wir sollen unseren verdammten Müll gefälligst nicht in Richtung ihres Planeten befördern.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Worin ich auch eine Lösung sehe, wäre die Kernfusion. Es wird viel mehr Energie gewonnen, die Brennstoffversorgung ist kein Problem, der Umwelt wird nicht geschadet, und nach maximal 100 Jahren sind die Abfallprodukte ohne Schutzmaßnahmen zu behandeln und wiederverwendbar und zu Schmelzen kann es nicht kommen, da das Plasma trotz hoher Temperaturen eine niedrige Leistungsdichte hat. Sollten Betriebsbedingungen abweichen, so führt das - anders als bei der kernspaltung - zur Unterbrechung des Prozesses.
Viel zu teuer ... ich weiß, das sagen viele Verteidiger der Kernkraftenergie (Ironie)
Jap, daran sollte man sich auch mal entsprechend wagen.
Last but not least: Deine Beiträge gefallen mir. Man sieht, dass da sich jemand wenigstens wirklich Gedanken macht und nicht aufgrund irgendwelcher "Ammenmärchen" seinen Standpunkt aufbaut.
Wie ich sehe, nähern wir uns immer mehr an. Und eigentlich ist das auch berechtigt, denn unser Ziel ist das selbe - nur der Weg dorthin unterscheidet sich etwas.
Ich bedanke mich herzlich fürs Lob und muss sagen, mir macht diese Diskussion sehr viel Spaß, sogar mehr als so manch eine Diskussion über Half-Life
Nun, ich werde aber jetzt weiter auf deinen Post eingehen. Nicht von der Länge des Posts abschrecken lassen, die meisten Zeichen sind den Zitaten zuzusprechen.
Zitat: Original von filL
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Der Wirkungsgrad kommerzieller Solarzellen liegt so um die 20% (also wird ein Fünftel der von der Sonne ankommenden Energie umgewandelt). Das heißt aber nicht, dass die daraus gewonnene Energie verloren ginge oder nicht ausreiche.
Doch, 80% geht u.a. als thermische Energie an die Umgebung verloren. (Oder hab ich was falsch verstanden?).
Jap. Diese 80% gehen nicht als thermische Energie an die Umgebung verloren, die kommen so oder so von der Sonne hier an ohne Solarzelle würden 100% an thermischer Energie ankommen, die Solarzellen können eben 20% davon in elektrischen Strom umwandeln.
Du hast Recht, das ist hier eine Sache, bei der man es genau nehmen muss. Verloren im Sinne von "ganz verschwinden" geht sie natürlich nicht (Energieerhaltungssatz), aber eben diese 80% können wir nicht nutzen.
Zitat: Original von filL
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Die Argumente deiner ersten beiden Absätze ist eigentlich komplett richtig - einziger Schwachpunkt: Diese Argumente sind leider schon über zwanzig Jahre alt.
Ändert das Alter etwas am Wert der Argumente? Dafür hätte ich doch gerne Belege, denn ansonsten sind die Argumente nicht widerlegt
Wenn man seit über zwanzig Jahren von den Problemen bestens Bescheid weiß und seither immer noch nichts getan hat, ja. Heißt ja im Prinzip auch nicht, dass sie falsch sind; lediglich hätte sich da längst etwas tun sollen.
Beispiel: Angenommen jemand hätte eine schlimme Krankheit, die im Laufe von 20 Jahren langsam aber sicher zum Tod führen wird. Es bestünde die Möglichkeit über Medikamente, die aber noch nicht so sehr wirksam sind, diese Krankheit allmählich aufzuhalten und anschließend eine Heilung erzielen zu können. Das Medikament ist aber äußerst teuer... so teuer, dass man lange am überlegen ist, ob und wie man sich das vielleicht leisten kann (oder welche Kasse es evtl. bezahlen würde *g*). So vergeht viel Zeit... und irgendwann kann es dann schließlich zu spät sein.
-> Irgendwann braucht es dringend Taten, wenn diese ausbleiben und zu spät kommen, nützen sie nichts mehr.
Natürlich hätte bis jetzt mehr getan werden können, aber es ist ja nicht so, dass nichts getan wird.
Es gibt schon heute 13 Kernfusionsreaktoren weltweit, weitere sind im Bau. An diesen Reaktoren werden Experimente durchgeführt, um auf diesem Gebiet Fortschritte zu machen.
Das Problem liegt nicht daran, dass man sich nicht um Alternativen kümmert, sondern dass die Forschungsinstitute statt der Staat daran beteiligt sind. Aber in der Politik hat man sich auch um andere Dinge zu kümmern, als nur ein Problem vorrangig zu behandeln (ist aber trotzdem kein Entschuldigung dafür!). Trotzalledem wünschte ich mir mehr als ein "Ja, wir schalten sie ab" oder "Nein, wir brauchen sie noch", sondern würde auch gerne konkrete Pläne hören, die auch weitsichtig sind.
Zitat: Original von filL
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Wer denkt einen Ausstieg einzig und allein mit dem Abschalten der AKWs durchzuziehen oder dies glaubt, es wäre die Absicht von den bisherigen Regierungen gewesen, hat einen riesigen Denkfehler gemacht. Das Gegenargument, die Nachbarländer würden dafür im Grenzgebiet neue AKWs aufbauen und den Strom an uns verkaufen, zieht somit nicht mehr.
Tut mir Leid, aber ich verstehe den Zusammenhang zwischen "das Argument zieht nicht mehr" und dem ersten Satz (in diesem Zitat) nicht.
Die Befürchtung, dass die Nachbarländer mehr AKWs bauen während wir abbauen, ist soweit ausgesetzt, da es wohl kaum Ziel einer Regierung sein wird, den Strom den man selbst nicht mehr herstellt, vom Nachbarn zu kaufen. Ich würde ja auch nicht alle meine Brötchen verkaufen, nur um anschließend vom Nachbarn welche kaufen zu müssen Da seh ich lieber selbst zu, dass ich so zügig wie möglich lerne, die Teile selbst zu backen
Wenn die wirklich so hirnlos sein sollten, dann stimmt das Gegenargument prinzipiell natürlich, denn woher sollen wir's denn holen? Aber für dermaßen saublöd halte ich die Politiker dann doch irgendwie nicht.
Hier gibt es ja nur leider wie das Problem der Zeit. Es geht nicht so schnell, Wind-, Sonnen- und Wasserenergie zu nutzen, um dann ein AKW abschalten zu können. Da wäre wieder Forschung eine Lösung. Es gibt mittlerweile vereinzelt Solarzellen, die einen Wirkungsgrad von 41% haben. Das ist sicher noch ausbaufähig, indem man an den bestehenden Systemen Verbesserungen vornimmt* oder neue, bessere Systeme entwickelt.
*Ganz spontan würde ich sagen, eine Kühlung z.B. mit Stickstoff wäre sinnvoll, da die Anlagen bei niedrigen Temperaturen effizienter sind. Im Winter werden nämlich bewiesen mehr Strommengen erzeugt als im Winter, da die Sonne ja trotz kälterer Temperaturen trotzdem scheint. Es gibt auch Menschen, die ihre eigenen Photovoltaikanlagen im Sommer mit dem Gartenschlauch kühlen
Zitat: Original von filL
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Ich glaube auch eher, dass viele, die dieses Argument anbringen denken: "Warum sollen ausgerechnet wir damit anfangen? Soll's doch jemand anderes machen." Wenn jeder so denkt, wird sich nie was ändern, weil dann alle auf den anderen warten - solange, bis es zu spät ist.
Nein, zumindest ich denke das nicht so.
Aber hier gings ja nicht darum, dass jeder seine AKWs abschalten soll, sondern es ging darum, dass das Argument "wenn wir abschalten, sind wir wenigstens sicher" seine Gültigkeit verliert.
Dich wollte ich damit auch gar nicht ansprechen, sry
dem zweiten Satz stimme ich absolut zu. Das ist ein Irrglaube, den uns Tschernobyl eigentlich damals schon widerlegt hat.
Ich hatte auch nicht gedacht, dass du explizit mich gemeint hast, ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich nicht so denke.
Zitat: Original von filL
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Wenn wir den Ausstieg konsequent und korrekt durchführen und die damit wegfallende Energie lückenlos ersetzen können, werden wir auch nicht vermehrt aus dem Ausland zukaufen müssen.
Da sind wir wieder bei unserem Problem: Der Platzbedarf und der Bedarf an vieler solcher Anlagen, was wiederum lange Bauzeiten in Anspruch nimmt. Das bedeutet ja wiederum, dass man so schnell keine AKWs abschalten kann. Deswegen ist hierfür die Lösung wieder Forschung bzw. Forschungsinvestitionen, denn wenn die Wirkunsgrade der verschiedenen Techniken erneuerbarer Energien erhöht sind, so sinkt damit logischerweise der Platzbedarf.
Richtig, das ist wirklich eine sehr harte Nuss, die es aber zu knacken gilt.
Genau, und dafür müssen die Technologien effizienter werden (oder ganz neue her, wäre ja auch denkbar!), was uns wieder zur Forschung bringt. Leider wird das in der Politik nicht so oft erkannt, dass Forschung auf nahezu jedes Problem eine Lösung (oder Alternative) bietet.
Zitat: Original von filL
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Endlagerung: Wo soll das bitte sein? Man kann nicht auf viele Jahrtausende vorhersagen, wo nie ein Mensch sein wird. Mal abgesehen davon, dass es auf diesem Planeten doch mehr Lebewesen als nur den Menschen geben soll und diese Lebensfomren sind nicht immun gegen radioaktive Strahlung. Selbst wenn es einen solchen Ort geben sollte; es gibt ja immer wieder Vorschläge wie Sibirien in Russland... wenn ich einen solchen Ort in meinem Land hätte und andere Länder ihren Giftmüll bei mir lagern wollen... da würde ich eine ganze Menge Geld verlangen!
Ein gravierender Fehler: Isotope, deren Halbwertszeit kürzer ist, strahlen keineswegs weniger. Sie zerfallen sehr viel schneller, das heißt umgekehrt aber wieder, dass die Strahlungswerte umgekehrt proportional dazu ansteigen. Mal angenommen, wir könnten bei unseren 4500 Tonnen Abfällen die Halbwertszeit auf "nur" 10 Jahre herunterdrehen können: Bei einer gerundeten Molmasse von 250g/mol wäre dies eine Stoffmenge von 18 Millionen Mol. Nach einem Jahr wären 9 Millionen Mol (bzw. 2.250 Tonnen) zerfallen, 17.307 Mol (bzw. 4 Tonnen) pro Woche usw... also 6,6g/s würden zerfallen. Das wären wiederum 0,0264 mol, also etwa 15.898.080.000.000.000.000.000 Atome. Das wäre eine Strahlung von knapp 16 Trilliarden Becquerel! Und das 10 Jahre lang! Dann ist aber lediglich die Hälfte zerfallen. In weiteren 10 Jahren zerfällt vom Rest wieder die Hälfte und wieder und wieder,... (nach 330 Jahren wäre immer noch mehr als ein Gramm übrig, die Strahlung bleibt aber insgesamt um die 1000 Jahre gefährlich)
wäre praktisch gewesen, aber so stark strahlte noch nicht einmal Tschernobyl
Sobald man doch erst einen wie erwähnt gut geeigneten Platz hat, dann gibt es solche Probleme nicht, denn dann wäre der Standort ja nicht gut geeignet. Natürlich, man kann nichts vorhersehen, aber ich meine, wenn man den Müll tief unter die Erde mit guter Abschirmung versetzt, dann wirds wohl niemanden stören und die Strahlung uns nicht. Alpha- und Beta-Strahlung wird uns sowieso nicht stören, da diese nur eine geringe Reichweite haben. Die Gamma-Strahlung kann zwar einige Kilometer zurücklegen (in der Luft, versteht sich!), aber durch Abschrimung (egal wie dicik oder dünn) und die Erde an sich wird das deulich verringert (und vielleicht kommts auch durch die Schwerkraft nicht nach oben, aber das nur eine Vermutung). Sollte uns doch Gamma-Strahlung erreichen, brauchen wir nichts (oder herzlich wenig) zu befürchten, da diese kaum Schaden anrichtet, erst Recht, wenn nur einige wenige Gammateilchen zu uns durchgedrungen sind. Das geht in der natürlichen Hintergrundstrahlung unter, außerdem regeniert unser Körper die ionisierten Zellen viel schneller.
Gamma-Strahlung hat eine schier endlose Reichweite, die Schwerkraft ist ihr herzlich egal; gut sie wird mit der Zeit schwächer, aber abschirmen kann man sie nicht - nicht einmal mit Blei. Die wäre zwar nicht sofort tödlich, aber man würde einen Anstieg der Krebserkrankungen feststellen, da unser Immunsystem leider doch nicht immer gewinnt. Die Strahlung ionisiert keine Zellen, sondern Bestandteile der Zellorganellen, genau genommen Moleküle. Eines dieser Moleküle ist die DNA.
Vollständig abschrimen ist schwer, aber bei einer Gammaenergie von 2 Megaelektronenvolt kommt die Strahlung (bzw. der allergrößte Teil davon) ca. 120m weit - schier unendlich ist das nicht. Eine höhere MeV-Anzahl würde zwar bedeuten, dass die Gammstrahlung weiter kommt, aber bis zur Unendlichkeit ist noch ein Stückchen
Du hast Recht: Gammstrahlung ionisiert keine Zellen, da genau genommen natürlich deren Bausteine, die Kohlenstoffverbindungen "angegriffen" werden, aber v.a. deswegen, weil Gammastrahlung nicht direkt ioniesiert, da sie ja ungeladen ist
Zitat: Original von filL
...achja... hab vergessen, dass das Herstellen anderer Isotope in diesem Sinne eigentlich nichts anderes ist, als Kernspaltung .
Ich meine damit chemische Reaktionen, sodass z.B. neue Verbindugen entstehen, Kernspaltung wäre wohl etwas Uninnig. Wobei ja auch die Möglichkeit bestünde, dass erneute Kernspaltung weniger gefährliche Stoffe hervorruft.
Zitat: Original von filL
Zitat: Original von Zockerfreak112
Wie erwähnt, bei der Standortsuche darf nicht wie damals bei Asse II gepfuscht werden, da die Regierung damals schnell einen Standort brauchte.
Eine mögliche Lösung wäre ein weltweites, internationales Endlager, dann kann die "Gefahr" auf einen Punkt konzentriert werden, am dem keine Menschen Leben.
Und wenn du Lebewesen als Argument nimmst: Klar, sie haben auch ein Recht auf Leben, aber wenns um meine Rasse geht (Menschen), dann hat die auch höhere Priorität. Und wenn der Standort gut ist, dann werden keine Tieren sterben, höchstens ein paar anaerobe kleine Tierchen, die mir dann herzlich egal sind - wenn sie überhaupt Schaden nehmen.
Die Schlamperei mit den Endlagern ist zweifelsfrei eine Sauerei, stimmt.
Wegen ein paar "unwichtigen Tierchen etc. wäre es schon nicht unbedingt schlimm. Das hierbei aufkommende Problem ist halt, dass die Wege die Nahrungskette sehr undurchschaubar sind. Wer frisst diese Kleinstlebewesen vielleicht? ... und wer frisst die? usw. Irgendwann trifft's uns vielleicht doch.
Man muss es so sehen:
Man hat die Möglichkeit, ein Problem auf ewig zu behalten, oder es zu beseitigen und dabei eventuell ein weiteres Problem zu bekommen. Das man für das entstehende pRoblem ja auch wiederum Lösungen finden kann, ist es wohl sinnvoller, die zweite Möglichkeit zu nehmen.
So ist die Natur nun einmal, so ist das Leben - auf ein Problem folgt (irgendwann) ein anderes.
Aber sich das eigene Grab zu schaufeln, weil man ein mögliches Problem vermeiden will - nein Danke.
Zitat: Original von filL
Last but not least: Deine Beiträge gefallen mir. Man sieht, dass da sich jemand wenigstens wirklich Gedanken macht und nicht aufgrund irgendwelcher "Ammenmärchen" seinen Standpunkt aufbaut.
Danke nochmal und ja, ich mache mir Gedanken. Und die böse Mischung besteht darin, dass es mich zusätzlich auch noch interessiert.
Abschließend kann man sagen: Es geht jeden etwas an, ob interessiert oder nicht.
____________________________________
„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.” - Immanuel Kant
[Beitrag wurde 2x editiert, zuletzt von Zockerfreak112 am 13.10.2009, 19:19]
Wie ich sehe, nähern wir uns immer mehr an. Und eigentlich ist das auch berechtigt, denn unser Ziel ist das selbe - nur der Weg dorthin unterscheidet sich etwas.
Ich bedanke mich herzlich fürs Lob und muss sagen, mir macht diese Diskussion sehr viel Spaß, sogar mehr als so manch eine Diskussion über Half-Life
Jap, wir wollen beide davon weg. Ich hätt's halt gerne eher früh, aber eben auch auf keinen Fall überstürtzt und unüberlegt.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
...achja... hab vergessen, dass das Herstellen anderer Isotope in diesem Sinne eigentlich nichts anderes ist, als Kernspaltung .
Ich meine damit chemische Reaktionen, sodass z.B. neue Verbindugen entstehen, Kernspaltung wäre wohl etwas Uninnig. Wobei ja auch die Möglichkeit bestünde, dass erneute Kernspaltung weniger gefährliche Stoffe hervorruft.
Bringt nix, denn das radioaktive Atom bleibt nach wie vor dasselbe, Verbindungen bringen keinen stabileren Stoff hervor. Wenn Atome radioaktiv zerfallen, findet quasi eine Kernspaltung statt. Als Produkte erhalten wir ein meist anderes Element und radioaktive Strahlung. Dies wiederholt sich so lange, bis ein stabiles Element entstanden ist. Dies ist meist Blei.
Zitat: Original von Zockerfreak112
Zitat: Original von filL
Last but not least: Deine Beiträge gefallen mir. Man sieht, dass da sich jemand wenigstens wirklich Gedanken macht und nicht aufgrund irgendwelcher "Ammenmärchen" seinen Standpunkt aufbaut.
Danke nochmal und ja, ich mache mir Gedanken. Und die böse Mischung besteht darin, dass es mich zusätzlich auch noch interessiert.
Abschließend kann man sagen: Es geht jeden etwas an, ob interessiert oder nicht.
Nochmal: Word! (Als Chemiestudent sollte ich mich auch etwas auskennen )
Ich meine damit chemische Reaktionen, sodass z.B. neue Verbindugen entstehen, Kernspaltung wäre wohl etwas Uninnig. Wobei ja auch die Möglichkeit bestünde, dass erneute Kernspaltung weniger gefährliche Stoffe hervorruft.
Bringt nix, denn das radioaktive Atom bleibt nach wie vor dasselbe, Verbindungen bringen keinen stabileren Stoff hervor. Wenn Atome radioaktiv zerfallen, findet quasi eine Kernspaltung statt. Als Produkte erhalten wir ein meist anderes Element und radioaktive Strahlung. Dies wiederholt sich so lange, bis ein stabiles Element entstanden ist. Dies ist meist Blei.
Danke, ich wurde belehrt
Ich schmeiße jetzt einfach mal diese zwei Artikel in die Runde, um das Feuer anzufachen. Was haltet ihr hiervon?