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Forum > Off-Topic > Film, Musik und Events > The Dark Knight
Status: Offen
4 Beiträge
Letzter Beitrag Seiten (1):  [1]


Autor Beitrag
# 1
HLP - Ehrenmember
Nachricht offline Moderator
Alien Grunt
4.029 Punkte
Dabei seit: 20.07.2004
774 Beiträge
The Dark Knight


THE DARK KNIGHT


Dank des enthusiastischen Engagements seitens Warner Bros., Raubkopierern in's Handwerk zu pfuschen, ist es - für den Moment jedenfalls noch - ja ein echtes Privileg, das mit Vorschuss-Lorbeeren überhäufte Action-Spektakel The Dark Knight bereits gesehen zu haben. Kaum Einem dürfte entgangen sein, dass der Film bisher jeden nur erdenklichen Rekord gebrochen hat, Kritiker in aller Welt aus dem Schwärmen nicht mehr rauskommen und z.B. dem verstorbenen Heath Ledger den Oscar bereits jetzt posthum garantieren. Ich hatte das große Glück, Karten für eine Presse-Vorführung am gestrigen Abend zu gewinnen, und bin mit äußerst hohen Erwartungen in die Vorstellung gegangen; Zum Einen wegen des Medien-Hypes inklusive überragender Kritiken, und zum Anderen wegen des sehr guten Vorgängers Batman Begins, in den ich schon damals große Erwartungen gesteckt hatte und von denen keine enttäuscht wurde.

Das ausführliche Erzählen der Geschichte spare ich mir an dieser Stelle, das kann ohnehin niemand so gut wie Christopher Nolan. Der grobe Plot dürfte inzwischen sowieso bekannt sein: Gotham's Mafia - vom Triumvirat Officer Gordon, dem Batman und Staatsanwalt Harvey Dent in die Enge getrieben - wendet sich an den äußerst expressiven Bankräuber genannt "Joker". Der hat nur auf seine Chance gewartet und verwandelt Gotham City mit perfiden und brutalen Attentaten in einen Hexenkessel aus Chaos und Gewalt, in dem selbst die Mafia bald den Überblick verliert. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf den Batman und alle, die ihm nahe stehen. Dadurch bringt er diesen dazu, seine eigenen Prinzipien in Frage zu stellen. Ob der Joker es schafft, dass Batman sich vom selbst ernannten Beschützer Gotham's zum selbstgerechten Rächer seiner selbst aufschwingt, will ich hier nicht verraten. Aber Nolan erzeugt (in erster Linie als Autor) im Film eine seltene Art von Atmosphäre, in der man einfach alles für möglich hält. Jeder könnte sterben, jeder seine Pflichten oder Freunde verraten, jeder am Druck seiner Aufgabe zerbrechen. Das wirkt nie künstlich konstruiert, an keiner Stelle ist das nur ein praktikables Mittel, um dieses Gefühl beim Zuschauer zu erreichen. Vielmehr ist es die Panik selbst, die Angst vor dem Unkontrollierbaren, die vom Joker ausgeht und sich in der Stadt verbreitet, die Bevölkerung an den Rand der Massenflucht bringt und die auch den Zuschauer irgendwann einnimmt.

Der Joker ist im Film ganz klar der Mittelpunkt. Er hat den diabolischen Charme von Hannibal Lecter (Schweigen der Lämmer) oder Alexander DeLarge (Clockwork Orange), dem man sich als Zuschauer nicht entziehen kann. Auch wenn sein (geistiger) Zustand nur ansatzweise begründet wird und man nicht wirklich mit ihm mitfühlen kann, sympathisiert man doch ein Stück weit mit ihm. Zum Einen traut man ihm (und natürlich dem Drehbuch-Autor Nolan) zu, dass er es am Ende tatsächlich schaffen könnte, und zum Anderen wünscht man es ihm fast. Ein gnadenlos gutes Verwirrspiel, das sich über den ganzen Film hinwegzieht. Dabei hat er einen so trockenen, schwarzen Humor, dass ich über den wahnsinnigen Serienmörder sicher öfter gelacht habe als in den meisten so genannten "Komödien" in letzter Zeit.

Vom Erzählstil ist The Dark Knight sehr viel linearer als Batman Begins, da Rückblenden diesmal komplett wegfallen. Mich hat es sehr an Casino Royale erinnert, der auch voll von Wendungen steckte, und bei dem sich auch die Schwerpunkte der Geschichte ständig verlagerten. Allerdings hatte dieser seine Längen, The Dark Knight hingegen nicht - trotz einer Länge von weit über zwei Stunden. Wie auch James Bond macht Bruce Wayne / Batman eine Entwicklung durch, die am Ende schlüssig wirkt und dem Bild des verbitterten, einsamen "Dunklen Ritters" Bruce Wayne ein großes Stück näher ist als der vergleichsweise optimistische Einzelkämpfer am Ende von Batman Begins. Wenn die letzten Zeilen im Film gesprochen sind und der Vorhang fällt, fehlt quasi nur noch Danny Elfman's düsterer Batman-Marsch als Abschluss, um die vollendete Entwicklung und die unendliche Traurigkeit von Batman's Charakter zu verdeutlichen.

The Dark Knight ist ein wundervoller Film, der weit, weit hinaus geht über die Grenzen eines Action-Sommer-Blockbusters. Er ist ein Psycho-Drama, ein Psycho-Thriller, eine detailliert gezeichnete Charakterstudie zweier Antagonisten, die sich vielleicht ähnlicher sind, als sie es gerne hätten. Ich könnte stundenlang über die Kniffe, versteckten Andeutungen und genialen Twists reden, aber am Ende will ich es auf eine dringende Empfehlung einschränken, diesen Film nicht im Kino zu verpassen. Auch, wenn ihr dabei Warner Bros. Geld in den gierigen Rachen schmeisst - ihr werdet es nicht bereuen und erweist damit einem großartigen Ensemble den verdienten Respekt. Und es erhöht natürlich die Chance auf einen dritten Film.

Extended Trailer auf YouTube
Offizieller Trailer auf YouTube

Start: 21. August 2008 (Deutschland)



Deck | Black is beauty.
[Beitrag wurde 4x editiert, zuletzt von Deckaux am 30.07.2008, 12:42]
29.07.2008, 17:39 Uhr Anzeigen
# 2
HLP - Chef-Redakteur
Nachricht offline Admin
Ichthyosaur
11.269 Punkte
Dabei seit: 04.12.2005
3.446 Beiträge
Batman Begins fand ich damals nicht so toll... kein schlechter Film, hat mich aber nicht vom Hocker gehaun.

The Dark Knight ist da was ganz anderes, alleine schon die Trailer.... Schade nur, dass er bei uns mit solcher Verzögerung in die Kinos kommt. Ich für meinen Teil werde mit den Film (mit großer Wahrscheinlichkeit) in Berlin im IMAX-Kino anschaun.
29.07.2008, 17:57 Uhr Anzeigen
# 3
HLP - Ehrenmember
Nachricht offline Moderator
Thread-Starter
Alien Grunt
4.029 Punkte
Dabei seit: 20.07.2004
774 Beiträge
Wie schon gesagt, mir hat auch Batman Begins schon sehr gut gefallen. Aber der scheint jetzt quasi nur noch das Prequel für The Dark Knight zu sein, der alle bisherigen Entwicklungen fortführt und seinen Vorgänger in fast allen Punkten überragt.

Ein häufig genannter Kritikpunkt bei Batman Begins war ja die Kamera, die in Action-Szenen zu nah am Geschehen platziert war und deshalb einige Male für Verwirrung gesorgt hat. Wally Pfister, Haus- und Hof-Kameramann von Christopher Nolan, hat aus diesen Fehlern definitiv gelernt und verwöhnt zwischenzeitlich sogar mit weiten, überwältigenden Totalen - selbst in Action-Sequenzen.

Ich hab noch 2 sehr gute - allerdings englische - Kritiken über den Film gefunden. Die erste stammt vom angesehenen Film-Kritiker Roger Ebert, die zweite von seinem Kollegen James Berardinelli.

Auszug:

(...) a film so impressive in every significant facet that it makes one
wonder why it took so long for the genre to reach this high level.
Christopher Nolan has provided movie-goers with the best
superhero movie to-date, outclassing previous titles both
mediocre and excellent, and giving this franchise
its 'The Empire Strikes Back'.



Deck | jetzt noch ungeduldiger als vorher.
[Beitrag wurde 1x editiert, zuletzt von Deckaux am 30.07.2008, 12:40]
30.07.2008, 12:39 Uhr Anzeigen
# 4
Nachricht offline
Shock Trooper
7.019 Punkte
Dabei seit: 22.10.2004
1.493 Beiträge
Holy Batman! Aufgrund von akutem Zeitmangel hab ich den Film erst heute im Kino gesehen und mich hats aus den Socken gehauen. Wahnsinn!! Bester Batman-Film ever!
16.09.2008, 20:22 Uhr Anzeigen
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4 Beiträge

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