Vorher eine Frage an den genialen Erfinder: Muss der 'Topfilm' unbedingt der Lieblingsfilm sein? Bei mir wird's da nämlich schwierig...
Nun zu Cabotos Topfilm Fight Club
Habe ihn erst kürzlich gesehen, und leider schon im Voraus von der Wendung gegen Ende gewusst, die etwas an 'The Sixth Sense' erinnert und im unwissenden Beobachter das Verlangen weckt, den Film noch einmal zu sehen - diesmal mit anderen Augen.
David Finchers Betrachtungsweise der Welt, in der wir leben, halte ich für eine der scharfsinnigsten und brilliantesten überhaupt. Schon mit 'Sieben' bewies er seinen präzisen Blick und seine Perfektion was Details angeht. Ich liebe die Szene am Anfang, in der Detective Somerset seine Utensilien vom Nachtschrank aufliest, und seinen Tick, ein Metronom zum Einschlafen anzuschwingen. Nach 'The Game' konnte ich mir tagelang ein besserwisserisches Grinsen nicht abgewöhnen und gab als Antwort auf etwaige Fragen diesbezüglich nur 'Schau dir The Game an, dann weißt du bescheid'. Kein Film hat mich je so paranoid gemacht wie 'The Game'.
In Fight Club konzentriert sich Fincher in seiner Präzision jedoch auf die Zeichnung der beiden (gnadenlos gut besetzten) Hauptcharaktere. Der zurückhaltend biedere Erzähler (Edwart Norton) lernt im Flugzeug den beinahe aufdringlich lockeren und provokativen Tyler kennen. Zusammen entdecken sie irgendwann zufällig die therapethische Wirkung von Faustkampf und gründen daraufhin den 'Fight Club'. Vorher lernte er Marla in einer Selbsthilfegruppe kennen ('Wenn ich einen Tumor hätte, würde ich ihn Marla nennen') und betreibt (zusammen mit Tyler) eine Stop-and-Go Beziehung mit ihr ('Das war keine Liebe, es war Sportficken').
Von Anfang bis Ende ein prachtvolles Geniestück von Fincher, das sich problemlos in die Reihe 'Sieben' - 'The Game' - 'Fight Club' - 'Panic Room' einfügt. Norton ist stets der Losertyp, bis auf das Ende. Und Brad Pitt gibt den smarten Tyler ebenfalls genial - bis auf das Ende, wo sich beide schließlich doch auf einer Ebene wiederfinden... hehe
Nun mein sog. 'Topfilm' der garnicht mein Topfilm ist (weil ich sowas nicht gerne festlege), zu dem ich aber trotzdem gerne mal eine andere Meinung hören würde:
Dogma
Ich höre...
**EDIT**
Shit, jetzt hab ich doch zu lang gebraucht. Naja, wie kommen wir da wieder raus? Ich schreib auch noch was von Boondock Saints:
Boondock Saints
Im Übrigen finde ich es sehr respektabel, dass hier bisher nur 'Independent-Streifen' genannt wurden, und keine groß-kommerziellen Blockbuster. Ebenso independent wie schlichtweg geil ist Boondock-Saints. Rundum gelungen auch der Soundtrack, besonders das irische Introstück. Klasse Produktion mit Underdog-Besetzung und trotzdem grooßer Seele. Viel mehr kann und will ich nicht sagen, sonst rutscht mir wieder jemand dazwischen und ich muss noch eine Review schreiben...
Nun wieder zurück ins Glied, der nächste bitte:
Dogma