Ich kann mich da nur heftigst dagegen aussprechen. So etwas kann in meinen Augen nur schiefgehen.
Die "Seele" von Half-Life liegt für mich darin, dass man das Gefühl hat, selbst Gordon Freeman zu sein und alles selbst zu erleben. Deswegen die FPS-Perspektive, deswegen der stumme Protagonist. Half-Life lebt davon, dass es gerade keine cineastischen, aufgesetzten Sequenzen gibt, sondern dass alles realistisch und nachvollziehbar wirkt, so, dass man sagen kann "so könne es tatsächlich passieren". Dieser Grundgedanke steht für mich im krassen Gegensatz zu einer Verfilmung. Das gleiche gilt im Grunde so für Portal, oder um genau zu sein, für Portal 1, denn Portal 2 ist ein Spiel, das sich schon für mich nicht mehr nach Valve anfühlt, sondern eher nach Hollywood-Trash, von daher würde es dort passen.
Ich komme mehr und mehr zum Schluss, dass Valve seine Wurzeln vergisst und allerlei, salopp gesagt, irrige Ideen verfolgt, die in alle möglichen Richtungen führen und - das ist das Entscheidende - weg von den Kernkompetenzen der Firma.
Noch hält es alles, noch zehrt Valve an dem Nimbus, der über viele Jahre gewachsen ist. Die Frage ist nur, wie lange noch. Weil: Welcher Teil der jungen Spielergenration (d.h. Leute, die jetzt 12 - 15 Jahre alt sind) kann denn noch etwas mit HL oder CS anfangen? Sicher gibt es da welche, aber der Großteil tendiert doch zu COD, Assasin's Creed usw. Wenn der Stamm der Fans so stark bleiben soll wie bisher, muss Valve mal wieder etwas wirklich Gewichtiges abliefern, und zwar in einem Bereich, wo man es auch sehen will. Warum sind wir den Valve-Fans? Wegen Dota? Wegen der Steambox? Wegen Steam? Wegen L4D? Oder etwa wegen Filmen? Die Frage ist wohl rhetorisch und selbsterklärend.