@Lamarr Die Mass Effect Reihe lohnt sich unbedingt, zumal man beim ersten Teil eigentlich nichts verkehrt machen kann, danach weiß man ja obs einem gefällt. Allerdings würde ich solche Spoiler-Threads wie diesen hier meiden.
Das Ende von ME 3 wird immer schlechter je mehr man darüber nachdenkt. Kurz nach dem Durchzocken (es war schon gegen 4 Uhr morgens) war ich bereits etwas enttäuscht, da das Spiel einfach zu Ende war, ohne dass die Entscheidungen, die man über die drei Teile getroffen hat final noch mal irgendwie sichtbar wurden. Selbst die Teammitglieder waren zwar da, um sich zu verabschieden, aber sie haben nicht aktiv am Geschehen teilgenommen (bis auf die 2 im Squad) und es wäre vermutlich egal gewesen, ob das halbe Team bereits dezimiert gewesen wäre. Ähnliches gilt für die einzelnen Flotten, die man im Laufe des Spiels zusammensammelt. Auch die Enden, die sich im Spiel ergeben sind mir da zu generisch, zumal es ja im Prinzip nur 2 Enden gibt (die nur von diesem Score abhängen), bei denen man sich jeweils für ein von drei "Spontanenden" entscheiden kann.
Zusammengefasst ist das eigentlich mein größter Kritikpunkt, nämlich dass die getroffenen Entscheidungen insgesamt ziemlich egal waren. Bei ME2 hat man immerhin noch gesehen, dass falsche Personalentscheidungen in der Kollektorbasis schwerwiegende Folgen haben können, in ME3 finden die Schicksale aller Charaktere im Finale keine ernstzunehmende Erwähnung mehr.
Nachdem ich ME3 dann zunächst einige Stunden durchgespielt hatte, wurde mir erst so richtig bewusst wie dämlich das Ende ab dem Zeitpunkt wurde, zu dem man mit dem magischen Aufzug zum Kinderreapergott befördert wurde. Nicht nur, dass die darauffolgende Unterhaltung eigentlich nur Fragen aufwirft, alle angebotenen Konsequenzen und damit Enden hinterlassen einen bitteren Beigeschmack. Außerdem ist es nicht besonders überzeugend, wenn ein plötzlich kommunikationfreudiges Geisterkind u.a. den Sprung in einen Energiestrahl zur Rettung des Universums empfiehlt. Viel eher möchte man das Kind nach dem Weg zum Endboss fragen, kann man aber nicht. Also wählt man halt die präferierte Todesart, juhu!
Selbst das was nach dem Tod auf einem wartet, nämlich zunächst die Fluchtszene von Joker, die Landung im Paradies (mit Squadmitgliedern, die eben noch möglicherweise tot in London waren) und die bereits erwähnte Vernichtung sämtlicher Massenportale, ist fürchterlich unlogisch.
Im Grunde will man das gar nicht wahrhaben, dass das Ende gewesen sein soll, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass das in irgendeiner Form eine geplante Aktion von Bioware war. Überhaupt finde ich, dass einiges darauf hindeutet, dass man zu viele Aspekte weggelassen oder nicht bedacht hat, um vllt. ein Releasedate einzuhalten.