Ich bedanke mich herzlich fürs Lob und muss sagen, mir macht diese Diskussion sehr viel Spaß, sogar mehr als so manch eine Diskussion über Half-Life
Nun, ich werde aber jetzt weiter auf deinen Post eingehen. Nicht von der Länge des Posts abschrecken lassen, die meisten Zeichen sind den Zitaten zuzusprechen.
Zitat: Original von filL
Jap. Diese 80% gehen nicht als thermische Energie an die Umgebung verloren, die kommen so oder so von der Sonne hier an ohne Solarzelle würden 100% an thermischer Energie ankommen, die Solarzellen können eben 20% davon in elektrischen Strom umwandeln. |
Du hast Recht, das ist hier eine Sache, bei der man es genau nehmen muss. Verloren im Sinne von "ganz verschwinden" geht sie natürlich nicht (Energieerhaltungssatz), aber eben diese 80% können wir nicht nutzen.
Zitat: Original von filL
Wenn man seit über zwanzig Jahren von den Problemen bestens Bescheid weiß und seither immer noch nichts getan hat, ja. Heißt ja im Prinzip auch nicht, dass sie falsch sind; lediglich hätte sich da längst etwas tun sollen. Beispiel: Angenommen jemand hätte eine schlimme Krankheit, die im Laufe von 20 Jahren langsam aber sicher zum Tod führen wird. Es bestünde die Möglichkeit über Medikamente, die aber noch nicht so sehr wirksam sind, diese Krankheit allmählich aufzuhalten und anschließend eine Heilung erzielen zu können. Das Medikament ist aber äußerst teuer... so teuer, dass man lange am überlegen ist, ob und wie man sich das vielleicht leisten kann (oder welche Kasse es evtl. bezahlen würde *g*). So vergeht viel Zeit... und irgendwann kann es dann schließlich zu spät sein. -> Irgendwann braucht es dringend Taten, wenn diese ausbleiben und zu spät kommen, nützen sie nichts mehr. |
Natürlich hätte bis jetzt mehr getan werden können, aber es ist ja nicht so, dass nichts getan wird.
Es gibt schon heute 13 Kernfusionsreaktoren weltweit, weitere sind im Bau. An diesen Reaktoren werden Experimente durchgeführt, um auf diesem Gebiet Fortschritte zu machen.
Das Problem liegt nicht daran, dass man sich nicht um Alternativen kümmert, sondern dass die Forschungsinstitute statt der Staat daran beteiligt sind. Aber in der Politik hat man sich auch um andere Dinge zu kümmern, als nur ein Problem vorrangig zu behandeln (ist aber trotzdem kein Entschuldigung dafür!). Trotzalledem wünschte ich mir mehr als ein "Ja, wir schalten sie ab" oder "Nein, wir brauchen sie noch", sondern würde auch gerne konkrete Pläne hören, die auch weitsichtig sind.
Zitat: Original von filL
Die Befürchtung, dass die Nachbarländer mehr AKWs bauen während wir abbauen, ist soweit ausgesetzt, da es wohl kaum Ziel einer Regierung sein wird, den Strom den man selbst nicht mehr herstellt, vom Nachbarn zu kaufen. Ich würde ja auch nicht alle meine Brötchen verkaufen, nur um anschließend vom Nachbarn welche kaufen zu müssen Da seh ich lieber selbst zu, dass ich so zügig wie möglich lerne, die Teile selbst zu backen Wenn die wirklich so hirnlos sein sollten, dann stimmt das Gegenargument prinzipiell natürlich, denn woher sollen wir's denn holen? Aber für dermaßen saublöd halte ich die Politiker dann doch irgendwie nicht. |
Hier gibt es ja nur leider wie das Problem der Zeit. Es geht nicht so schnell, Wind-, Sonnen- und Wasserenergie zu nutzen, um dann ein AKW abschalten zu können. Da wäre wieder Forschung eine Lösung. Es gibt mittlerweile vereinzelt Solarzellen, die einen Wirkungsgrad von 41% haben. Das ist sicher noch ausbaufähig, indem man an den bestehenden Systemen Verbesserungen vornimmt* oder neue, bessere Systeme entwickelt.
*Ganz spontan würde ich sagen, eine Kühlung z.B. mit Stickstoff wäre sinnvoll, da die Anlagen bei niedrigen Temperaturen effizienter sind. Im Winter werden nämlich bewiesen mehr Strommengen erzeugt als im Winter, da die Sonne ja trotz kälterer Temperaturen trotzdem scheint. Es gibt auch Menschen, die ihre eigenen Photovoltaikanlagen im Sommer mit dem Gartenschlauch kühlen
Zitat: Original von filL
Dich wollte ich damit auch gar nicht ansprechen, sry dem zweiten Satz stimme ich absolut zu. Das ist ein Irrglaube, den uns Tschernobyl eigentlich damals schon widerlegt hat. |
Ich hatte auch nicht gedacht, dass du explizit mich gemeint hast, ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich nicht so denke.
Zitat: Original von filL
Richtig, das ist wirklich eine sehr harte Nuss, die es aber zu knacken gilt. |
Genau, und dafür müssen die Technologien effizienter werden (oder ganz neue her, wäre ja auch denkbar!), was uns wieder zur Forschung bringt. Leider wird das in der Politik nicht so oft erkannt, dass Forschung auf nahezu jedes Problem eine Lösung (oder Alternative) bietet.
Zitat: Original von filL
Gamma-Strahlung hat eine schier endlose Reichweite, die Schwerkraft ist ihr herzlich egal; gut sie wird mit der Zeit schwächer, aber abschirmen kann man sie nicht - nicht einmal mit Blei. Die wäre zwar nicht sofort tödlich, aber man würde einen Anstieg der Krebserkrankungen feststellen, da unser Immunsystem leider doch nicht immer gewinnt. Die Strahlung ionisiert keine Zellen, sondern Bestandteile der Zellorganellen, genau genommen Moleküle. Eines dieser Moleküle ist die DNA. |
Vollständig abschrimen ist schwer, aber bei einer Gammaenergie von 2 Megaelektronenvolt kommt die Strahlung (bzw. der allergrößte Teil davon) ca. 120m weit - schier unendlich ist das nicht. Eine höhere MeV-Anzahl würde zwar bedeuten, dass die Gammstrahlung weiter kommt, aber bis zur Unendlichkeit ist noch ein Stückchen
Du hast Recht: Gammstrahlung ionisiert keine Zellen, da genau genommen natürlich deren Bausteine, die Kohlenstoffverbindungen "angegriffen" werden, aber v.a. deswegen, weil Gammastrahlung nicht direkt ioniesiert, da sie ja ungeladen ist
Zitat: Original von filL ...achja... hab vergessen, dass das Herstellen anderer Isotope in diesem Sinne eigentlich nichts anderes ist, als Kernspaltung . |
Ich meine damit chemische Reaktionen, sodass z.B. neue Verbindugen entstehen, Kernspaltung wäre wohl etwas Uninnig. Wobei ja auch die Möglichkeit bestünde, dass erneute Kernspaltung weniger gefährliche Stoffe hervorruft.
Zitat: Original von filL
Die Schlamperei mit den Endlagern ist zweifelsfrei eine Sauerei, stimmt. Wegen ein paar "unwichtigen Tierchen etc. wäre es schon nicht unbedingt schlimm. Das hierbei aufkommende Problem ist halt, dass die Wege die Nahrungskette sehr undurchschaubar sind. Wer frisst diese Kleinstlebewesen vielleicht? ... und wer frisst die? usw. Irgendwann trifft's uns vielleicht doch. |
Man muss es so sehen:
Man hat die Möglichkeit, ein Problem auf ewig zu behalten, oder es zu beseitigen und dabei eventuell ein weiteres Problem zu bekommen. Das man für das entstehende pRoblem ja auch wiederum Lösungen finden kann, ist es wohl sinnvoller, die zweite Möglichkeit zu nehmen.
So ist die Natur nun einmal, so ist das Leben - auf ein Problem folgt (irgendwann) ein anderes.
Aber sich das eigene Grab zu schaufeln, weil man ein mögliches Problem vermeiden will - nein Danke.
Zitat: Original von filL Last but not least: Deine Beiträge gefallen mir. Man sieht, dass da sich jemand wenigstens wirklich Gedanken macht und nicht aufgrund irgendwelcher "Ammenmärchen" seinen Standpunkt aufbaut. |
Danke nochmal und ja, ich mache mir Gedanken. Und die böse Mischung besteht darin, dass es mich zusätzlich auch noch interessiert.
Abschließend kann man sagen: Es geht jeden etwas an, ob interessiert oder nicht.