Diese Mod ist wirklich einzigartig.
Der Spieler ist gestrandet auf einer verlassenen Insel, die er nach und nach erkundet. Auf Gegner trifft man nicht, auch eine Waffe wird man nicht finden.
"Dear Esther" konzentriert sich voill und ganz darauf, eine extrem spannende Story zu erzählen - im wahrsten Sinne des Wortes. Der Spieler bekommt sie nämlich über Spracheinblendungen vermittelt, deren Inhalt immer auf irgend eine Weise mit dem Erscheinungsbild der Insel zu tun hat.
Schon nach wenigen Minuten zieht einem "Dear Esther" in seinen Bann - es gibt keine Mod, die mit diesem Kunstwerk vergleichbar ist.
Zusätzlich zu der Stimme des exzellenten Sprechers kommt eine unheimlich atmosphärische Musik, die an manchen Stellen mehr Grauen erzeigt, wie jede Horrormod es jemals könnte. "Dear Esther" ist eine Erfahrung auf psychologischer Ebene, die die Mod als interaktives Vehikel benutzt, um so Eindrücke möglich zu machen, die andere Medien wie Text oder bild alleine nicht vermitteln könnten.
Das einzige, was man an der mod kritisieren kann, sind Kleinigkeiten technischer Natur: Das lahme Laufgeschwindigkeit lähmt den Spielfluss etwas. Außerdem könnte die Landschaft an menchen Stellen noch etwas detailreicher gestaltet werden, wobei die Trostlosigkeit natürlich auch ein Spielelement ist.
Fazit: Ein absolutes Muss für jeden, der Half-Life 2 besitzt. Eine derartige Spielerfahrung ist einmalig!
Dazu kommt, dass die Spracheinspielungen varieeren - an jeder "Auslösestelle" gibt es meist drei verschiedene "Versionen", die nach zufälliger Auswahl abgespielt werden. So ergeben sich immer neue Kombinationen und die Story hat selbst nach mehrfachem Durchspielen nichts von ihrer Faszination und Rätselhaftigkeit verloren.
Wer weiter denkt, kann die Mod sogar auf philosophischer Ebene deuten. Die starke Symbolkraft einiger Stellen und Storyelemente lässt da einen breiten Interpretationsspielraum. ganz zu schweigen von den Bibelstellen, die auf Felsen geschrieben sind...
Wertung: 5 von 5
Herausragende Mod von besonderem spielerischen Wert