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# 1
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Ichthyosaur
10.035 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Updated - 31.10

182,4 Kilometer.
So irreal dieser Ort auch war – das entzog sich seiner Vorstellungskraft. 182,4 Kilometer! Bei seiner aktuellen, ebenfalls auf dem Zähler angezeigten Geschwindigkeit von rund 30 km/h – der abschüssige Gang rauschte nur an ihm vorbei, ohne dass er überhaupt in die Pedale treten musste – waren das ja mehr als sechs Stunden. Wie war es zu erklären, dass er sechs Stunden ohne Bewusstsein war, aber dennoch sicher und unverletzt diese höllische Abfahrt hinter sich gebracht hatte?
Ihm blieb nichts übrig, als den Kopf zu schütteln. Er war mittlerweile klug genug um zu begreifen, dass alles Nachdenken vergebens war.
Wichtig war nur das, was vor ihm lag. Er kniff die Augen zusammen und sah nach vorn, musste den Kopf aber sogleich wieder senken, da ihm der Fahrtwind die Tränen in die Augen trieb. Diese Feststellung machte ihn stutzig – nicht, weil er den Wind als zu stark empfand, sondern genau das Gegenteil: Er konnte sich erinnern, bei Autofahrten mit gleicher Geschwindigkeit die Hand aus dem Fenster gehoben zu haben und den Luftwiderstand als wesentlich stärker empfunden zu haben.
Dennoch hatte der kurze Augenblick genügt, um in der Ferne etwas zu erkennen. Hatte er richtig gesehen?
Ein dunkler Fleck am Ende des Ganges. Etwas, das zu Anfang noch nicht auszumachen war. Ein weiteres Mal hob er den Kopf und blickte angestrengt, das brennende Gefühl in den Augen ignorierend, nach vorn.
Ja, ganz sicher. Die Stelle, an der der Gang enden würde, war mittlerweile zu erkennen und in nicht all zu langer Zeit würde er ankommen. Er war neugierig, was ihn dort erwartete. Möglicherweise ein Ausgang? Vielleicht eine Pforte, hinter der sich die Lösung all seiner Fragen verbarg? An die Oberfläche würde sie ihn jedoch kaum führen, da er kilometertief unter der Erde sein musste. Hätte er eine genaue Winkelangabe des Gefälles gehabt, mit dem der Gang abfiel, wäre es möglich gewesen, seine Tiefe exakt zu berechnen. Aber auch ohne eine Zahl zu kennen, wusste er, wie das Ergebnis sein würde: Unmöglich tief.
Er hielt es für ausgeschlossen, dass es mit den technischen Mitteln unserer Zeit möglich war, so etwas zu konstruieren. Wie lange mochte es diese unseligen Räume und Bauten unter der Erde schon geben? Wie viele Leute wie er hatten hier unten schon ihren Verstand verloren?
Spuren gab es keine. Er hatte während seiner Anwesenheit nicht ein Bisschen Schmutz gesehen, oder sonst etwas, dass den klinisch sauberen Eindruck getrübt hätte.
Minuten vergingen, in denen das einzige Geräusch das allgegenwärtige Brummen war, dessen Ursprung zweifellos am Ende des Ganges lag.
Es hallte in seinen Gedanken wieder, während er anfing, in die Pedale zu treten – fester und fester. Schnell wie ein Geschoss flog er nur so über den weißen Boden, ohne den Blick nach vorne zu richten. Nur die wachsende Lautstärke des Tons verriet ihm, wie schnell er sich dem Ende des Ganges näherte.
Er sah kurz auf, was ihm erneut wässrige Schlieren in das Sichtfeld trieb und ihn veranlasste, sofort das Tempo zu verringern. Er war nur noch wenige hundert Meter von seinem Ziel entfernt, was jetzt auch klar auszumachen war: Eine große, den gang komplett in seiner Höhe und Breite ausfüllende Tür, die jedoch keinen Griff oder ersichtlichen Öffnungsmechanismus besaß. Auch war die Bezeichnung „Tür“ nicht wirklich passend – vielmehr war es ein Tor, das einen ungeheuer massiven Eindruck machte. Seine Farbe war nicht genau zu bestimmen und schien sich mit dem Näherkommen zu verändern: Aus der Ferne war die Oberfläche so schwarz wie die Nacht, doch je näher ihm Alfred kam, desto mehr gewann er den Eindruck, über das Material, welches wohl ein besonderes Metall war, würden je nach Blickwinkel farbige Schlieren tanzen, wie von vergossenem Öl in einer Wasserpfütze.
Kurze Zeit später bremste er das Rad ab, denn er war angekommen. Er stellte es an die Wand, ohne es eines weiteren Blickes zu würdigen und trat näher an die gewaltige Pforte heran.
Nun bemerkte er, dass auf ihr eine Schrift zu lesen war. In brutal aussehenden, leuchtend roten Lettern stand da auf dunklem Untergrund:
AUTOKLAV
Finden Sie den Autoklaven. So hatte der seltsame Mann im Frack zu ihm gesagt und zweifellos war dies das Ziel seiner langen Reise.
Ein Schauer lief über Alfreds Rücken, denn er hatte zum ersten Mal das Gefühl, eine Antwort auf alles Geschehene zu finden, oder, genauer gesagt, kurz vor dem Finden dieser Antwort zu stehen. Das ihm mittlerweile fast unbekannte Gefühl der Klarheit machte sich breit, so, als würde er ein Muster, von dem er die ganze zeit über selbst ein Teil gewesen war, zum ersten Mal von Außen betrachten.
Doch diese Empfindung währte nicht lange, denn sie wurde plötzlich mit aller Gewalt von einem Déjà-vu verdrängt, dass stärker war, als jedes bisherige, das Alfred je erlebt hatte.
Ein Schrapnell verwirrender Bilder stürzte auf ihn ein, so intensiv, dass es ihn vor dem Tor in die Knie zwang. Er legte den Kopf in seine Hände und gab sich der Flut hin.
Abendluft.
Ein dunkler Abgang.
Ein Flur.
Geisterhaftes Lachen in der Ferne.
Nummern – 23, 45, 38 – alle in derselben Schrift, wie sie auf der metallenen Pforte vor ihm zu finden war. Doch das war nicht alles, er hatte sie schon einmal wo anders gesehen. Nur wo?
Beton.
Ein verlassenes Hochhaus.
Rohre.
Ein unterirdischer Raum.
Säulen.
Ein blendendes Schild: VERGIFTUNGSGEFAHR.
P5
Parkebene P5.
Das war das Entscheidende! Aber was-
Alfred schrie auf und der Schock verdrängte jeden anderen Gedanken, denn er meinte mit einem Mal eine Stimme hinter sich zu hören und drehte sich schlagartig um. Doch da war nichts. Nur ein ersterbender Windhauch, der sich durch unsichtbare Luftschächte nach hier unten verirrt haben musste.
[Beitrag wurde 1x editiert, zuletzt von Lamarr am 31.10.2008, 15:28]
29.10.2008, 14:53 Uhr Anzeigen

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