HALF-LIFE PORTAL
Your Gate To Valve's Games www.hl-forum.de
PORTAL
FORUM
LOGIN
User oder E-mail:


Passwort:


oder
Registrieren
Passwort vergessen?
OpenID-Login
MISC
PARTNER

TF2 Crafting

Special Artworks by
Hayungs

Link us:
HL PORTAL

Support us:


HLPortal
auf Facebook

›› Willkommen!   ›› 95.250.606 Visits   ›› 18.316 registrierte User   ›› 13 Besucher online (0 auf dieser Seite)
23.789 Themen, 325.181 Beiträge  
    FORUM 

Beitrag anzeigen

Hier kannst du einen Beitrag einzeln betrachten

Thread


Autor Beitrag
# 1
Nachricht offline
Thread-Starter
Ichthyosaur
10.036 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Weiter geht's. ^^ Ich glaube, euch wird es nicht so schnell langweilig. :D



Der Weg dorthin war ihm durch zahlreiche Metallregale verstellt, die den meisten Platz des Lagerraumes für sich beanspruchen. Der Großteil von ihnen war mit verstaubten Aktenordnern gefüllt, alle in einem schlichten Grau und alle mit einem kleinen Datumsschild versehen. Alfred betrachtete sie im Vorbeigehen und las dabei die Jahrgänge – 1999, 1998, 1997… Staub kitzelte in seiner Nase und er sog gierig den muffigen Geruch der alten Akten ein. Er verspürte den Drang, einen der Ordner aus dem Regal zu ziehen – was sicher jahrelang niemand mehr getan hatte – und darin zu blättern, doch was würde er außer Rechnungen oder Inventurberichten schon finden? Nein, dies war ganz und gar sinnlos, reine Zeitverschwendung. Und dennoch konnte er den Blick nicht von den grauen Ordnerrücken abwenden – versteinerte Relikte der Zeit.
Die Regalreihe winkelte abrupt ab und er wäre fast in eine weitere Wand aus Akten gelaufen, denn nach wie vor las er Jahreszahl für Jahreszahl. Die Reihe zu seiner Rechten endete bei 1930! Alfred war verblüfft. Hatte es dieses Kaufhaus 1930 überhaupt schon gegeben? Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Wieso sollte man hier unten über siebzig Jahre altes Material aufbewahren? Es war ihm ganz und gar unverständlich.
Diesmal konnte er seiner Neugier nicht widerstehen. Er griff nach dem grauen Ordner, der das älteste Datum trug und zog ihn vorsichtig heraus. Der Buchrücken war brüchig und rissig, aber für sein Alter noch verhältnismäßig gut erhalten. Bei feuchterem Klima wäre er wohl schon längst vermodert, sagte sich Alfred und dachte sehnsüchtig an den damit verbundenen Geruch.
Aber auch das Odeur von vergangener Druckerschwärze und altertümlichem Papierbleichmittel war nicht zu verachten. Er schlug den Ordner ungefähr in der Mitte auf, schloss die Augen und nahm einen tiefen Zug. Seine Lunge war mittlerweile an den Feinstaub gewöhnt, sodass sich der Hustenreiz in Grenzen hielt. Der Papiergeruch zauberte ihm wieder Erinnerungen vor das innere Auge – er, als Grundschulkind, in der Bibliothek, vom Aroma eines in Leder gebunden Folianten fasziniert… Viele Menschen unterschätzen die Macht der Gerüche. Für die Meisten gelten sie entweder als Störfaktor oder nettes Beiwerk – ihren gerechten Stellenwert als Sinneseindruck, nicht minder intensiv als der Augenblick oder das Geräusch, haben sie nur selten. Alfred hatte gelernt, sich von ihnen berauschen und betören zu lassen, sie nicht in Schubladen wie „gut“ oder „schlecht“ zu stecken, sondern sie alleine nach ihrer Vielfalt und Ausdrucksstärke zu bewerten. Er verglich sich selbst mit einem Weinkenner auf Geruchsebene. Doch was es in ihm auslöste, war in der Nase noch lange nicht zu Ende – im Kopf erzählten ihm die Düfte Geschichten und sangen Lieder…
Er öffnete die Augen wieder, denn nun wollte er wissen, an welchem Dokument genau er gerade schnüffelte. Zu seinem Erstaunen war es keine Rechnung oder Beleg, sondern ein vergilbter Zeitungsartikel. Er war in der typischen Frakturschrift des dritten Reichs verfasst, was Alfred einen Schauer über den Rücken jagte. Dieses Thema hatte schon immer eine grausame Faszination auf ihn ausgeübt – was mochten die Opfer der schrecklichen Konzentrationslager gerochen haben, als sie-
Nein, ermahnte er sich, daran darfst du gar nicht erst denken. Angestrengt versuchte er, die Schrift zu entziffern. Es gelang ihm kaum, da Teile des Artikels stark verblichen und dadurch unleserlich waren. Auf der rechten Seite war ein unscharfes Foto, welches einen Mann vor einem seltsamen ovalen Objekt zeigte. Die Bildunterschrift war noch erkennbar: „Erste Testflüge mit dem Prototypen Vril 7 erfolgreich.“ Alfred runzelte die Stirn. Was sollte das heißen? Was war Vril 7? Die Abbildung gab ihm keine Hinweise – der ovale Schemen konnte alles Mögliche sein. Die Qualität war zu schlecht, als dass man es genau erkennen konnte.
Alfred wollte gerade den Ordner zurück in das Metallregal stellen, als die Glühbirne über ihm zwei Mal hell aufflackerte und dann ganz ausging. Sie war zwar nicht die einzige im Raum, aber der Lichtradius der übrigen war so klein, dass er jetzt in düsterem Halbdunkel stand. Zitternd schob er den Ordner zurück. Sein Atem ging stoßweise und ein beklemmendes Gefühl machte sich ihm breit. Er hatte den Eindruck, dass schon Tage vergangen wären, seit er das Kaufhaus betreten hatte, dabei konnte es noch kaum eine volle Stunde sein. Zu dumm, dass er keine Uhr dabei hatte.
Ein Rascheln. Sein Herz blieb fast stehen – was war das gewesen? Er hatte ganz deutlich gehört, wie sich irgendwo in seiner Nähe etwas bewegt hatte. Das war unmöglich, er war allein! Als er auf der Türschwelle gestanden war, da war ihm der Raum klein vorgekommen. Und völlig menschenleer, Irrtum ausgeschlossen. Aber jetzt, gefangen in diesem dunklen Schleier, schien ihm alles möglich…
26.06.2008, 19:17 Uhr Anzeigen

Sections:  HLP  Board  Mods  Steam      Games:  HL  Op4  HLBS  HL2  HL2:Ep1  HL2:Ep2  Prtl  TF2  TFC  CS  DoD  L4D  Gunman
    USER ONLINE 
Insgesamt sind 13 Benutzer online. Davon sind 0 registriert:
    SITE OPTIONS 
- Zu Favoriten hinzufügen
- Als Startseite festlegen (IE only)
- Fehler auf dieser Seite?