Gearbox-Gründer Randy Pitchford scheint mit seinen Aussagen über Steam eine Diskussion in der Spieleindustrie über die Digitale Distribution entfacht zu haben. Nachdem bereits gestern mehrere Indie-Entwickler die Anschuldigungen von ihm zurückgewiesen haben, bekommt er nun Unterstützung. Und zwar ausgerechnet von einem Konkurrenten von Steam, von Daniel Hjelmtorp, einem Betreiber von GamersGate.
Dieser schießt sich vor allem auf die Community-Features von Steam ein, die Valve unter dem Namen Steamworks allen Entwicklern kostenlos zur Verfügung stellt. Diese enthalten beispielsweise Achievements, Serverbrowser, Kopierschutz, Auto-Updates und vieles mehr. Bekannte Spiele die Steamworks nutzen sind Empire: Total War oder F.E.A.R. 2. Die Nutzung von Steamworks verpflichtet allerdings nicht zum Verkauf über Steam, die Games können auch einfach im Laden oder bei anderen Online-Anbietern gekauft werden.
Allerdings nicht bei GamersGate, denn Hjelmtorp erklärt nun, dass ihre Firmenpolitik sei, Spiele mit Steamworks überhaupt nicht mehr zu führen, da diese an Steam gebunden sind und sie nicht ihre Kunden an Steam abtreten möchten. Ein Widerspruch, denn wenn sie das Spiel gar nicht anbieten, wird der Kunde ja erst recht gezwungen, es woanders, etwa bei Steam, zu kaufen. Außerdem behauptet er, dass das bereits ein großes Thema sei und er von Leuten hört, die deshalb Probleme haben, das Spiel auch in normalen Läden zu verkaufen:
Zitat: Original von Daniel Hjelmtorp And this is starting to be a big issue, not only for us. I hear from people in the industry that they are starting to have problem selling in games that include Steam not only to digital distribution stores, but also regular retails!
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Bisher gab es allerdings keinerlei Anzeichen für eine derartige Entwicklung, sowohl Valve-Spiele als auch Third Party Steamworks-Games werden von konventionellen Händlern verkauft wie jeder andere Titel. Empire: Total War war etwa wochenlang auf Platz Eins der Amazon.de-Charts. Statt das Strategiespiel wegen der verpflichtenden Aktivierung bei Steam zu boykottieren, hat Amazon (und viele andere Händler) damit Gewinn gemacht. Auch Direct2Drive, ein weiterer Steam-Konkurrent in der Digitalen Distribution, verkaufte das Spiel und nahm damit Geld ein. Von Valve gab es zu der gesamten Diskussion bisher keinen Kommentar.