Monster
Wenn der Mond am Himmel steht,
ein Wind durch die Gassen fegt,
und die Turmuhr zwölfmal schlägt.
Dann verwandelt sich seine Haut,
sie wird blass und ohne Licht,
die Nacht ist seine Braut,
und Haare sprießen in seinem Gesicht.
Das Hemd platzt unter Muskelsträngen,
ein Ruf erschallt in der Nacht,
ein Krampf schüttelt ihn wie in Zwängen,
ein Schrei aus einem Mund, der niemals lacht.
Wenn der Mond am Himmel steht,
und kein Vogelslied mehr erschallt,
seine Hand zur Faust geballt,
nur die Katze einsam fleht.
Der Regen weint auf den Asphalt,
er klopft an die Scheiben,
draußen ist es kalt,
doch er wird nicht im Warmen bleiben.
Der Mond wirft ein helles Licht,
er geht auf die Jagd,
Mordlust in seinem blassen Gesicht,
seine kranke Seele ihn jetzt plagt.
Wenn die Turmuhr zwölfmal schlägt,
wenn ihr dumpfer Klang erschallt…
Der Klang sich durch die Stille sägt,
er treibt ihn an zur Gewalt.
Alle Barrieren durchbrochen sind,
nur noch die Instinkte zählen,
er macht sich an die Arbeit, geschwind,
weil ihn dunkles Geister quälen.
Die Geister in seinem Kopf,
er wird sie niemals los!
Sie werden ihn zu andren Köpfen weißen,
und ihn antreiben
sie abzureißen….
Wenn die Turmuhr zwölfmal klingt,
ein Geist in seinem Kopfe singt,
der Geist tut, was er am besten kann,
er treibt ihn zum Morden an.