Wie bereits angekündigt wurde, möchten wir in einigen News die interessantesten Punkte aus der Enstehungsgeschichte von Portal 2 zusammenfassen. Der Journalist Geoff Keighley hat in den vergangenen drei Jahren bei Valve miterlebt und dokumentiert, wie die Enwicklung des Spiels voran ging und seine Dokumentation in der letzten Woche für das iPad veröffentlicht. Dieser Teil soll die Anfänge der Entwicklung von Portal 2 etwas genauer betrachten.
Nachdem im Jahr 2005 Valve auf das Studentenprojekt 'Narbacular Drop' aufmerksam geworden war und die verantwortlichen Studenten als Entwickler engagierte, sollte Portal als kleines Beiwerk zur Orangebox verkauft werden. Eigentlich lag der Fokus auf der
zweiten Episode des Abenteuers von Gordon Freeman und dem vielfach erwartetem
Team Fortress 2, es kam jedoch ganz anders. Portal wurde schnell zum Superhit des Jahres 2007 und konnte über 30 'Spiel des Jahres'-Titel gewinnen. Nach diesem Erfolg war bei Valve klar, dass es einen Nachfolger geben sollte, man hatte jedoch keine Vorstellung, wie dieser Aussehen könnte.
Gabe Newell, Gründer von Valve, entschied zum Ende des Jahres 2007, die produktive Arbeit bei Valve zu pausieren und einen Innovationswettbewerb zu starten. Alle Mitarbeiter konnten sich selbst in Teams organisieren und an Ideen tüfteln. Nach ca. drei Monaten wurden alle Ideen gesammelt und der Belegschaft vorgestellt. Vieles waren technische Verbesserungen im Bereich der Source Engine, es gab aber auch diverse Projekte mit spielerischem Inhalt. Besondere Aufmerksamkeit kam den Projekten "Two Robots, one Wrench" und "F-STOP" zu. Ersteres war eine kleine Demonstration, wo der Spieler in einem Level Gegenstände bewegte, und zwei Roboter auf diese 'Events' dynamisch reagierten und sich unterhielten. Ziel der Arbeit war es, eine neue Möglichkeit der KI-Interaktion zu schaffen, ohne auf gescriptete Sequenzen zurückgreifen zu müssen. Das zweite Projekt mit dem Titel "F-STOP" zeigte viele Elemente aus Portal, allerdings in den Zeitraum der 1950er versetzt. Insgesamt war es ein Entwurf, komplexe Rätsel ohne Portale zu lösen, da die Handlung vor Portal und der Erfindung der Portalwaffe liegen sollte.
Nach der Präsentation der verschiedenen Arbeiten war für viele Klar, dass "F-STOP" das neue Portal 2 werden würde. Die Idee war so überzeugend, dass man sich entschied, das Projekt zu erweitern. Insgesamt acht Monate wurden fortan entwickelt, und es gab bereits viele fertige Abschnitte. Man entschied sich, Mitarbeiter und Verwandte als Spieletester einzusetzen und die Reaktionen zu beobachten. Bereits kurz nach Beginn der Tests wurde deutlich, dass viele vergeblich nach der Portalwaffe suchten und sehr unzufrieden waren. Das Urteil war also schnell gefallen - das Spiel war gut, aber bei Weitem kein Portal 2. Getroffen von der Erkenntnis, viel Arbeit in die verkehrte Richtung investiert zu haben, versuchte man nun, die Portalwaffe zurück ins Spiel zu holen. Man entschied sich dazu, sowohl die Portalwaffe als auch einige der in "F-STOP" enthaltenen Spielelemente in Portal 2 zu integrieren und korrigierte entsprechend die folgende Entwicklung.
Was haltet ihr vom Ansatz, Portal ohne Portale zu spielen? Ihr könnt eure Meinung in unserer Umfrage mitteilen.