Runde Zwei im Duell Gearbox gegen Valve, auch wenn sich letztere Firma niemals am verbalen Kampf beteiligt hat. Randy Pitchford, Gründer und CEO des texanischen Entwicklungsstudios, sorgte vor einigen Wochen mit seiner Kritik an Steam und Valve für Aufsehen. Nachdem er Valve beschuldigte, Indie-Entwickler auszubeuten, verteidigten diese die Half-Life-Macher und entblößten die Behauptungen von Pitchford als unwahr. Den Höhepunkt stellte wohl ein Beitrag des Red Orchestra-Entwicklers John Gibson dar, den wir
in weiten Teilen übersetzt haben. Doch kaum haben sich die Wogen gelegt, holt der Gearbox-Gründer auch bereits zur nächsten Spitze gegen Valve aus.
Doch diesmal dreht sie sich nicht um die Online-Plattform Steam, sondern um die Einstellung von Valve in Bezug zur Playstation 3. Auch hier haben wir die interessantesten Aussagen von Pitchford auf Deutsch übersetzt:
Zitat: Original von Randy Pitchford Die Playstation 3 ist großartig. Ich denke Valve... Ich weiß nicht, warum sie das tun. Es ist verrückt. Aber ja, die Playstation-Plattform ist wirklich cool. Sie unterscheidet sich von den anderen und es ist eine Herausforderung dafür zu entwickeln. Aber das ist doch das, was Spaß macht, oder?
Vor kurzem hab ich etwas im Netz gefunden. Doug Lombardi musste wieder mal gegen die PS3 ausholen und ich fand das doof. Ich lese das so, wie man es von Fanboys liest. Wie jemand, der eine Sony-Konsole kauft und ein Sony-Typ ist und sich dazu entscheidet einen gewissen Teil seiner Zeit damit zu verbringen, gegen Microsoft zu "bashen". Und ein Microsoft-Typ tut genau das selbe. Diese Leute sind kindisch und kleinkariert, es ist genau das selbe.
Die Leute von Valve glauben, ihre eigenen Sachen seien die einzigen, die zählen, bis zu dem Punkt, dass sie ihre eigene Distributionsplattform haben. Es ist wie: Ich kümmere mich nicht um Retail, um [Xbox-]Marketplace oder PSN, ich habe ja Steam. Es ist cool, es ist gut und sie leisten gute Arbeit aber gleichzeitig sind sie von der restlichen Welt abhängig. Sie mussten einen Deal mit EA eingehen. Wenn ich eine Left 4 Dead-Werbung im Fernsehen sehe, sehe ich kein Valve-Logo, ich sehe ein EA-Logo und gekauft habe ich es in einem Laden.
Ich bin eigentlich etwas verärgert über Doug aufgrund seiner Aussagen zur Orange Box. Er meinte die Xbox 360- und PC-Versionen wären die guten und die PS3-Version wäre wie ein Stiefkind, weil sie von einem anderen Entwickler erstellt wurde. Nun, das glaubt ihr doch nicht wirklich. Schaut, was ihr auf der PC-Seite getan habt. Ihr habt es unterstützt, ihr habt all den Content zu Team Fortress 2 hinzugefügt und uns habt ihr hängen gelassen. Es fällt mir schwer, euch das zu glauben, weil ich das Geschäft kenne. Ich weiß, dass ihr nur die Hälfte der Einnahmen von der PS3-Version bekommt. Es kommt euch entgegen, wenn diese niemand kauft und ausschließlich die PC-Version gekauft wird, wo ihr das meiste Geld macht.
Wisst ihr was? Ich denke die Performance war etwas schlechter auf der Playstation 3, aber es sah besser aus. Die Farben waren hübscher, ich denke das Bild sah besser aus auf der PS3. Es war ein Kompromiss aus Performance und Grafik. Und ich mag Grafik.
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"Kindisch", "doof", "Fanboys"? Randy Pitchford stichelt mit Worten gegen Valve, die sonst in der Spielebranche eher unüblich sind. Außerdem unterstellt er Valve, die PS3-Version der Orange Box mit Absicht nicht zu unterstützen, um mehr Käufer für die PC-Version zu generieren. Die Fassung für die Playstation 3 wurde allerdings nicht von Valve, sondern von einem Electronic Arts-Studio in London entwickelt. Einen Bildervergleich der drei Versionen findet ihr
in dieser News.
Valve hat sich in der Vergangenheit wiederholt gegen die Playstation 3 ausgesprochen. Anfang 2007 nannte Gabe Newell sie sogar ein Desaster und empfahl Sony, eine neue Konsole zu machen. Aufgrund dieser und ähnlicher Aussagen ist das Thema PS3 eine beliebte Interviewfrage, weshalb es verhältnismäßig viele Stellungnahmen von Valve dazu gibt. In letzter Zeit hat man allerdings die Emotionen etwas rausgenommen und sogar angedeutet, in Zukunft möglicherweise dafür zu entwickeln, wenn es interne Resourcen dafür geben würde.