Selten aber doch manchmal kommt es vor, dass neue Grafiktreiber nicht nur Performanceverbesserungen bringen oder Kompatibilitätsprobleme beseitigen, sondern neue Grafikfeatures hinzufügen. So der Fall beim aktuellen Beta-Treiber 185.66 für Nvidia-Geforce-Karten, der für eine Reihe von Spielen den Effekt Ambient Occlusion ermöglicht. Auf dieser Liste stehen auch Source-Engine-Spiele wie Half-Life 2 und die Episoden, Team Fortress 2 und Left 4 Dead.
Doch was ist überhaupt Ambient Occlusion? Detailierte Informationen dazu findet ihr etwa in diesem
Wikipedia-Artikel, kurz gesagt fügt es subtile Schatten in die Spielewelt hinzu. Diese sind zwar nicht absolut korrekt, doch sie lassen das Bild realistischer wirken, da dynamisches Licht durch seine Beschränkung auf Echtzeitberechnung Szenen nicht derart genau ausleuchten kann. Und genau hier liegt auch schon das Problem: Während Ambient Occlusion in Spielen mit Realtime-Lighting, wie etwa Call of Duty 4 oder Crysis die Bildqualität verbessert, nutzen Source-Engine-Spiele statische Lightmaps, die den Lichteinfall viel genauer berechnen.
Ein konkretes Beispiel dazu: Die Ecken von Wänden werden immer am schlechtesten ausgeleuchtet und sind deshalb dunkler als die restliche Mauer. Das wird bei Spielen mit der Valve-Engine korrekt berechnet und auch dargestellt (Beispielbild 1) - fügt man jetzt auch noch Ambient Occlusion hinzu, wirkt dieser Effekt übertrieben (Beispielbild 2). Doch auch Lightmaps haben ihre Grenzen, eine davon ist die Auflösung. Deshalb wirft etwa ein kleines Rohr entlang der Wand keinen Schatten (Beispielbild 3) - hier hilft Ambient Occlusion aus und verbessert auch in Source-Spielen die Bildqualität (Beispielbild 4).
Es ist also eine Frage der persönlichen Präferenz, ob man dieses Feature aktiviert oder nicht. Ein objektives besser oder schlechter gibt es dafür wohl nicht. Hier noch weitere Screenshot-Pärchen aus Valve-Spielen, wobei das linke immer ohne und das rechte mit Ambient Occlusion ist:
Natürlich benötigt das Grafikfeature auch zusätzliche Hardwareressourcen und lässt damit die Zahl der Bilder pro Sekunde (FPS) sinken. Da Source-Engine-Spiele allerdings relativ genügsam sind, dürfte das bei aktuellen Grafikkarten kein großes Problem darstellen. Vorausgesetzt natürlich, es handelt sich um eine aus dem Hause von Nvidia, denn da es sich um ein Feature des Geforce-Treiber handelt, steht es logischerweise auf ATI-Karten, die technisch natürlich ebenfalls dazu in der Lage wären, nicht zur Verfügung.