Auf der Game Developers Conference vergangene Woche hat Entwickler Epic Games ein neues Update für seine beliebte Unreal Engine 3 vorgestellt. Die Spiele-Engine kommt mittlerweile in dutzenden Titeln zum Einsatz und dominiert diesen Markt zur Zeit klar. Trotzdem legt der Hersteller Wert darauf, die Technik noch weiter zu verbessern. Einige dieser neuen Funktionen erinnern allerdings überraschend an Features der Source-Engine, etwa das neue Global Illumination System.
Dieses neue Beleuchtungssystem setzt eigentlich auf eine Technik, die seit Quake 1 lange Zeit der Standard für Licht in Shootern war, nämlich Lightmaps. Dabei wird die Beleuchtung bereits beim Erstellen der Map mit komplizierten Algorithmen berechnet, weshalb auch indirektes Licht (das an Wänden abprallt) mit einbezogen werden kann. Der große Nachteil dieser Technik ist natürlich, dass das Licht statisch bleibt, es also keine dynamischen Schatten gibt. Genau diese setzten sich in den letzten Jahren zunehmend durch, doch auch die haben Nachteile: höhere Hardwareanforderungen und durch die Berechnung in Echtzeit kann indirektes Licht nicht mit einbezogen werden.
Valve blieb bei den statischen Lightmaps und passte diese "alte" Technik immer wieder neuen Features wie Specular Lighting, Bump Mapping oder HDR-Rendering an, während die Konkurrenz - auch Epic - diese Funktionen für die "moderne" Echtzeitbeleuchtung umsetzte. Während nun Valve langsam auch dynamische Schatten in die Source-Engine integriert (seit Episode Two), macht Epic nun das Gegenteil und lässt die statischen Lightmaps ein Comeback in der UE3 feiern, die nun ebenfalls wie in Source diverse Spezialeffekte beherrschen.
Ein weiterer neuer Punkt der Unreal Engine 3-Featureliste nennt sich Overlay Events. (Bild 3) Damit kann der Entwickler beispielsweise sehen, an welchen Stellen in der Map Spieler am öftesten getötet werden. Klingt vertraut? Valve bietet ein solches Service bereits seit 2007 an und veröffentlichte diese Infos in Form von "Deathmaps" für Episode Two oder Team Fortress 2. (Bild 4) Ob sich Epic davon inspirieren hat lassen, wird man natürlich niemals klären können, eine gewisse Ähnlichkeit ist aber auf jeden Fall vorhanden.