Valve-Mitbegründer Gabe Newell referierte vergangene Nacht auf der D.I.C.E. (Design, Innovate, Communicate, Entertain)-Konferenz in Las Vegas über Steam und Computerspiele im Allgemeinen. Ganz im Geiste von Valve begann seine "Keynote-Address" mit knapp 15 Minuten Verspätung, der offizielle Titel: "Unterhaltung als ein Service". Gleich zu Beginn teilt er dem Publikum mit, welche Beobachtungen er und seine Mitarbeiter gemacht haben:
- 30 Jahre alte Lieder generieren mit ein wenig Service (Rock Band, Guitar Hero) riesige Profite
- DRM scheint Raubkopien zu verstärken, nicht zu schwächen
- Die Raubkopierszene ist nicht nur besser beim Preis, sondern auch beim Service
Als Beispiel führt Newell TV-Shows an, die in manchen Teilen der Welt einfach nicht offiziell verfügbar sind. Durch die Raubkopierszene sind sie allerdings einige Minuten nach der Erstaustrahlung im Netz. Er denkt auch, dass Spieler bereit sind Informationen (etwa über ihren Computer für das Steam-Hardware-Survey) rauszugeben, so lange es transparent ist und für einen besseren Service für die Kunden genutzt wird. Als nächstes wendet sich Gabe Newell Team Fortress 2 zu: "Valve veröffentlichte das Spiel als ein Service, nicht als ein Produkt."
63 Updates hat der Multiplayer-Shooter seit Release erhalten, was Valve davon hat, zeigen folgende Zahlen: Nach jedem kostenlosen Update steigen die Steam-Verkaufszahlen des Spiels um 106%. Gifting, also das Verschenken von Spielen über Steam, geht ebenfalls um ganze 71% in die Höhe. Doch auch der Handel profitiert davon, der Retail-Absatz steigt danach um 28%. So beeindruckend diese Zahlen auch sind, sie verblassen regelrecht gegen den Anstieg an Verkäufen bei Rabattaktionen. Am vergangenen Wochenende stieg der Absatz von Left 4 Dead über Steam um
3.000 Prozent. Es verkaufte sich besser als zum Release.
Doch es geht noch höher, ein Third Party-Spiel erlebte während einem "Weekend Deal" eine Steigerung von 36.000% bei den Verkäufen. Valve hat auch Statistiken zur Weihnachts-Rabattaktion erstellt:
- 10% Rabatt = 35% höherer Umsatz
- 25% Rabatt = 245% höherer Umsatz
- 50% Rabatt = 320% höherer Umsatz
- 75% Rabatt = 1470% höherer Umsatz
Ursprünglich hatte man bei Valve Angst, dass zuviele Preisänderungen die Kunden verwirren oder gar verägern könnten. Mittlerweile hat Valve allerdings sogar einen Experimentalpsychologen angeheuert, der herausfinden soll, mit welchen Angeboten man am meisten Spiele verkaufen könnte. Eine Idee etwa: Jeder 25. Käufer von Left 4 Dead erhält ein anderes Valve-Spiel kostenlos.