Was hat die Finanzwelt mit Steam zu tun? Beide erlebten in ihrer Vergangenheit so genannte schwarze Freitage. Bei Steam war es exakt heute vor einem Jahr, dem 15. Dezember 2006. Bereits einen Tag zuvor begannen heftige Stürme im Nordwesten der USA zu wüten, später wird die Gouverneurin des Bundesstaats Washington den Notstand ausrufen. In der Nacht auf Freitag geht es dann Schlag auf Schlag, Windspitzen von über 140 km/h legen die Stromversorgung in über 1,5 Millionen Haushalten lahm, es gibt auch bereits erste Todesopfer.
Auch Valve ist vom Stromausfall betroffen, nicht nur die Lichter gehen aus, auch die Steam-Server, die in den Büros von Valve ihren Dienst verrichten sollten. Doch nicht nur die neuen Kommunikationsformen wie das Internet sind betroffen, die Stadtzeitung "Seattle Post-Intelligencer" konnte zum ersten Mal seit 70 Jahren nicht erscheinen. Ortswechsel nach Europa. Bei uns ist gerade Freitag Vormittag, da tauchen erste Threads in diversen Spieleforen auf: "Steam kann nicht connecten".
Doch nicht Firewalls oder Router waren das Problem, Steam war erstmals in seiner Geschichte komplett down. Am frühen Nachmittag erscheint im völlig überlasteten Steam-Forum ein Posting eines freiwilligen Moderators, der über den Ausfall informiert, die Valve-Mitarbeiter selbst hatten keinen Internetzugang. Um 13:15 Uhr ging dann folgende News auf Half-Life Portal online:
Stromausfall: Steam-Netzwerk down. Innerhalb weniger Stunden verzeichnete diese News mehrere Zehntausend Zugriffe, über 200 Kommentare wurden verfasst.
Auf der anderen Seite der Weltkugel stand Valve nun unter Zugzwang. Laut Medien könnte die Wiederherstellung der Stromversorgung mehrere Tage dauern, also lud man kurzerhand die Server in Autos und brachte sie an einen Ort, an dem Strom- und Internetversorgung funktionierten. Samstag Vormittag, rund 20 Stunden nach dem Ausfall, nahm Steam wieder seinen Betrieb auf. Eine Woche später nahm Valve erstmals konkret zu dem Vorfall Stellung. In der wöchentlichen
Steam-News fassten sie die Geschehnisse nochmal zusammen und machten klar, dass sie aus dem Vorfall gelernt hätten. Es werden Vorkehrungen unternommen, dass beim nächsten großen Sturm, in 15 oder 20 Jahren, alle weiterhin problemlos Steam-Spiele zocken können, während sich die Valve-Mitarbeiter mit Batterien für die Taschenlampe eindecken.