Nachdem Valve bei den beiden Left 4 Dead-Games festgestellt hat, wie wichtig Werbung auch abseits der Spielepresse in der heutigen Zeit ist, um ein Computerspiel an den Mann zu bringen, wird man auch bei Portal 2 wieder eine große Marketingkampagne starten. Das Budget ist zwar noch nicht bekannt (bei Left 4 Dead 2 waren es 25 Millionen US-Dollar), dafür lässt PR-Sprecher Doug Lombardi gegenüber MCVUK.com Dampf ab was die Planungen dieser betrifft. Werbeagenturen seien so gut wie wertlos, findet der langjährige Valve-Mitarbeiter.
Werbung für Left 4 Dead und Left 4 Dead 2
Diese würden schamlos andere Kampagnen kopieren und hätten unoriginelle, klischeehafte Ideen. "Wir hatten über die Jahre viele Meetings mit Agenturen und du wärst schockiert mit welchen Vorschlägen sie zurück kommen. Vorschläge die zeigen, dass sie beim ersten Treffen überhaupt nicht zugehört haben", so Lombardi. Aus diesem Grund habe man die Gestaltung des Werbespots selbst in die Hand genommen. "Niemand kennt das Produkt besser als die Leute die es entwickelt haben."
Das hätte auch den positiven Nebeneffekt, dass man schnell auf Feedback eines Testpublikums reagieren und so den Spot verbessern könne. Eine Vorgehensweise, die Valve ja auch bei der Erstellung von Spielen mit Erfolg betreibt. Bei einer Agentur würde man die Rückmeldungen erst erhalten, wenn es bereits zu spät wäre noch etwas zu ändern. Acht Wochen habe Valve für den Reklamefilm benötigt. Zusätzlich sollen auch wieder Werbeflächen auf Bussen und etwa in Bahnhöfen gebucht werden, wie auch bereits bei Left 4 Dead.
Noch immer erleben wir die Nachwirkungen der PAX am vergangenen Wochenende, so tauchen etwa weiterhin neue Interviews in Text- und Videoform von dem Event auf. Erneut stand Autor Erik Wolpaw Rede und Antwort und dieses mal gibt es auch eine ganz neue Information. Wolpaw hat nämlich ausgeschlossen, dass es eine Demo vor dem Release geben wird. Das heißt natürlich nicht automatisch, dass es danach eine geben wird, aber davor jedenfalls schon einmal nicht.
In einem anderen Gespräch erzählt Erik Wolpaw über die Entwicklungszeit von Portal 2. Begonnen wurde sie etwa sechs Monate nach dem Release der Orange Box von einem Kernteam von etwa 9-12 Mitarbeitern. Die Arbeiten wurden während den finalen Entwicklungsphasen von den beiden Left 4 Dead-Spielen kurz unterbrochen, nach dem Release von L4D2 Ende 2009 hatte das Kernteam das Konzept für Portal 2 fertiggestellt. Danach explodierte die Mitarbeiteranzahl und erstellte die tatsächlichen Inhalte. Am Ende waren etwa 50-60 daran beteiligt.
Spieledesigner Doug Church dürfte den heutigen Spielern eher weniger bekannt sein, innerhalb der Spieleindustrie hat er sich allerdings durchaus einen Namen gemacht. Seit den 1980er-Jahren entwickelt er Computerspiele, seinen wohl wesentlichsten Beitrag hatte er dabei bei der Spieleschmiede Looking Glass Studios hinterlassen. Dort war er einer der Schlüsselentwickler der Spieleserien Ultima Underwolrd, System Shock und Thief.
Nachdem er in den letzten Jahren, nach einem eingestellten Projekt bei Electronic Arts, von der öffentlichen Bildfläche verschwunden ist, macht er nun wieder Schlagzeilen. Denn wie Doug Lombardi vergangenge Nacht bestätigt hat, wurde Church vor einigen Wochen bei Valve eingestellt. Woran er genau arbeitet ist allerdings nicht bekannt.
Erst am Anfang des Monats kündigte Valve Steam Guard an, vor einigen Stunden wurde es dann offiziell nach einer kurzen Beta-Phase für alle Steam-User veröffentlicht. Steam Guard ist von jedem einsetzbar, ein Prozessor mit Unterstützung für Intels Identity Protection Technology (IPT) ist nicht nötig. Jeder Account, der eine verifizierte E-Mail-Adresse aufweist, wird automatisch durch Steam Guard geschützt. Das Einloggen von fremden PCs und nicht autorisierten Internet-Browsern aus ist dann nicht mehr möglich.
Loggt man sich nun von unautorisierten Computern aus ein, wird man aufgefordert sich zu authentifizieren. Dies geschieht durch einen Code, der an die mit dem Steam-Account verknüpfte E-Mail-Adresse gesendet wird. Nach der Eingabe des Codes ist der Account auf dem neuen Computer sofort einsetzbar. Ein Limit an maximal autorisierbaren Computern gibt es nicht, man kann den eigenen Account auf beliebig vielen System nutzen, wenn man dies möchte.
Als Hintergrund für Steam Guard wurde von Valve unter anderem genannt, dass 60% aller Anfragen beim Steam-Support mit geklauten Accounts zusammenhängen. Man versuche so, dieser Zahl entgegenzuwirken.
Eigentlich geht es in dem Video-Interview mit Programmierer Jeep Barnett und Marketingchef Doug Lombardi um das kommende Portal 2, die interessanteste Neuigkeit in dem Gespräch fiel allerdings ausgerechnet über das 2004 veröffentlichte Half-Life 2. Letzterer meinte darin, dass Portal mit über 60 Prozent die höchste Durchspielrate eines Valve-Games hatte. Zum Vergleich führte er das Abenteuer von Gordon Freeman in City 17 an, das laut Steam-Statistiken wesentlich weniger Leute bis zum Ende motivieren konnte. Nur etwas über 30 Prozent aller Spieler sahen die Explosion der Zitadelle.
Wahrscheinlich war das auch mit ein Grund, wieso Valve mit dem Episodenkonzept kompaktere und kürzere Spiele veröffentlichen wollte. Bei Half-Life 2: Episode One sollen zumindest 52 Prozent das letzte Level gespielt haben, für Episode Two gibt es keine Angaben. Da viele Spieler offenbar kürzere Titel bevorzugen, wird es für Portal 2 wohl schwer eine ähnliche Durchspielrate zu erreichen wie der Vorgänger. Ansonsten enthüllt das Gespräch keine großen Neuigkeiten, einzig dass Portal 2 auf beiden Konsolen flüssig mit 60 Hertz laufen soll war bisher nicht bekannt. (Die Playstation 3-Version der Orange Box war auf nur 30 Bilder pro Sekunde ausgelegt.)
Mit dem Update auf die Version 1.0.3 trat bei der Strategie-Mod Lamda Wars ein nerviger Fehler auf. Es kam hin und wieder vor, dass der Server anfing, permanent die Maps zu wechseln, was ein Spielen unmöglich machte. Aus diesem Grund wurde am vergangenen Wochenende ein Patch veröffentlicht, welcher vor allem diesen Fehler behob. Ansonsten wurde noch ein wenig am Spiel selbst gefeilt. Der Changelog ist deshalb dieses Mal auch recht kurz.
Wars 1.0.4 changes
Fixed:
Server infinite changing maps due the old Python gamerules not always being cleaned up properly
Stalker unit sometimes not responding to orders after doing the repair/construct ability
"Destroy all links" ability of the Combine Shield Generator broken
Added:
Combine soldier death sound
Updated:
Navigation mesh tweaks or_trapped, or_crashed and or_hot_sand
Abilities that are not usable from the abilitypanel are now filtered
Overrun:
Removed maximum wave size limit of 500
Wie man sehen kann, wurden auch ein paar Funktionen hinzugefügt oder aktualisiert. Herunterladen kann man den aktuellen Patch unter folgendem Link, welcher auch auf die Vollversion hinweist, sofern diese benötigt wird.
Solche gravierenden Fehler beinhalten natürlich immer eine immense Gefahr für eine Modifikation, da durch die Unspielbarkeit schnell ein Großteil der Spielerschaft das Interesse verlieren und abspringen kann, vor allem, wenn eine Mod nicht schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erwerben konnte. Für Half-Life 2: Wars dürfte die Sonderstellung als Strategie-Mod allerdings sehr hilfreich gewesen sein.
Die Spielewebsite Eurogamer.net hat ein ausführliches, drei Seiten langes Interview mit den beiden Valve-Autoren Erik Wolpaw und Chet Faliszek veröffentlicht. Dieses dreht sich logischerweise primär um das kommende Portal 2 und bringt auch einige Hintergrundinformationen aus der Entwicklungszeit mit sich. Doch auch andere Themen kommen, zumindest ansatzweise, zur Sprache. Wir haben für euch einige der interessantesten Aussagen auf Deutsch zusammengefasst:
In Portal 2 wird es keine Energiebälle mehr geben, diese wurden komplett durch die Laser ersetzt. Spieltechnisch würden sie exakt dieselbe Funktion erfüllen, seien für den Spieler aber wesentlich einfacher zu nutzen, da man sie immer sieht. Außerdem hat man so die frustrierenden Momente entfernt, wo man darauf warten muss, bis die Kugel über den ganzen Bildschirm geflogen ist.
Sichtlich glücklich zeigt man sich über das wesentlich höhere Budget, das bei der Entwicklung des Sequels zur Verfügung stand. Man könne nun all diese "coolen Szenen" erstellen, etwa wenn GLaDOS erwacht oder die Anfangssequenz.
Das gilt auch für Aperture Science selbst, schon im ersten Teil hatte man die Idee, dass sich die Testkammern dynamisch verändern können. Mit weniger als einem Dutzend Mitarbeitern war das Team aber viel zu klein um das umzusetzen. Nun hätte man die Ressourcen um das ganze in Echtzeit zu verwirklichen.
Die Story dreht sich im wesentlichen um die Beziehung zwischen dem Spieler und GLaDOS. Aus diesem Grund wird auch nie der Name Chell erwähnt, schließlich soll sich der Spieler, ähnlich wie bei Gordon Freeman in Half-Life, nicht zu sehr mit ihr identifizieren. Ein Playtester bekam etwa gar nicht mit, dass er eine Frau spielt. Als man ihn darauf aufmerksam machte sagte er: "Nein, habe ich nicht."
Portal 2 spielt zwar im Half-Life-Universum, man vergleicht es aber eher mit einzelnen Akte-X-Episoden, die nicht direkt mit der Haupthandlung zu tun haben. Nach einigen Beispielen rutschte Faliszek die Aussage "die guten Folgen" heraus. Wolpaw dazu: "ich wollte es zwar nicht sagen, aber ja, die guten".
Der Interviewer fragt nach: Portal sei also besser als Half-Life? Faliszek: "Aperture Science ist besser als Black Mesa." Letztere hätten ja die Welt zerstört. Bei Black Mesa seien die Snobs unterwegs, die sich selbst so toll finden, während in Aperture Science die Tölpel und Chaoten das Sagen hätten.
Als man darauf zu sprechen kommt, dass Valve den Ruf hätte langsam zu sein, obwohl sie ohnehin viele Spiele veröffentlichen würden, merkt der Fragesteller an, dass das wohl an Half-Life liegen könnte. Chet Faliszek darauf: "Welches Spiel?" Auch die Frage, ob es einem nicht auf die Nerven geht immer wieder darauf angesprochen zu werden, wird mit einem: "Wurde noch nie danach gefragt. Du bist der erste." abgeblockt. Wolpaw möchte eine E-Mail schreiben: "Jemand hat gerade Half-Life erwähnt. Was hat es damit auf sich?"
Mittlerweile ist die Entwicklung von Portal 2 abgeschlossen und auch die Zertifizierung bei den Konsolenherstellern scheint ohne Probleme abzulaufen. Auf der einen Seite gibt es Entspannung, dass es vorbei ist, andererseits wäre es auch etwas traurig, weil man mit vielen Leuten nun lange Zeit eng zusammengearbeitet hat und sich jeder nun neuen Projekten widmet. Allerdings seien alle Entwickler sehr stolz auf das Produkt und dass Gabe Newell es sogar als bestes Spiel in der Geschichte des Unternehmens bezeichnet hat, hat seinen guten Grund.
Wie berichtet, hat Valve am Wochenende Portal 2 auf der PAX East 2011 in Boston präsentiert, im Fokus stand dabei die Singleplayer-Kampagne und ein neu vorgestellter Charakter. Medienvertreter nutzen die Messe allerdings auch für Gespräche mit den Entwicklern, entsprechend haben wir für euch drei Video-Interviews auf YouTube rausgesucht. Während bei den unteren beiden Autor Erik Wolpaw zu Wort kommt, ist im ersten Josh Weier zu sehen. Weier ist, obwohl Valve sonst mit offiziellen Titeln geizt, der Projektleiter von Portal 2.
Auf der soeben zu Ende gegangenen PAX-Spielemesse in Boston hat Valve nicht nur einen weiteren der neuen Charaktere vorgestellt, zahlreiche Spielejournalisten hatten auch die Gelegenheit für Interviews mit den Entwicklern. Ein Redakteur der Website Joystiq.com war einer von ihnen und er konzentrierte sich bei seinen Fragen an Erik Wolpaw vor allem auf das Thema Schwierigkeitsgrad. Die wichtigsten Informationen haben wir für euch auf Deutsch zusammengefasst:
Durch die Steam-Statistiken habe man gesehen, dass von den Spielern, die Portal nicht beendet haben, fast alle bei den ein oder zwei Levels aufgegeben haben, die am schwersten zu meistern waren.
Das beste Gefühl bei Portal ist der "Aha-Effekt", wenn man herausgefunden hat wie das Puzzle funktioniert. Wenn man dann aber 20 Minuten lang an der Bedienung scheitert, um die bereits bekannte Lösung umzusetzen, sei das frustrierend.
Valve hat deshalb die Rätsel in Portal 2 so gestaltet, dass die Durchführung nicht zu "ninjahaft" ausfällt. Stattdessen habe man die Puzzles so ausgelegt, dass das Kapieren im Vordergrund steht.
Die gezeigten Videos mit den "Ninja-Moves" wurden nur aus Unterhaltungsgründen gemacht. Jemandem zuzusehen wie er über die Lösung nachdenkt, würde keinen guten Trailer ergeben. Die Schattenseite ist allerdings, dass manche Leute glauben, dass das Spiel schwerer sei als es eigentlich ist.
Tatsächlich würde man die Spieler langsam, wie auch schon im Vorgänger, an die komplexeren Levels heranführen. Das würde man laut Wolpaw sogar besser machen als in Portal 1.
Besonders freuen sich die Entwickler auf Speedrun-Videos aus dem Coop-Modus, dabei müssten die beiden Spieler "fast schon miteinander einen Tanz hinlegen".
Spezielle Challenge-Rooms wird es beim Release nicht geben, allerdings plant Valve bereits zukünftige DLC.
In dem Gespräch bestätigt Erik Wolpaw erneut, dass es keine Unterstützung für Playstation Move geben wird. Portal 2 war schon lange in Entwicklung als es vorgestellt wurde. "Wenn wir ein Move-Spiel machen, dann machen wir das von Anfang, damit wir sicher sein können, dass es auch wirklich die Vorzüge von Move nutzt. Du weißt schon, es richtig machen." Am PC wird das Spiel den Hydra-Controller unterstützen, dabei hätten die Entwickler von Hersteller Razer selbst einen Großteil der Implementation übernommen, das war nicht Teil des Kerndesigns von Portal 2.
Keine Änderungen zur Vorwoche gibt es an der Spitze der wöchentlichen Steam-Verkaufscharts. Erneut führt das RPG Dragon Age 2 von Entwickler Bioware die Top-Sellers-Liste an. Auf den Plätzen finden sich mit Homefront und Total War: Shogun 2 zwei Titel, die einige Gemeinsamkeiten aufweisen. Beide werden am 15. März veröffentlicht, beide nutzen Steamworks für alle Versionen und bei beiden können Käufer, die es noch vor dem Release über Steam erwerben, Bonus-Items in Team Fortress 2 abstauben. Die Top 10 im Detail:
1.
Dragon Age 2
2.
Homefront
3.
Total War: Shogun 2
4.
Portal 2
5.
Dawn of War 2: Retribution
6.
Crysis 2
7.
Total War Collection Pack
8.
Mafia 2 Deluxe Edition
9.
Magicka
10.
Mafia 2
Wer auf die Hüte und Waffen in TF2 verzichten kann, kann Shogun 2 allerdings auch über Amazon.de bestellen und dabei über zwölf Euro gegenüber dem Steam-Preis sparen. Da es sich bei dem Spiel um einen Steamworks-Titel handelt, können auch die Retail-Versionen fest mit Steam verknüpft werden. An dieser Stelle möchten wir übrigens auch noch einmal auf unseren Ausblick auf die wichtigsten Steamworks-Games 2011 hinweisen.