"You have reached Fortress Europe": Gestern Abend um 23 Uhr wurde die finale Version der Source-Mod
Frontiers veröffentlicht. Das Spiel, welches zum einen die Spieler zum Nachdenken anregen soll und zum anderen gleichzeitig auf ein kritisches Thema aufmerksam machen möchte, befand sich über drei Jahre in Entwicklung und war lange Zeit im Betastadium spielbar. Die nun vollendete Version bringt insgesamt fünf Maps mit sich, vier davon sind realen Schauplätzen nachempfunden: Die Sahara,
Ceuta, die spanische Küste und der Containerhafen von Rotterdam. Die fünfte Map ist den zuletzt veröffentlichten Bildern zufolge eine Eigenkreation. Diese ist rein für Hintergrundinformationen erstellt worden.
Dass Frontiers gerade am 29. September endgültig veröffentlicht wurde, ist übrigens kein Zufall: An diesem Tag vor sechs Jahren fand um Ceuta eine der schlimmsten Ereignisse in der Geschichte der Flüchtlingen aus Afrika statt: Mehrere hundert Flüchtlinge versuchten den mit Stacheldraht versehenen Zaun zu überwinden, um so nach Europa zu gelangen. Dutzende wurden dabei erschossen. Viele andere wurden eingefangen, per LKWs abtransportiert, zurückgeschickt. Dort ließ man sie ohne jegliche Verpflegung in der Sahara zurück. Dieses Ereignis war Anlass zur Entscheidung für die EU, die Menschenrechte auch über ihre Grenzen hinweg schützen zu wollen. Bislang wurden von den betreffenden Ländern aber eher Investitionen für die Verfestigung ihrer Grenzen getätigt.
Um Frontiers spielen zu können, wird übrigens außer einem Account nicht mehr wie ursprünglich Half-Life 2: Deathmatch, sondern nur noch das
SourceSDK benötigt. Herunterladen kann man das Spiel hier:
Das Mod-Team hat übrigens angekündigt, die nächste Zeit selbst aktiv beim Spielen anwesend zu sein. Das wäre also für den einen oder anderen eine Gelegenheit, einen etwas persönlicheren Kontakt herzustellen.
Für die Erstellung dieses
Serious Games sind die Entwickler übrigens direkt an die realen Schauplätze selbst gereist und haben dort Gespräche mit Flüchtlingen geführt, sowie die Szenerie dokumentiert. Frontiers hat bereits jetzt mehrere Preise erhalten und wird von einigen Institutionen unterstützt, darunter das österreichische Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, sowie das Land Salzburg.