Das ist vielleicht der Unterschied zwischen uns. Ich bin sehr technikbegeistert und kaufe mir "einfach" die Dinge an die ich glaube.
Ich frage mich da nicht wie zukunftssicher das wird. Denn in die Zukunft sehen kann ich nicht.
Und bei VR ist das eben der Fall. Wenn ich jetzt mit der Vive noch 2 gute Jahre habe und das Thema vor die Wand fährt, dann kann ich damit leben. Ich baue ja jetzt kein Haus wo ich den Rest des Lebens drin wohnen muss. 1.000 Euro ist es mir einfach wert. Ich experimentiere eben gerne und bereue es nicht early adopter zu sein. Auch technische Probleme machen mir nichts aus, da ich gerne selbst so lange bastle bis es läuft.
3D Fernseher habe ich keinen, da mich 3D immer genervt hat. Ich fand Avatar 3D im Kino großartig. Aber der Aha-Effekt war nach 5 Filmen (die auch partiell noch mies auf 3D portiert wurden) einfach weg. Habe mir auch für meinen Beamer (PC ist daran angeschlossen) nie eine 3D Brille gekauft, obwohl der das kann. 3D war einfach eine fixe Idee um höhere Preise fürs Kino nehmen zu können (und wieder Medien neu bewerben zu können). Im Endeffekt befindet sich die Kino- und TV-Branche ja in einem Dilemma. Es gibt (ähnlich wie bei Musik) keine Bahnbrechenden Neuigkeiten mehr. Was will man auch anbieten? Film bleibt Film - Serie bleibt Serie. Abheben kann man sich nur durch wirklich gute Geschichten. Die liegen aber auch nicht auf der Straße.
Gerne wird VR in Verbindung gebracht mit 3D. Hat aber faktisch rein gar nichts miteinander zu tun. 3D ist Effekthascherei - VR ist eine richtig neuer "Stil" etwas zu erzählen und zu zeigen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass VR seinen Weg finden wird. Ggf. als Nische beim Gaming (die meisten werden weiterhin auf normalem Monitor zocken) und dann eben darüber hinaus bei diversen Anwendungen (vom Küchenplaner über Autohaus bis hin zum Reiseveranstalter).
Und was die "Klobigkeit" betrifft die Du ansprichst: Die Leute schnallen sich auch dicke Smartwatches um und rennen mit 6" Phablets in der Gegend rum (für die meisten ist das noch zu klein). Ich bin Ende 30 - und habe Zeiten miterlebt wo Handys möglichst klein sein sollten. Da man das HMD nicht in die Tasche stecken muss ist die Klobigkeit hier gar nicht mal sooo schlimm.
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Wer bis zum Hals in Scheisse steckt sollte den Kopf nicht hängen lassen...
[Beitrag wurde 2x editiert, zuletzt von l-vizz am 13.04.2016, 13:03]
Da sind wir uns ja einig. Du bist nicht der typische "Endkunde" des Massenmarktes. Ist ja auch Dein gutes Recht alles zu testen wenn Du es spanned findest und deinen Spaß damit zu haben.
Ich bin gespannt, ob sich VR am breiten Markt durchsetzt, nur dann wird es auch regelmäßig AAA Titel geben. Meine Zweifel habe ich weiterhin. Besonders bei so teuren Produkten wie der Vive.
Die meisten werden wohl auf die Playstation Lösung für weniger als die Hälfte vertrauen. Dort gibt es von Beginn an ein viel breiteres Spiele Angebot. Ob das nun die beste Lösung in Punkto technisch machbaren ist, wird vom Marketing übertönt...
Kurzes Update: Ein Kollege hat jetzt die Rift und hat die gestern Abend mitgebracht. Ich hatte jetzt die Chance die beiden HMDs direkt miteinander zu vergleichen. Ich hab beide so schnell wie möglich auf- und wieder abgesetzt und jeweils damit gespielt. Obwohl die Technik fast identisch ist, gibt es doch größere Unterschiede zwischen den beiden HMDs. Der Kollege hat die Vor- und Nachteile genauso gesehen (er hat die Vive nicht). Eigentlich hat man dazu schon alles in der Presse gefunden.
Vorteile der Vive sind die Controller und mit Sicherheit auch das bessere Tracking sowie Roomscale.
Vorteile der Rift gibt es auch einige. Das Fliegengitter ist da, aber deutlich geringer. Das das so einen Unterschied macht, hätte ich nicht gedacht. Aber das ist tatsächlich deutlich auszumachen das es hier einen Unterschied gibt. Keine Ahnung wie Oculus das gelöst hat. Angeblich hat es auch etwas mit dem Linsenschliff zu tun. Wen die Gitter eh schon stören, dem empfehle ich die Rift nicht auszuprobieren, denn danach brauche ich wieder einige Zeit das Gitter der Vive zu akzeptieren.
Die Verarbeitung der Rift ist irgendwie auch besser. Vor allem das die Kopfhörer dabei sind bzw. angebracht am HMD selbst ist super. Bei der Vive habe ich ständig die Kabel noch runterhängen (ich nutze nicht die mitgelieferten der Vive, da ich in Ear nicht mag). Last but not Least hat Oculus das Anziehen der Rift deutlich besser gelöst. Man kann das Band einfach stretchen und die Rift aufsetzen wie man mag. Entweder wie eine Kappe oder wie eine Taucherbrille. Bei der Vive geht nur die Taucherbrillen-Variante.
Das Gewicht der Rift ist geringer. Wobei - wenn ich beide Headsets anhabe, merke ich zwar das die Vive schwerer ist. Es stört mich aber nicht. Ich finde beide HMDs auf ihre Weise beim Tragen komfortabel.
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[Beitrag wurde 2x editiert, zuletzt von l-vizz am 15.04.2016, 07:42]
https://www.youtube.com/watch?v=fQ0JTkBZdyw
Das hier fasst alles zusammen bzw. spricht aus, was ich seit Monaten denke. Die Spielkonzepte sind langweilig und limitiert, und - wesentlich wichtiger - Motion Tracking ist auf einen so kleinen Bereich limitiert, dass das ganze Herumlaufen nicht wirklich funktioniert. Bei Spielen, die nicht nur statisch sind, teleportiert man sich quasi durch die Spielwelt und kann sich das Laufen gleich sparen. Was soll das bringen? Sobald der Hype um das "Mittendrin-Gefühl" verklungen ist, wird bei den meisten die Brille in der Ecke landen.
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Forum Member since 2004[/font] CS:GO Server: 194.97.164.191:27015
Du hast dir also von den tausenden positiven Reaktionen das eine Video rausgepickt, wo jemand gezielt die schlechtesten Szenen aus einem ohnehin nur mittelmäßigen 12-Stunden-Livestream rausgepickt hat um VR schlecht zu machen (und seinen Youtube-Kanal zu promoten) um deine eigenen Vorurteile zu bestätigen.
Interessante Methode, aber ich hoffe du ärgerst dich dann nicht zu sehr, wenn dein Wunsch nicht in Erfüllung geht und die VR-Headsets nicht nur nicht in den Ecken landen, sondern sich massiv verbreiten werden. Speziell auch wegen Roomscale-VR.
Was sagen tausend Videos, wo Leute begeistert Bogenschieß-Demos spielen über die konzeptuelle Limitiertheit von VR aus? Ich sagte nicht, dass das Video zum Ausdruck bringt, was die Leute von VR denken sollen, sondern das erste ist, wo ein Kommentator Dinge sagt, die ich mir bereits gedacht habe, ohne VR ausprobiert zu haben. Gerade angesichts der tausenden Videos - immer habe ich mich gefragt, wieso keiner mal kritisch anspricht, dass die bisherigen Konzepte alle statisch sind.
Davon abgesehen: Ist es ein Vorurteil, dass VR-Spiele statisch sind und dass man sich von dem kleinen Trackingradius abgesehen nur per Teleport durch die Spielwelt bewegen kann? Oder ist das nicht einfach ein Fakt?
Weiterhin, wieso sollte ich mir wünschen, dass VR Floppt oder mich ärgern, wenn das Gegenteil eintritt? Wenn es gute Konzepte gibt und die Sache bezahlbar ist würde ich mir ja selbst eines kaufen. Ich wünsche mir aber tatsächlich eine un-hypte Auseinandersetzung, weil die Vergangenheit zeigt, dass bei solchen Trends die Berichterstattung am Anfang oft viel zu euphorisch ist. Und so wirkte das bei VR bisher auf mich. Typisches Video: Jemand hampelt da rum und erzählt wie unglaublich awesome und immersive das ist. Von den Inhalten - von den tatsächlichen Spielen - und von den Perspektiven der Technologie keine Rede.
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Hab jetzt meine Vive den dritten Abend und bin total begeistert. Ja, die meisten Anwendungen bisher sind kleine Spielereien und vor allem nicht mit typischen Core-Games vergleichbar... aber die Dinge die gut funktionieren, sind teilweise atemberaubend.
Am beeindruckendsten ist für mich bisher Universe Sandbox 2. Die Sternenkarte vom Raumschiff Enterprise ist damit (virtuelle) Realität geworden. Zudem ein gutes Beispiel dafür, wie faszinierend es sein kann, sich durch reale Bewegung um einen virtuellen Gegenstand, hier z.B. ein Planet oder einen Stern, zu bewegen.
Aber auch die Teleportierei bei vielen Anwendungen stört nicht wirklich. Und wenn man dann nur mal einen realen Schritt vor oder zurück macht, fühlt man sich einfach irgendwie stärker in der virtuellen Welt vorhanden. Obs sich durchsetzt, wird sich zeigen... ist halt auch schon etwas aufwendiger, als das Gaming am Schreibtisch oder auf dem Sofa. Ich muss z.B. Sessel und Sofatisch beiseite räumen und den Hund aus dem Wohnzimmer sperren, damit ich genug Platz hab.
Bei Windlands merkt man dann. dass Bewegung ohne Teleportierei in VR zudem durchaus fordernd ist. Ich bin ziemlich unempfindlich was VR-Sickness angeht, aber das Spiel ist nach einer halben Stunde schon fast zu viel. Auch wenn es einem ein Grinsen ins Gesicht zaubert, wenns im Magen grummelt und man unerwartet das Gleichgewicht verliert.
Ok, die ersten Rauchwolken um den Release haben sich mittlerweile gelegt. Irgendwie ist es verdächtig Still im die ganze Sache, oder kommt mir das nur so vor? Über Monate hinweg wurde man regelrecht bombardiert mit News zum Thema VR, jetzt kein Wort mehr davon, zumindest auf den gängigen Newsseiten.
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