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Forum > Community > Art Board > "Stasis" - Geschichte in Co-Produktion 2 Bewertungen - Durschnitt: 5
Status: Offen
68 Beiträge
Letzter Beitrag Seiten (5):  « 1 2 [3] 4 5 »


Autor Beitrag
# 31
CmP  (32)
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Bullsquid
2.469 Punkte
Dabei seit: 12.08.2006
737 Beiträge
Gerade im Spannendsten Moment aufgehört :(
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11.09.2007, 20:40 Uhr Anzeigen
# 32
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.031 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Langsam schob Walter seine zitternde Rechte in die Hosentasche. Nichts. Er stöhnte gequält auf und seine Hände zitterten noch mehr. Wie wild fingerte er in der geräumigen Stoffausbuchtung im inneren Seiner Jeans.
Doch! Dar war etwas. Das Kreuz war in eine Falte gerutscht, wo es sich verklemmt hatte. Walter musste etwas schütteln, um es aus der erstaunlich festen Umklammerung des Stoffes zu befreien. Ruckartig zog er es heraus und atmete erleichtert aus. Er hielt es hoch, in den fahlen Schein des verschmutzen Fensters, sodass im gedämpften Licht nur die Konturen des Objektes zu erkennen waren – schnurgerade, makellose Kanten. In seinen Fingern fühlte sich das Kreuz jedoch nicht mehr richtig wie Holz an. Angestrengt versuchte er, auf der Oberfläche jene Maserungen auszumachen, die ihm, als er es das erste Mal in den Händen gehalten hatte, glaubhaft machten, es handle sich um Holz. Doch auch hier versagten seine nicht mehr so scharfen Augen, es war einfach zu dunkel in der Hütte.
Andererseits konnte er sich jetzt auch erinnern, dass er schon von Anfang an den Eindruck hatte, es wäre nicht wirklich Holz, was da wie Holz aussah. Hatte er nicht sogar das Gefühl gehabt, das Kreuz verströme eine seltsame Kälte, die ganz untypisch für das Material war? Er konnte sich nicht mehr genau erinnern.
Walter fasste den Entschluss, nicht mehr weiter darüber nachzugrübeln, sondern ging in die Knie und wandte sich den Schranktürchen zu.
„Der absolute Knaller wäre doch jetzt, wenn da jetzt ein zweites Kreuz drin wäre.“, sagte er sarkastisch. Er zog die eine Tür auf.
Nichts.
Dann umfasste seine Hand den Knauf der zweiten. Laut hörbar zog er Luft ein. Dies war das Fach, wo er das Kreuz gefunden hatte. Fest presste er die Augenlieder zusammen und zog.
Er zwang sich, einen Moment mit geschlossenen Augen inne zu halten und versuchte, seinen Herzschlag, der nun laut hörbar in seinen Ohren pochte, zu beruhigen.
Es gelang ihm nicht.
Dann öffnete er die Augen und atmete erleichtert aus.
Nichts! Es war kein zweites Holzkreuz erschienen, das fundamentale Gerüst der Kausalität schien noch nicht völlig eingestürzt.
Doch halt. Der Schrankboden war – genauso wie der Tisch – mit einer geschlossenen Staubschicht bedeckt. Eigentlich hätte man einen Umriss sehen müssen, wo das Kreuz gelegen hatte, sowie Spuren seines Eingriffes. Jedoch war nichts davon zu sehen, ebenso, wie die Tür der Hütte unversehrt war.
Walter, der schon immer über eine gute Kombinations- und Auffassungsgabe verfügte, begriff: „Das Kreuz! Mit dem Kreuz ist es anders! Es ist das einzige, was hier nicht…“ Angestrengt suchte er nach dem richtigen Ausdruck.
„Es ist das einzige, was hier nicht statisch ist!“ Ein Gefühl des Triumphes ergriff von ihm Besitz, denn das erste Mal, seit er das Maisfeld verlassen hatte, fühlte er das Vorhandensein einer gewissen Logik – oder einer Logik innerhalb der Unlogik, um genau zu sein – was ihn sehr beruhigte. Obwohl er sich noch nicht im Klaren war – auch wenn sich in seinem Unterbewusstsein schon erste Verknüpfungen und Erkenntnisse heranformten – bekam er jetzt eine Ahnung, was um ihn herum geschah. Das Kreuz, so begriff er, war die Ausnahme, welche die Regel bestätigte. Und es war wichtig.
Er ließ es wieder in die Tasche gleiten und wandte seinen Blick zur unversehrten, morschen Holztür.
„Zeit, dass ich hier herauskomme.“
Er zog den einfachen Holzriegel aus der Metallfassung und sofort schwang die Tür ein Stück nach innen auf.
Herein fiel dasselbe, endlose, ewige 12-Uhr Sonnenlicht, dass jetzt schon seit undefinierbar langer Zeit sein ständiger Begleiter war.
Walter trat hinaus, die Hand fest um das Kreuz in seiner Tasche geschlossen und ließ die Holzhütte endgültig hinter sich.
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Forum Member since 2004[/font]
CS:GO Server: 194.97.164.191:27015
16.09.2007, 12:44 Uhr Anzeigen
# 33
dj-corny  (54)
HLP - Moderator
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Alien Grunt
5.614 Punkte
Dabei seit: 13.09.2007
1.783 Beiträge
wuaaaaah. bidde bidde weiterschreiben... voll kranke story. richtig geil. gibt nen keks von mir (weil kuchen gibts nicht... der is eh nur ne lüge ^^)
18.09.2007, 12:46 Uhr Anzeigen
# 34
X-Ray  (34)
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Headcrab
0 Punkte
Dabei seit: 04.03.2006
16 Beiträge
hehe meine rede, schnellst möglich weiter schreibn ^^ ich freu mich schon!
19.09.2007, 02:39 Uhr Anzeigen
# 35
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.031 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Neues Kapitel heute Abend!
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Forum Member since 2004[/font]
CS:GO Server: 194.97.164.191:27015
22.09.2007, 21:00 Uhr Anzeigen
# 36
dj-corny  (54)
HLP - Moderator
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Alien Grunt
5.614 Punkte
Dabei seit: 13.09.2007
1.783 Beiträge
yeah baby... come on... ^^ *sabber*
22.09.2007, 21:32 Uhr Anzeigen
# 37
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.031 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Diesmal etwas mehr. :D Bald kommt Abwechslung, es wird nicht bei den Feldern bleiben, es wird noch besser. ^^


11

Er war dabei, von der Hütte ausgehend den gleichen Weg einzuschlagen, wie letztes Mal, als er sie verlassen hatte, doch dann hielt er inne. Noch war es kein Problem umzukehren, die Hütte lag kaum fünfzig Meter hinter ihm.
„Ich sollte besser eine andere Richtung einschlagen. Ich habe wirklich keine Lust, noch einmal den ganzen Schlamassel durchzumachen.“ Vor seinem geistigen Auge spielten sich die Geschehnisse ab, die sich vor seinem erneuten Erwachen in der schäbigen Holzhütte zugetragen hatten: Der anstrengende Marsch, der tote Baum mit dem überraschenden „Baumgesicht“ und natürlich der Traktor! An den hatte er seit seinem Erwachen kaum einen Gedanken verwendet, doch jetzt drängte sich dieses Erlebnis wieder unaufhaltsam in sein Denken. Er versuchte mit aller Kraft, sich einzureden, es sei eine Illusion gewesen, reine Einbildung, vielleicht eine Sonderform der Fata Morgana oder sonst etwas – nur nicht real. Doch der Film, der auf der Leinwand seines Geistes lief – der Traktor, die unsichtbare Wand und der Fahrer des Schleppers, der er selbst gewesen zu sein schien – lies sich nicht stoppen. Dann noch diese unheilschwangeren Worte, die sein unmöglicher, auf dem Traktor sitzender Zwilling, sein real gewordenes Spiegelbild von sich gegeben hatten!
Was, wenn all dies wieder passieren würde, wenn er noch einmal in dieselbe Richtung ging? Walter konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen. Zumindest war er geistig so weit gekommen, um zu akzeptieren, dass man ihn wohl nicht in die Hütte zurückgetragen (also körperlich transportiert) hatte. Da war niemand außer ihm gewesen. Für seine Rückkehr in die Hütte war niemand verantwortlich, genauso wenig, wie jemand die Tür ersetzt hatte.

All diese Gedanken schwirrten in seinem Kopf umher und trieben ihn dazu, noch einmal seine Richtung umzukehren, an der Hütte ein letztes Mal (das hoffte er zumindest) vorbeizuziehen und so in die zum vorherigen Male genau entgegen gesetzte Richtung loszumarschieren.
Vor seinem Auge erstreckte sich nach wie vor die schier endlose Felderlandschaft, ein unter normalen Umständen beruhigendes, sanftes Auf- und Ab von Hügeln und Feldern, in warmen Pastell- und Erdtönen, mit Flecken aus saftigem Grün. Doch Walter ahnte, dass ihn dieses Panorama auf Dauer rasend machen würde.
Er hatte endgültig die Hoffnung aufgegeben, wieder zurück zum Dorf zu finden, oder wenigstens irgendetwas Bekanntes zu erblicken. Wie so oft in letzter Zeit, bekräftigte er dies mit einem Monolog, da das Bedürfnis, eine Stimme zu hören, immer stärker wurde.
„Mein Dorf existiert nicht mehr. Oder zumindest nicht für mich. Ich weiß nicht, wo ich hier gelandet bin, aber ganz sicher bin ich so weit vom Dorf so weit entfernt, wie man es nur sein kann. Außerdem habe offensichtlich keinen Hunger, keinen Durst und auch keine sonstigen körperlichen Bedürfnisse, die mich davon abhalten würden, weiterzugehen.“
Zwar hatte er bis vor kurzem noch starke Schmerzen von den für seine Verhältnisse langen Fußmärschen verspürt, aber davon merkte er immer weniger. Er konnte kaum glauben, dass dies auf einen „Trainingseffekt“ zurückzuführen war – das war ganz und gar unmöglich.
Wenn man alles zusammenzählte, was ihm bisher widerfahren war, kam man nur auf einen Schluss: Seit er das Maisfeld verlassen hatte, war entweder etwas mit ihm oder mit seiner Umgebung geschehen, etwas hatte sich grundlegend mit ihr verändert. Denn wie es schien, hatte sie nur äußerlich noch etwas mit der ihm bekannten Realität gemein.
„Vielleicht bin ich in eine andere Dimension gelangt. Oder vielleicht bin ich damals im Maisfeld in Ohnmacht gefallen – eventuell sogar gestorben – und dies hier ist nur ein endloser Komatraum oder sogar die Hölle selbst.“ Ohne es zu bemerken sprach Walter jetzt schon von „damals“, denn sein Zeitgefühl verschwand, ebenso wie sein Schmerz- oder Hungerempfinden.
Plötzlich kam ihm ein Erinnerungsfetzen in den Sinn:
„Subjekt Schmitt 2 ... Experimentalstatus: Stasis ... Protokollbasis Temporär nicht..“
Wann hatte er das gehört? Wo hatte er es gehört? Er blieb stehen und kratzte sich am Kopf. Unter seinen Füßen war jetzt wieder ein brachliegendes Feld, mit leichtem Gefälle, was ihm das Gehen erleichterte. Die Hütte war nur noch ein kleiner Punkt in der Ferne. Hätte Walter sich darüber mehr Gedanken gemacht, hätte er sich vermutlich gewundert, dass er in so kurzer Zeit sich so weit von ihr entfern hatte, doch dazu kam es nicht. Seine Gedanken kreisten momentan ausschließlich um diese Stimme.
„Ah! Jetzt weiß ich, wann das war!“, rief er erregt aus. „Dieses Rapsfeld, wo ich ohnmächtig geworden bin! Wann war denn das?“ Überrascht stellte er fest, dass er dieses Ereignis nicht mehr einzuordnen vermochte. Er war nicht sicher, ob es vor- oder nach seinem ersten Besuch in der Hütte geschehen war. Vermutlich war das auch egal, wichtig war nur der Inhalt dieses Satzfragmentes, dieser „Botschaft“, wie er sie schon zu bezeichnen begann.
„Das habe ich mir nicht eingebildet.“ Genau konnte sich Walter erinnern, dass diese Stimme – es war eine kalte, mechanische gewesen – von einem Hintergrundgeräusch, einem dunklen Maschinenbrummen begleitet worden war.
Ihm wurde klar, dass er sich bislang kaum Gedanken über diese scheinbar sinnlosen Worte gemacht hatte.
Wieso „Subjekt Schmitt 2“? Gab es ihn etwa zweimal? Wenn ja, wer war dann „Subjekt Schmitt 1“? Womöglich sein real gewordenes Spiegelbild auf dem Traktor, dem er schon begegnet war? Er vermochte es nicht zu sagen.
Der andere Teil der Nachricht, „Experimentalstatus: Stasis“, leuchtete ihm schon mehr ein. Wie er es schon selbst formuliert hatte: Wie es schien, war seine Umgebung statisch, also unbeweglich und auf lange Frist unveränderbar. Eine kaputte Tür wurde wieder ganz, eine Staubschicht schloss sich wieder. Selbst er war nach einer Ohnmacht wieder einen Schritt zurück versetzt worden.
Wie war so etwas möglich? Immer mehr gelangte Walter zu dem Entschluss, tatsächlich in ein fatales Experiment hineingelangt zu sein.
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22.09.2007, 21:54 Uhr Anzeigen
# 38
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Headcrab
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Dabei seit: 26.08.2007
71 Beiträge
Hut ab Lamarr :hut-ab:
Ne richtig coole Geschichte
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The harder you work, the better you get
[Beitrag wurde 1x editiert, zuletzt von .:Ethan Hunt:. am 24.09.2007, 14:13]
24.09.2007, 14:12 Uhr Anzeigen
# 39
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.031 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
THx fürs Lob! :cool:
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25.09.2007, 19:45 Uhr Anzeigen
# 40
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Headcrab
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Dabei seit: 26.08.2007
71 Beiträge
Kein Problem is richtig gut geworden. Wann kommt die Fortsetzung?
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The harder you work, the better you get
26.09.2007, 16:29 Uhr Anzeigen
# 41
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.031 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Ich bin am Wochenende auf einer LANparty, kann deswegen etwas länger dauern. Dafür habe ich aber eine Idee, die Geschichte in eine komplett andere, unerwartete Richtung weiterzuführen. ^^
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Forum Member since 2004[/font]
CS:GO Server: 194.97.164.191:27015
26.09.2007, 19:50 Uhr Anzeigen
# 42
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.031 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Diesmal gibt es MEHR! :D



„Wir werden schon sehen! Irgendwie finde ich hier noch raus!“ Er bemühte sich um eine möglichst kräftige Stimme, aber so sehr er sich auch anstrengte – es klang selbst in seinen eigenen Ohren unglaubwürdig und schwach.
„Ich sollte mal schneller vorankommen. Meine Geduld ist wirklich so langsam zu Ende.“ Hätte er das mit den Ohren eines Außenstehenden hören können, hätte er vermutlich selbst über seine bemitleidenswerte Trotzigkeit gelacht.
Dennoch beschleunigte er seine Schritte. Lief immer schneller. Rannte letztendlich sogar.
Unter ihm wich die weich gepflügte Erde einer Wiese, neben ihm zog im Eiltempo ein Weizenfeld vorbei, dann ein Rapsfeld. Trotz des unebenen Untergrunds und der schnellen Gangart machte sich keine Erschöpfung in ihm breit. Ihm war, als hätte er ewig in diesem Tempo weiter rennen können.
„Wie ist das nur möglich?“, fragte er sich selbst, während er sich weiter im Sprinttempo fortbewegte, ohne aus der Puste zu kommen. Er atmete nicht einmal schwer!
Doch die Antwort lag nicht gerade fern: Er selbst hatte sich verändert, seit er aus dem Maisfeld getreten war. Er passte sich seiner Umgebung an. Doch wie weit würde dieser Prozess gehen?
Walter erschauderte und dachte dabei, wie tot und leblos hier alles wirkte. So wollte er auf keinen Fall enden.
Dann jedoch verdrängte ein unfassbarer Anblick alles andere aus seinen Gedanken.


12

„Was zum… Was ist das bitte für ein riesiges Feld?!“, rief er aus und blieb abrupt stehen.
Ohne es zu merken – ohne sich dadurch angestrengt zu fühlen – war er in den letzten Minuten auf eine kleine Anhöhe gelangt, nur so hoch, dass sie, wenn man sich an ihrem Fuß befand, gerade den Horizont verdeckte.
Jetzt stand Walter auf ihrer Kuppe. Was er sah, ließ ihm den Mund offen stehen.
Zu den Füßen der Erhebung erstreckte sich ein gigantisches Maisfeld, größer als jedes andere, dass er bis jetzt gesehen hatte. Gegen dieses Feld war jenes, in dem er sich zu Beginn der ganzen Sache verirrt hatte, regelrecht überschaubar gewesen.
Vor ihm lagen nur der Horizont und der Mais – kein Ende in Sicht.
Doch auch zu beiden Seiten des Hügels schien das Feld bis ins Endlose zu gehen. Walter konnte seinen Kopf nach links drehen, oder nach rechts. Geometrisch gesehen war der Hügel, auf dem er stand, eine Kreisfläche, die von einer Geraden tangiert wurde, welche der grenze des Maisfeldes entsprach. Und die grundlegende Eigenschaft einer Gerade war, bis ins Unendliche zu verlaufen.
Immer wieder drehte Walter ungläubig den Kopf. Links, rechts, links..
Er erblickte in beiden Fällen die immergleiche, sanfte Feld- und Hügellandschaft, die jedoch jetzt von einer schnurgeraden, messerscharfen Kante abgeschnitten wurde – die Grenze des „Maismeers“, das Wort „Feld“ hielt Walter für eine gehörige Untertreibung.
Nun steckte er in einem Dilemma. Hinter ihm lag die Hütte, die mehr als einmal zum Dreh- und Angelpunkt des Geschehens geworden war und zu der er, das hatte er sich geschworen, nie wieder zurückkehren wollte, sowie das ganze übrige Land, das er bis jetzt erkundet hatte. Das waren allesamt keine Orte, zu denen er zurückkehren wollte. Die Hoffnung, durch eine systematische Rückkehr zu den ihm bekannten Punkten, wie dem Maisfeld, wo das Flugzeug abgestürzt war, die ganze Angelegenheit rückgängig machen zu können, hatte er längst aufgegeben.
Vielmehr musste er so weit wie möglich in diese monotone Landschaft vordringen, um irgendwann wieder auf Menschen zu treffen – sofern es außer ihm überhaupt noch welche gab, aber mit diesem Gedanken wollte er sich gar nicht erst befassen.
Dies war sein Vorhaben, zwischen dessen Durchführung und Scheitern ein grenzenloses Meer aus Mais lag.
Walter ließ sich auf den Boden plumpsen. Er konnte nicht anders, solch eine schwere Entscheidung wollte er einfach mit genügend Bedenkzeit treffen und er hatte nicht vor, bewegungslos, wie ein Kriegsheld, der auf den Schauplatz eines vorübergegangen Scharmützels blickt, auf der Spitze der Anhöhe stehen zu bleiben.
Inmitten einer Gruppe von Apfelbäumen lag ein gräulicher, abgestorbener Baumstumpf, was eine bessere Sitzposition versprach, als der mit wildem Gras überwucherte Boden. Daher erhob sich Walter und trottete zu dem Baumstamm hinüber, mit gesenktem Kopf und auf den Boden gehefteten Augen, denn die bloßen Ausmaße des Feldes schienen ihm Kopfschmerzen zu verursachen.
Instinktiv pflückte er sich einen Apfel, bevor er sich setzte, animiert von dessen Genuss versprechenden Aussehen, doch er ahnte bereits, dass die Frucht in geschmacklicher Hinsicht eine Enttäuschung sein würde.
Er setzte sich und biss hinein. Sofort spie er das Fruchtfleisch wieder aus. Wie schon einmal, als er einen Apfel von einem Baum aus der „statischen Zone“ (Walter hatte beschlossen, seine Umgebung ab jetzt so zu nennen) gekostet hatte, erfüllte ihn das völlige Fehlen irgendeines Geschmacks mit Abscheu. In hohem Bogen schmiss er den angebissenen Apfel von sich.
Dann fiel sein Blick auf seine braunen Wildlederschuhe. Sie zeigten keine Spuren von Abnutzung oder Verschmutzung. Wie ihm jetzt klar wurde, hätten sie von seinem Sprint durch die umgepflügten Felder schon längst erdverkrustet sein müssen, aber sie zeigten keinerlei Spuren seines bisherigen Abenteuers.
Jedoch überraschte ihn das nicht wirklich, es bestätigte nur einmal mehr seine Theorie über die „statische Zone“, genau wie es die Tür der Hütte oder die sich schließenden Staubschichten getan hatten.
Er hob den Kopf wieder und schaute zu dem gigantischen Maisfeld herüber, wo sein Blick eine Weile haften blieb. Das Feld schien eine Art Abgrenzung zu sein, ja, eine Art Grenze. Dafür sprachen nicht nur seine gewaltigen Ausmaße, sondern auch die Art, wie scharf und genau sich der Übergang zwischen Wiese oder sonstigem Untergrund und Feld vollzog.
Wie passte das in seine „Theorie der statischen Zone“?
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29.09.2007, 21:01 Uhr Anzeigen
# 43
Lamarr  (33)
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Thread-Starter
Ichthyosaur
10.031 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Dieses Wochenende sollte ich zur Fortsetzung kommen, über die ich mir jetzt länger Gedanken gemacht habe. Es wird etwas wirklich Besonderes. ^^
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Forum Member since 2004[/font]
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05.10.2007, 18:46 Uhr Anzeigen
# 44
/dev/brain  (29)
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Headcrab
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Dabei seit: 30.09.2007
40 Beiträge
freemen
Echt GEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIILLLLLLLLLLL! Schreibe bitte moeglichst spannend weiter! Ich wuensche dir viel erfolg beim Weiterschreiben!
Hoffe dass Walter in Black Mesa bzw.City17 ankommt und Gordon Freemen trifft. :confused: :D :P :atomrofl:

Und mit ihm Bier trinkt! :bier2: :shooter: :danke: :dankeschoen: :respekt:
Bitte schrieb schnell weiter :clap: :arbeit: :denken: :eek: :grinyes: :gut: :tippen: :dod-allied-hev-kill: :kuehlschrank:
[Beitrag wurde 1x editiert, zuletzt von /dev/brain am 07.10.2007, 17:46]
06.10.2007, 21:57 Uhr Anzeigen
# 45
Lamarr  (33)
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Ichthyosaur
10.031 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
So, Arbeiten an der Fortsetzung haben (endlich) begonnen. Viel Schulstress hielt mich von der Arbeit ab, des weiteren suchte ich nach einer wirklich zündenden Idee. Nunja, bald ists soweit.. ^^
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Forum Member since 2004[/font]
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09.10.2007, 20:41 Uhr Anzeigen
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