Polygone sind nur eine Stellschraube beim Gesamteindruck, welche immer unwichtiger werden. Man braucht sich gar nicht den Kopf zerbrechen: Es ist kein Geheimnis, wie man nahezu fotorealistische Grafik berechnet, keine Raketenwissenschaft. Und damit meine ich jetzt nicht diese Art von Fotorealismus, die man damals Crysis und Konsorten bescheinigt hat, sondern nahezu wirklichen Fotorealismus. Man braucht sich nur mal Renderbilder aus Cinema4D und vergleichbaren Programmen anschauen, welche heute noch Stunden- oder Tage für die Berechnung brauchen, ein Einzelbild wohlgemerkt. Klar fehlt es dramatisch an Rechenleistung, um das in ein Computerspiel gießen zu können - aber wie gesagt, das Wissen hierfür ist da, eigentlich schon seit dem letzten Jahrhundert. Und falls es irgendwann soweit sein wird, dann wird es um Universen besser aussehen, als das beste, was man heute kennt.
Vermutlich wird man dann mit Problemen zu kämpfen haben, an die man heute noch gar nicht denkt: Wir sind zwar alle hartgesottene Shooter-Spieler, die mit Blutfontänen und Körperteilen in Computerspielen aufgewachsen sind, und das war gut so. Nicht, weil wir Psychos sind, sondern weil wir im Gegensatz zu Eltern, Medien und der sonstigen Umwelt immer wussten, dass das nur Computerspiele sind und es völlig ok ist, dem Polizisten eine Kugelsalve in den Kopf zu knallen. Die Wunde hatte halt eine rote, matschige Textur, was soll daran schon schlimm sein?
Nur keine Ahnung, ob ich mal noch Spiele spielen möchte, die das ganze quasi fotoreal darstellen. Und Außenstehende werden das dann nicht mehr nur belächeln, sondern hochgradig abstoßend finden. Vielleicht stelle ich dann auf Sport- und Rennspiele um und kauf mir so ein Rennsitz mit anschraubbarem Lenkrad, wie ich es als Kind immer cool fand.