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Kolumne

Steam für das Wohnzimmer?

01.03.2011 | 01:30 Uhr | von Trineas
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Seite 1 | 17 Kommentare
   
Steam für das Wohnzimmer? So ein Mist. Nein, ich bin nicht sauer wegen des neu angekündigten Big Picture-Feature von Steam, sondern weil wir uns nun einen neuen Aprilscherz ausdenken müssen. Den "Valve kündigt Steam-Konsole an" können wir ja nun nicht mehr bringen. Tatsächlich ist das, was Doug Lombardi in der Pressemitteilung vorgestellt hat, gar nicht so weit von einer eigenen Konsole entfernt. Man könnte auch sagen, dass es ein viel klügerer Schachzug sei. Eine eigene, neue Konsole in den Markt zu hieven könnte sich Valve nicht leisten, dafür braucht es deutlich mehr Kapazitäten und Geld, etwa eine Milliarde US-Dollar ist notwendig.

Nun hat Valve aber keine Konsole angekündigt, sondern "nur" eine neue Funktion des Steam-Clients, damit dieser auch mit einem Controller vom Sofa aus bedienbar wird. Damit fischt man aber dennoch direkt in den Gewässern von Microsoft und Sony. Angesprochen werden sollen Leute, die eben gerne auch mit dem Gamepad vor einem übergroßen Flatscreen-TV spielen. Sprich: Xbox 360 und PS3-Nutzer.

Besonders viel Angst müssen die beiden Großkonzerne allerdings noch nicht haben, denn Steam am TV wird das möglicherweise größte Marktsegment nicht erreichen, zumindest vorerst nicht. Gemeint sind klassische Familien mit Kindern, die im Wohnzimmer ihren Fernseher stehen und eben eine Konsole angeschlossen haben. Die werden sich in der Regel keinen PC daneben stellen, auf dem dann Steam läuft. Die Zielgruppe sind wohl eher junge Erwachsene, Studenten, Singles- und Paare in eher kleineren Wohnungen. Dort ist eine derartige Installation wesentlich realistischer.

Hier verfolgt Valve eine klare Strategie: Spiele ein Spiel wo du gerade Lust hast, am Desktop PC, am Mac, am Notebook oder jetzt eben auch auf der Couch vor dem TV. (Entgegen der oft im Internet anzutreffenden Meinung mögen viele Spieler sowohl Maus & Keyboard als auch Gamepad, je nach Lust und Laune.) So lange Steam darauf läuft, brauchst du dir keine Sorgen machen. Savegames? Die sind in der Cloud. Bezahlung? Einmal gekauft und man kann es immer und überall spielen.

Früher waren Konsolen dem PC als Spieleplattform in vielen Bereichen überlegen. Disc rein und loslegen. Alles funktioniert wie es soll. Steam hat dafür gesorgt, dass sich dieses Bild geändert hat. Die Installation eines Spiels erfolgt per Doppelklick, Patches werden automatisch eingespielt, es gibt eine einheitliche Anlaufstelle für den Kauf von Spielen und DLC, man hat, unabhängig vom Spiel, all seine Freunde immer dabei, kann ihnen im Multiplayer folgen, chatten, usw. Auch für den weniger technikaffinen Gamer ist es heutzutage problemlos möglich über Steam zu spielen. Der große Vorteil der Konsolen gilt zumindest in diesem Bereich nicht mehr. (Sehr wohl aber noch bei der identischen Hardware.)
Umgekehrt kann aber der PC auch seine Stärken ausspielen. Spiele werden besser aussehen, man kann Mods nutzen, hat Zugang zu mehr und oft innovativeren Indie-Titeln, uvm. Und natürlich der alles entscheidende Punkt: Der Preis. Konsolenspiele sind teurer, da Microsoft und Sony eine Gebühr (etwa zehn Euro) verlangen. Damit machen die beiden Konzerne überhaupt erst Gewinn, nachdem die Konsolen selbst zum Herstellungspreis oder sogar mit Verlust verkauft werden. Bei Steam am TV fällt das weg. Da Spiele über Steam verkauft werden, erhält Valve ohnehin einen Teil des bezahlten Betrags, die Titel werden also im Schnitt deutlich günstiger sein, als die Konsolen-Pendants. Von den ständigen Rabattaktionen ganz zu schweigen.

Ich habe jetzt skizziert, für wen dieses neue Feature in Frage kommt (eher junge Leute in Wohnungen) und wieso es genutzt werden könnte (Einfachheit, Preis). Doch wie bringt man es unter die Leute? Bisher hat sich Valve bei Steam ausschließlich auf die Kunden selbst als Werbeträger verlassen und es spricht viel dafür, dass man auch dieses Mal so vorgehen wird. Ganz nach dem Motto: "Das ist ein Experiment, schauen wir mal was passiert." Das lief bisher sehr gut, allerdings hatte man es bisher nicht mit besonders ernsthaften Gegnern zu tun. Die Steam-Konkurrenten haben es in der Vergangenheit vorgezogen sich medial zu beschweren, anstatt Valve aus eigener Kraft Kunden abspenstig zu machen. So einfach wird man Sony und Microsoft keine Marktanteile abnehmen können.

Meine Idee wäre, einen eigenen Controller anzubieten. Dieser muss nicht einmal etwas besonderes sein, er könnte vielleicht ein paar eigens für Steam angepasste Buttons besitzen. Das Entscheidende ist, dass man etwas hat, das man im Laden verkaufen kann und somit eine physische Präsenz neben den Konsolen der Mitbewerber hat. Dazu packt man fünf kostenlose Spiele (als Download-Keys), weiterführende Lektüre, was denn das alles sei, noch irgendein Goodie und verkauft es für 50 oder 70 Euro zum Selbstkostenpreis.

Das Problem an dieser Vorgehensweise ist, dass es einer Kriegserklärung an Microsoft und Sony gleichkäme. Bisher hatte Valve immer versucht sich mit allen Beteiligten zu arrangieren, bestes Beispiel sind die Retail-Händler. Eigentlich müsste das Unternehmen von Gabe Newell ja versuchen möglichst viele Leute dazu zu bringen, Spiele über Steam zu kaufen, da es damit deutlich mehr Geld verdient. Stattdessen gibt es exklusive Pre-Order-Aktionen mit den Händlern und die Empfehlung dort einzukaufen. Die Entwickler von Valve werden deshalb auch in diesem Fall ähnlich behutsam vorgehen und hoffen, dass die beiden Konsolenhersteller sie gar nicht als Konkurrenz wahrnehmen. Schauen wir mal was daraus wird...

von Trineas

   
 
   
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