Anfang März verschickte Valve-Marketing-Chef Doug Lombardi sechs Bilder an führende Mac-Websites. Die Motive waren höchst unterschiedlich, hatten allerdings zwei Dinge gemeinsam: Sie hatten eine Verbindung mit Valve und waren gleichzeitig an Werbekampagnen des IT-Giganten Apple angelehnt. Schnell war klar, was der Entwickler in Schilde führte und kurz darauf folgte die offizielle Bestätigung: Valve wird erstmals auch Spiele für das Macintosh-Betriebssystem OS X programmieren. Mehr noch: Auch Steam soll für den Windows-Konkurrent erscheinen. Das Kalkül dahinter ist klar, seit Jahren steigen vor allem in den USA die Marktanteile des Apple-Computers rasant. Millionen potentieller Kunden warten darauf bedient zu werden. Das Echo auf das Vorhaben war enorm und positiv, Spieler und Entwickler freuten sich gleichermaßen, speziell Macher von Indie-Titeln kündigten an ihre Spiele auch für Mac portieren und über Steam vertreiben zu lassen. Valve kündigte auch "Steam Play" an, das es ermöglicht Spiele nur einmal kaufen zu müssen und dann auf beiden Betriebssystemen spielen zu können. Mittlerweile sind 150 Titel auf Steam auch für OS X verfügbar, das sind rund zehn Prozent aller Steam-Spiele. Auch fast alle Source-Engine-Spiele gehören dazu. Bis es soweit war, vergingen allerdings mehrere Monate. | | Die Engine, die bisher nur DirectX beherrschte, musste dafür teilweise umgeschrieben werden, der Renderer der Mac-Version nutzt OpenGL. Den Beginn machte Portal, das kurzfristig auch über Steam verschenkt wurde. Für Team Fortress 2 und Half-Life 2 wurden sogar eigene Trailer erstellt, letzteren kann man unterhalb dieser Zeilen bewundern und ist eine Hommage an den legendären "1984"-Werbespot von Apple. Da nur die neueste Source-Engine-Version portiert wurde, wurden die älteren Titel der neuen Technologie angepasst. Das führte dazu, dass etwa Half-Life 2 neue Grafikeffekte und Achievements bekam und somit auch PC-Spieler einen Nutzen aus der Aktion ziehen konnten. Die Mac-Unterstützung war auch einer der Gründe für den neuen Steam-Client, der im Frühling veröffentlicht wurde. Dieser ist praktisch identisch mit dem PC-Pendant, was allerdings bei manchen Mac-Nutzern nicht unbedingt auf große Begeisterung gestoßen ist, da er sich deshalb zu "windowsmäßig" anfühlte. Für die Portierungen holte sich Valve Verstärkung und warb mit Rob Barris den bisherigen Mac-Chefentwickler von Blizzard ab. Das ebenfalls zu der Zeit angekündigte Portal 2 wird das erste Valve-Spiel sein, das zeitgleich mit der PC-Version auch für den Mac veröffentlicht wird. |
