Den Release von Steam für den Mac nutzte Valve auch gleich, um die Spieleplattform kräftig zu überarbeiten. Der Client erhielt neue Funktionen und ein neues Design, auch der Steam-Shop wurde grafisch umgestaltet. Doch auch abseits der Optik hat sich einiges getan, so wurde ein neuer Webbrowser, basierend auf der Webkit-Engine, für das Steam-Overlay eingebaut, der einen kräftigen Performanceschub gegenüber dem bisherigen Internet Explorer brachte. Wie so oft stieß ein so großes Update allerdings nicht nur auf Gegenliebe der Fans, in einer langen Betaphase konnten allerdings zahlreiche, wenn auch nicht alle, Bedenken ausgeräumt werden. Dazu ging Valve auch auf die Wünsche der Community ein und implementierte etwa Tabs für den Friends-Chat und den Browser und sogar die langjährige Forderung nach einer einfachen Uhrzeitanzeige im Overlay wurde nun Wirklichkeit. Gleich zweimal zog Valve über die wirtschaftlichen Aspekte Bilanz und verkündete Wachstumsraten jenseits von 200 Prozent. Fast genauso stark stieg die Zahl der aktiven Steam-Accounts, welche im Oktober die 30-Millionen-Marke durchbrach und von denen im Schnitt sechs Millionen jeden Tag online sind. Viel zu diesem Wachstum beigetragen hat wohl auch das Steamworks-Programm, das im Jahr 2010 zusätzlich an Fahrt aufgenommen hat. | | Zahlreiche Top-Games, von Call of Duty: Black Ops bis Civilization 5, waren an Steam gebunden und brachten viele neue Nutzer. Mit Epic Games konnte außerdem ein Abkommen getroffen werden, dass Steamworks in die Unreal Engine 3 integriert und somit jedem der vielen Lizenznehmern schnell und einfach zur Verfügung steht. Eine Sorge weniger für Valve brachte auch ein Urteil des Bundesgerichtshof in Karlsruhe, der bei der Accountbindung und damit Verunmöglichung des Weiterverkaufs keinen Verstoß gegen deutsche Gesetze entdecken konnte. Doch nicht alles war für Valve in Verbindung mit Steam in diesem Jahr uneingeschränkt positiv. Ein Fehler der Spieleplattform führte dazu, dass 12.000 Modern Warfare 2-Spieler unrechtmäßig einen VAC-Bann erhielten. Gabe Newell entschuldigte sich bei den Betroffenen persönlich und schenkte ihnen Left 4 Dead 2. Mit zunehmender Beunruhigung beobachtet auch die Konkurrenz das Treiben von Steam. Neben den anderen Downloadseiten drohten auch erstmals große Ladenketten damit, Steamworks-Spiele zu boykottieren. Für viele Nutzer blieb in diesem Jahr aber vor allem eines in Erinnerung: Die großen und häufigen Rabattaktionen von Steam. |
