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Test
Research and Development
04.08.2009 | 16:00 Uhr | von Lamarr
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Leider sind nicht alle Rätsel in Research and Development so logisch und einleuchtend aufgebaut. Es gibt zahlreiche Situationen, wo man sich lange den Kopf zerbricht und – wenn überhaupt – nur durch Zufall auf die Lösung kommt. Einmal muss beispielsweise eine hängende Brücke mit der Gravity Gun so lange angeschuckt werden, bis ihr Schwung ausreicht, um einen Kran zu treffen, der sich daraufhin dreht, auf eine Betonbarriere trifft, diese umstößt, woraufhin eine an Dominosteine erinnernde Kettenreaktion eintritt, an deren Ende der Fall eines metallenen Turms steht, welcher als Rampe dient, über die der Spieler in das nächste Areal gelangen kann. Das ist nicht nur so kompliziert, wie es sich anhört, sondern auch sehr eindrucksvoll anzusehen und bis ins Kleinste durchdacht.
Allerdings ist es für den Spieler nur schwer ersichtlich, dass das Treffen des Kranes eine derartige Reaktion auslösen würde. Diese geschieht nämlich nicht im Rahmen der normalen Physik, sondern ist ein gescriptetes Ereignis. Woher soll der Spieler wissen, dass er diese komplexe Ereignisabfolge einfach durch das Anschubsen der Brücke auslösen kann, wenn ihn an anderen Stellen der Mod schon unsichtbare Wände am Weiterkommen hindern?
In solchen Momenten kann es schon vorkommen, dass man aus Frust aufhört zu spielen und in einem Walkthrough nach der richtigen Lösung schaut. Überhaupt ist der stellenweise sehr hohe Schwierigkeitsgrad das größte Manko von Research and Development, was viele möglicherweise dazu bringen wird, die Mod nicht zu Ende zu spielen.
Doch gerade die Endphase ist ein wahres Glanzstück: Man trägt nervenaufreibende Kämpfe gegen Helikopter und Jagdschrauber aus und fährt auf einer Lore durch ein Schienensystem, welches von tödlicher Säure umgeben ist. Oft muss man schnell reagieren und mit der Gravity Gun Weichen stellen, was stark an das Level „Auf Schienen“ aus Half-Life 1 erinnert. Noch spannender ist es, sich den Combine, welche einem von allen Seiten der Bahngleise angreifen, zu erwehren.
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Diese schlägt man nämlich mit ihren eigenen Waffen, in denen man ihre Granaten auffängt und im richtigen Moment zurückschleudert. Alleine in dieser Sequenz steckt mehr Arbeit und Spaß als in den meisten anderen Mods.
Als abschließende Krönung kommt man in eine Lagerhalle, wo man nach einem Bauplan, welcher an der Wand hängt, selbst einen so genannten „EVISCERATOR“ zusammenbastelt: Einen „Evacuation Improvised Self Constructed Rotary Action Tactical Offensive Rover“, welcher nichts anderes ist als eine kleiner Anhänger, der durch einen Motor mit Propeller angetrieben wird. Doch auch optisch macht er was her, dank einer auffälligen Flammenlackierung.
An solchen Stellen tritt die humorvolle und selbstironische Seite der Entwickler zu Tage, welche der Mod als Sahnehäubchen den letzten Schliff gibt. Auch gestalterisch passt es gut, dass man nach all den Rätseln mit dem improvisierten Gefährt durch die Gegend brettern kann und dabei mit dem Propeller durch Zombiemassen pflügt. Zwischendurch gibt es, um besonders waghalsige Sprünge zu unterstreichen, Kamerasequenzen, welche das kleine Vehikel in heroischer Perspektive in Slow-Motion beim Flug zeigen – absolut flimreif und gleichzeitig witzig.
Nicht weniger fulminant ist das Ende, welches man erst nach gut 2 Stunden Spielzeit erreicht. Der finale Kampf ist ein gekonnter Abschluss, der schweißtreibende Action mit – was auch sonst – einer Denkaufgabe kombiniert. Darauf folgt ein Abspann, der es auch wirklich wert ist, bis zum Ende angeschaut zu werden.
Als Fazit kann man sagen, dass Research and Development in der Tat eine bahnbrechende Mod ist, weil sie ein innovatives Spielkonzept fast fehlerfrei und in hervorragender Vielfalt umsetzt. Gestaltung, Leveldesign und Detailreichtum setzen Maßstäbe, an denen sich alle künftigen Mods messen werden müssen. Das keine von ihnen einen derartigen intellektuellen Anspruch bieten können wird, ist schon jetzt klar.
Wertung:
5 von 5
von Lamarr
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Links:
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