Guten Morgen zusammen,
warum einer dieser Beta-Keys bei mir gut aufgehoben wäre, wollt ihr wissen?
Dann lasst mich es euch mal erzählen.
Vor 2 Wochen saß ich, wie so oft, vor dem Rechner und bemittleidete mich selbst. Kein Dota-Key im Posteneingang, nichteinmal eine Sorry-E-Mail von Valve, weil sie mich immernoch nicht damit überrascht haben.
Ich beschloss nach draussen zu gehen, um dieser traurigen Umgebung meiner Wohnung wenigstens für ein paar Stunden zu entfliehen.
Ich schlenderte durch den Park, an Tankstellen und Supermärkten vorbei, an Fast-Food Ketten und Weinläden, an Zoogeschäften und dem kleinen Zeitmaschinenladen. Ich lief und lief und bemerkte gar nicht, dass ich mittlerweile nichtmehr in Kansas war.
Die Straße war seltsam grün gefärbt und machte bei jedem meiner Schritte "bababischu" und "kronk". Die Blätter an den Bäumen waren Hellrosa Bananen aus Mehl und wiffelten sorglos gegen die Windrichtung. Selbst die Affen waren hier seltsam anders. Man konnte durch sie hindurchsehen und wenn man an ihnen roch, erinnerte einen das an selbstgestrickte Socken von Oma, Orangenschalen und Breff-Powerspray.
Es war mir unheimlich und ich dachte bei mir, nichts wie raus hier. Leichter gesagt als getan,
denn als ich den Weg, den ich gekommen war, zurück ging, landete ich ganz woanders. Vor mir sah ich einen Zebrastreifen der in allen Regenbogenfarben schimmerte. Mitten auf Ihm lag eine alte Dame mit 3 gebrochenen Beinen. In der ferne sah ich ein unheimlich schnell fahrendes Ungetüm von Fahrzeug, dass die alte Dame zu überfahren drohte.
Ohne zu zögern rannte ich auf die alte Lady zu, hievte sie auf die Beine und schleifte sie an den Haaren hinter mir her an den Straßenrand. Kurz darauf raste auch schon das feuerspeiende Geschwindigkeitsmonster hinter uns über den Regenbogenzebrastreifen und überfuhr diesen ohne jedes Mitleid. Die Omi war in Sicherheit, hatte jetzt jedoch weitaus weniger Haare auf dem Kopf als zuvor. Aber wozu sich beschweren, sie war schließlich am Leben.
Sie stellte sich als Roshans Mutter vor und versprach mir, bei ihr zuhause angekommen, einen Dota-Key. Meine Augen strahlten bei diesem Satz und ich rannte mit der alten Dame auf dem Rücken, wie vom blitz getroffen, zu Ihrer Wohnung.
Ich musste draussen vor der Türe warten, doch bei den Geräuschen, die von drinnen an mein Ohr drangen, war mir das auch lieber so.
Sie erschien kurze Zeit später mit einer kleinen Schatulle aus Marmorgras, öffnete diese und dort lag er, der lang ersehnte Dota-Key. Ich nahm ihn dankend entgegen. Erst lächelnd, doch dann besorgt dreinblickend, als sie meinen traurigen Blick sah, fragte die alte Lady warum ich denn nicht glücklich sei. Ich erzählte ihr von meiner Reise hierher und dass ich den Weg nichtmehr finden könne. Da lachte sie nur und übergab mir ein paar Boots of travel, die mich wohlbehalten wieder nach Hause bringen sollten, jedoch bei Benutzung einen Preis forderten.
Ich zog diese an, bedankte mich noch bei der Dame und klickte das Symbol meiner Stiefel an. Einen Lichtblitz später stand ich wieder in meiner Wohnung, jedoch ohne Dota-Key. Das also war der Preis den die Stiefel forderten. Traurig wie eh und je lies ich mich auf meine Couch sinken und machte mir ein Bier auf.
Sollte all das am Schluss doch umsonst gewesen sein?
