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# 1
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Ichthyosaur
10.036 Punkte
Dabei seit: 28.11.2004
2.897 Beiträge
Schritt für Schritt tastete er sich voran, in leicht gebückter Haltung, als würde ihm die Nähe zum Boden zusätzliche Sicherheit verleihen. Es dauerte nicht lange, bis er am Rohr ankam. Es war auf Höhe seiner Brust, sodass er sich direkt daran klammern konnte, wie ein Ertrinkender. Der Stahl war kühl und schien zu vibrieren, genau in derselben Frequenz wie der über allem schwebende Brummton, den er mittlerweile gar nicht mehr bewusst wahrnahm.
Er öffnete die kleine Klappe, die sich direkt vor seinem Gesicht befand und sah einen Moment in die Dunkelheit der Röhre. Dann tauchte er, ohne weiter zu zögern, sein Kinn und seine Nase in die Öffnung. Mit heraushängender Zunge und weit aufgerissenem Mund nahm er den ersten Zug.
Es war unbeschreiblich. Unzählige Duftnoten explodierten in seinem Riechorgan und vor seinen Augen begannen wilde Farben zu tanzen. Er war erschrocken, aber konnte sich nicht bewegen – sein Körper schüttelte sich in Krämpfen der Verzückung. Das Rohr stand unter Druck, sodass die Abluft regelrecht in seine Lungen gepumpt wurde, und im Gehirn sofort ihre Wirkung zeigte. In seinem ganzen Leben hatte Alfred noch nie so intensiv empfunden wie in diesem Moment. Seine Nervenenden schienen zu vibrieren und er hatte den Eindruck, mit dem ganzen Körper zu riechen und nicht nur mit der Nase. Der Geruch – wobei dieser Ausdruck für den ihm sich bietenden Sinneseindruck völlig untertrieben war – ließ sich mit nichts vergleichen, was ihm jemals in die Nase gestiegen war. Er ähnelte nichts Bekannten und zugleich jedoch in gewisser Weise allem. Es war, als würde er eine Farbe sehen, die noch nie ein Mensch erblickt hat.
In seinen Ohren brauste es und sein Sichtfeld bestand weiterhin aus einem unbeschreiblichen Farbenbrei, der im Takt einer Melodie zu pulsieren schien, die jetzt plötzlich in seinem Kopf ertönte. Er wusste nicht, ob sie aus dem Rohr kam oder ob es womöglich nur Einbildung war – denn seine Umgebung schien sich aufgelöst zu haben. Er hatte das Gefühl zu schweben und zu fallen, womöglich war er von der schmalen Treppe gestürzt.
Dies alles schoss ihm in Sekundenbruchteilen durch den Kopf, aber ihm kam es vor wie ein Jahrhundert. Es war unmöglich zu sagen, ob er noch zittern und das Rohr umklammernd da stand, mit der Nase im Abluftstrom, oder ob er schon auf dem Schachbrettboden aufgeschlagen war und die psychedelischen Farben, die vor seinem inneren Auge nun immer greller wurden, nichts anderes waren, als der Tod selbst.
Dann, mit einem Schlag, setzte jegliche Sinneswahrnehmung aus und Alfred fiel in eine tiefe Ohnmacht.

Die Schwärze dauerte eine Unendlichkeit.
Schließlich, nach unsagbar langer Zeit, spürte er Licht jenseits seiner geschlossenen Augenlieder. Eine brüske Stimme sagte: „Verabreicht eine Injektion Dihydrocodein in den rechten Schädellappen. Möglicherweise müssen wir den Knochen noch einmal öffnen. Es ist…“
Ohne zu einem Gedanken fähig zu sein, dämmerte er wieder hinweg in das Meer aus Dunkelheit.
19.08.2008, 01:55 Uhr Anzeigen

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