Es gibt genau zwei Fragen die man einem Valve-Entwickler niemals stellen sollte, da es pure Zeitverschwendung wäre: Fragen über den Entwicklungsstand der nächsten Half-Life-Fortsetzung und nach konkreten Verkaufszahlen von Steam. Letzteres ist Thema in einem Artkel auf der Website MCVUK.com. Valve hat es nämlich erneut abgelehnt, konkrete Zahlen für Verkaufscharts im digitalen Markt zur Verfügung zu stellen. Da Steam einen großen Anteil an diesem Markt hat, wären Top-Seller-Listen ohne diese Daten entsprechend wertlos.
Steam-Direktor Jason Holtman findet, dass "Charts im digitalen Bereich wenig hilfreich" sind. "Die Idee von Charts ist alt. Sie kommt von Leuten die aus dem Zusammenfügen von Einzelteilen etwas herauszulesen versuchen. Was wir unseren Partnern zur Verfügung stellen, ist eine viel schnellere und perfektionierte Information." Eine derartige statische Rangliste wäre seiner Meinung nach ein "Schritt zurück". Man würde stattdessen den Publishern stündlich aktualisierte Verkaufszahlen zur Verfügung stellen.
Zitat: Original von Jason Holtman Es geht darum, dass es nicht super wichtig für einen Publisher oder Entwickler zu wissen ist, wie erfolgreich andere sind. Wichtig ist zu wissen, wie genau deine eigenen Spiele ankommen - warum die Verkäufe steigen oder fallen. Deine täglichen Verkäufe, dein täglicher Schwung, der Erfolg deiner Online-Kampagne Nummer 3. Das ist was wir zur Verfügung stellen.
Wenn man zurück blickt, auf die Art und Weise wie Retail-Charts erstellt wurden, haben diese eine falsche Geschichte erzählt. Sie zeigten, dass der PC-Markt stirbt, während er stattdessen aufgeblüht ist.
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Tatsächlich ist die letzte Aussage von Jason Holtman allerdings das beste Argument für die Veröffentlichung von Verkaufszahlen aus der digitalen Distribution und somit auch von Steam, um damit die tatsächliche Größe des PC-Markts quantifizieren zu können. Da sich Valve im Privatbesitz befindet, gibt es keinerlei Verpflichtung derartige Daten öffentlich zu machen. Als Marktführer hat das Entwicklungsstudio auch wenig zu gewinnen, wenn es konkrete Zahlen veröffentlicht. Umgekehrt könnte man aber auch sagen, dass Valve keinerlei Schäden davon tragen würde, wenn endlich harte Fakten auf den Tisch kämen.