Valve. Ein Musterbeispiel für "postheroisches Management" (Dirk Baecker 1994).
Jeder Mitarbeiter knüpft in eigener Verantwortung Kontakte zu Leuten, die ihm aus seiner Sicht bei seinem Projekt und auf lange Sicht der Firma als Ganzes nutzen. Dadurch sind sie wesentlich aufmerksamer und damit auch flexibler als Mitarbeiter in klassisch geführten Unternehmen, wo jeder auf den (scheinbar) allwissenden Chef und seine Anweisungen hört.
Wenn man darüber nachdenkt dann ist ja die Existenz des Buches an sich bereits das Produkt von dem, was im Buch beschrieben wird. Jemand (in dem Fall Greg Coomer), der bisher irgendetwas anderes gemacht hat (auf der Valve-Website steht etwa UI-Designer), sah das Problem, dass sich neue Mitarbeiter schwer tun bei Valve zurecht zu finden und dachte sich, dass der beste Einsatz seiner Arbeitskraft deshalb sei, ein derartiges Buch zu erstellen. Dann hat er mit anderen Mitarbeitern darüber gesprochen, die fanden die Idee gut, es haben sich Artists und Autoren dem Projekt angeschlossen und das Buch angefertigt.
[Beitrag wurde 1x editiert, zuletzt von Trineas am 22.04.2012, 13:49]
@Trineas: Genau darum geht es und macht den Vorteil aus. Eine solche Firma strukturiert sich selbstständig und braucht keine herausgestellten Personen, die ihr Unternehmen mit einem Uhrwerk verwechseln und ständig seine Prozesse optimieren wollen. Die Mitarbeiter erkennen Veränderungsbedarf und haben dann auch die Macht zu handeln. Sie müssen und sollen nicht warten, bis Gabe Newell Ihnen etwas befiehlt, das sie dann wie Roboter ausführen sollen... was er nach seinem Selbstverständnis als CEO wohl ohnehin nie tun würde.
[Beitrag wurde 3x editiert, zuletzt von Anderaal am 22.04.2012, 14:08]
Valve muss sich schon gut amüsieren bei den ganzen HL3 Troll Aktionen.
Ich würde das nicht als Troll-Aktion sehen. Eigentlich ist es doch, dass was die Fans wollen. Valve zeigt mit diesen Half-Life Anspielungen immer wieder, dass sie HL nicht vergessen haben.
Genaue Informationen über den Entwicklungsprozess wollen sie offensichtlich nicht preisgeben, weil sie flexibel sein wollen. Wir können immer noch auf Ricochet 2 hoffen
Ich hab mir das Ding inzwischen komplett ausgedruckt (okay, bis auf die Timeline) und gelesen. Wirklich sehr zu empfehlen; nicht nur für Valve-Mitarbeiter, nicht nur für Valve-Fans oder andere Spieleentwickler, sondern wirklich für jeden.
Ich erzähl zwar nichts Neues (und vieles was im Buch steht, dürfte Leute, die Valve und den HLP-Artikeln aufmerksam gefolgt sind, ohnehin bekannt vorkommen), aber dieser Verein ist wirklich einzigartig in allem was er macht.
Schade, dass man nicht irgendwo die, auf den Bildern oben gezeigte, Version in Buchform kriegen kann. Das Teil sieht wunderschön aus. < 3
[Beitrag wurde 2x editiert, zuletzt von arillo am 27.04.2012, 16:11]